Call for Papers zur DGD-Jahrestagung 2020
Der demografische Wandel in den Regionen Deutschlands. Ein Spiegelbild des deutschen Wiedervereinigungsprozesses
Es werden Beiträge gesucht, die aufzeigen, welch vielfältige Spuren demografische Wandel im regionalen Kontext Deutschlands hinterlassen hat und wie sich diese Veränderungen auf die Prozesse u.a. der ökonomischen, sozialen, infrastrukturellen und siedlungsstrukturellen Entwicklung auswirken.

Der DGD-Arbeitskreis „Städte und Regionen“ führt im Rahmen der DGD-Jahrestagung 2020 (11.3.-13.3. TU Dresden) eine Session zum Thema: „Der demografische Wandel in den Regionen Deutschlands. Ein Spiegelbild des deutschen Wiedervereinigungsprozesses“ durch. Der Arbeitskreis freut sich, wenn Sie Ihre Erfahrungen/Forschungsergebnisse zu diesem Thema im Rahmen unserer Session präsentieren.

Ein Abstract (max. 300 Wörter) kann auf der » Konferenzseite der Deutschen Gesellschaft für Demographie hochgeladen werden.

Einsendeschluss ist der 15. Dezember 2019.

 

Hintergrund: Die thematischen Ausrichtung der Session
Der deutsche Einigungsprozess hat vor allem in der ostdeutschen Bevölkerungsstruktur gravierende Spuren hinterlassen. Wurde dieser Prozess anfangs vor allem von umfangreichen Ost-West-Wanderungen geprägt, die durchaus besondere sozialen Strukturen aufwiesen, so wurden die ostdeutschen Schrumpfungsprozesse schon kurz nach dem Mauerfall durch einen extremen Geburteneinbruch verstärkt. Die Folge waren flächendeckende Bevölkerungsverluste. Die westdeutschen Regionen haben mehrheitlich von diesen Zuwanderungen profitiert.
Inzwischen haben sich in den ostdeutschen Regionen die ökonomischen und sozialen Verhältnisse normalisiert. Das gilt für die Binnenwanderungen, wie für das Geburtenniveau. Die Lebenserwartung hat sich seit 1989 spürbar erhöht, insbesondere bei den Frauen. Im Zuge der großen Zuwanderungsströme aus dem Ausland wurden auch die ostdeutschen Regionen mehr und mehr zu einem Ziel dieser Wanderungen, so dass sich der Ausländeranteil, vor allem in den Städten kontinuierlich erhöht.

All diese Prozesse vollzogen sich regional differenziert. Sie haben in der Bevölkerungsstruktur tiefe Spuren hinterlassen, die noch lange wahrnehmbar sein werden. Wenn wir heute die Diskussion um die Sicherung gleichwertiger Lebensverhältnisse führen, dann reden wir vor allem über strukturschwache, ländlich peripher gelegene Regionen der neuen Länder, wo sich die Herausforderungen konzentrieren, u.a. auch infolge anhaltender Schrumpfung und einer stark deformierten Alters- und Geschlechterstruktur der Bevölkerung. Einige ostdeutsche Städte realisieren dagegen wieder Wanderungsgewinne und konnten ihre Entwicklung stabilisieren. Auch die Ost-West-Wanderungen haben sich normalisiert.

Beiträge die sich für die Session des DGD-Arbeitskreises „Städte und Regionen“ bewerben, sollten vor allem aufzeigen, welch vielfältige Spuren dieser demografische Wandel im regionalen Kontext Deutschlands hinterlassen hat und wie sich diese Veränderungen auf die Prozesse u.a. der ökonomischen, sozialen, infrastrukturellen und siedlungsstrukturellen Entwicklung auswirken.