Daseinsvorsorge gemeinwirtschaftlich organisieren
Vernetzungstreffen in Schuttertal bot Platz für Austausch und Weiterentwicklung
Am 16.11.2018 fand im Rahmen des Verbundvorhabens KoDa_eG das zweite Vernetzungstreffen statt. In Schuttertal sollten gemeinsam Projektansätze konkretisiert und Anknüpfungspunkte für eine (bürger-)genossenschaftliche Organisation neuer oder bereits existierender Initiativen gefunden werden.

Bereits zum zweiten Mal trafen sich die am KoDa_eG-Projekt beteiligten Kommunen am 16.11.2018 zu einem Vernetzungstreffen. Gastgebende Gemeinde war diesmal Schuttertal, welche neben Offenburg, Posterstein und Oberreichenbach Pilot-Projekte zum Thema Daseinsvorsorge und Genossenschaften durchführt. Ziel des Workshops war es, Projektansätze zu konkretisieren und Anknüpfungspunkte für eine (bürger-)genossenschaftliche Organisation neuer oder bestehender Initiativen in den Projekt-Kommunen zu identifizieren.

Seit Sommer 2017 besteht das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt KoDa_eG, welches die Rolle von Bürgergenossenschaften zur Sicherstellung der kommunalen Daseinsvorsorge erforscht. In den Pilot-Kommunen sollen Infrastrukturprojekte und Dienstleistungen bürgergenossenschaftlich organisiert, oder neue sozialintegrative Vorhaben mit Hilfe von Bürgergenossenschaften initiiert werden. Die Handlungsfelder dafür reichen von Digitalisierung, Mobilität, Nahversorgung, Pflege und Betreuung bis hin zur Erschaffung von Freizeit- und Kultureinrichtungen. Der Bedarf und die Anforderungen sind dabei von Kommune zu Kommune unterschiedlich.

Ganztägig hatten die knapp 20 Teilnehmer*innen Zeit im informellen Rahmen, Erfahrungswerte und Perspektiven auszutauschen, offene Fragen miteinander zu klären und das Netzwerk enger zu knüpfen. Durch den Tag führte die Beratungsagentur SPES Zukunftsmodelle, die neben Vertreter*innen vom Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung anwesend waren.

Als Genossenschaftsexpert*innen informierten Dr. Michael Roth vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband (BWGV) und Isabell Adams von der Universität Hohenheim über Fragen der Gründung, Verwaltung und den Vorteilen eines Genossenschaftsbetriebs. Zudem beleuchteten Sie die Rolle von Genossenschaften in der kommunalen Daseinsvorsorge aus wissenschaftlicher Perspektive.

Am Vormittag informierten sich die Pilot-Kommunen gegenseitig über relevante Themen, den aktuellen Stand der Projekte und Umsetzungsstrategien in ihren jeweiligen Gemeinden. Das anschließende Thema Herausforderungen und Lösungsansätze setzte sich bis in den Nachmittag fort und bot die Möglichkeit, aussichtsreiche Geschäftsmodelle zu diskutieren und wichtige Akteure vor Ort zu identifizieren. Die Veranstaltung endete mit weiteren Verabredungen zur wissenschaftlichen Begleitung, der fortlaufenden Beratung in Umsetzungsfragen sowie der Planung von Beteiligungsformaten in den Pilot-Kommunen.

 

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