Demografiedialog zur Mobilität in ländlichen Räumen
Der erste von vier Demografiedialogen mit dem Schwerpunkt „Regionen stärken – Disparitäten verringern“
Am 4. Dezember 2018 trafen sich im oberpfälzischen Cham Vertreter/innen der Region mit Akteuren des Bundes, aus Bayern und aus zwei anderen Bundesländern. Am Beispiel des Landkreises Cham diskutierten sie über die Mobilität in ländlichen Räumen und konkrete Handlungsansätze.

Die Demografiedialoge sind eingebettet in den ebenenübergreifende Dialogprozess zur Umsetzung der » Demografiestrategie der Bundesregierung. Die Demografiedialoge zielen darauf ab gute Projekte in den unterschiedlichen Regionen des Landes bekanntzumachen und den Betroffenen die Möglichkeit zum Austausch geben werden.

Am 4. Dezember 2018 trafen sich im oberpfälzischen Cham im Rahmen des ersten von insgesamt vier Demografiedialogen Vertreter/innen der Region mit Akteuren des Bundes, aus Bayern und aus zwei anderen Bundesländern. Am Beispiel des Landkreises diskutierten die Teilnehmenden über die Mobilität in ländlichen Räumen und konkrete Handlungsansätze für die bestehenden Herausforderungen. Im Fokus des Dialogs stand der Austausch über Praxisbeispiele und Möglichkeiten im Bereich der Gesundheits- und Nahversorgung, unter anderem diskutierten die Teilnehmenden über:

» Delegation ärztlicher Tätigkeiten auf speziell geschulte Praxismitarbeitende
Seit 2009 ist in der Regelversorgung der Gesetzlichen Krankenversicherungen verankert, dass ärztliche Tätigkeiten auf speziell geschulte Praxismitarbeiter delegiert werden können. Dies soll Ärzte in unterversorgten Gebieten entlasten und so einen größeren Patientenstamm ermöglichen. Die weitergebildeten Pflegefachkräfte oder medizinischen Fachangestellten erheben bei Hausbesuchen zum Beispiel Patientendaten oder beraten Patienten zu gesundheitlichen Themen.

» Kooperationen zwischen Einzelhändlern und Busunternehmen
Einzelhändler – teils in Kooperation mit Busunternehmen – sammeln wöchentlich ältere Menschen in der Umgebung ein und bringen sie zu ihren Geschäften. Dieses Modell soll sich aber auch nur für einen begrenzten Umkreis lohnen, so dass vom Einzelhändler weit entfernte Dörfer nicht einbezogen werden. In einigen Regionen wird der organisierte Einkauf damit verbunden, dass sich die Senioren in einem bereitgestellten Raum treffen und austauschen können.

» Tagespflegestationen
Einen ähnlichen Ansatz verfolgen Pflegedienste, die in einzelnen Orten Tagespflegestationen anbieten und Pflegebedürftige aus den umliegenden Dörfern dorthin fahren. In diesem Zusammenhang wurden Bedenken bezüglich der Vereinbarkeit mit dem Personenbeförderungsgesetz geäußert. Allerdings wird das Gesetz regional oft unterschiedlich ausgelegt. Die Bundesregierung arbeite bereits an einer Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes und stehe diesbezüglichen Anregungen aus den Kommunen offen gegenüber.

Weitere Informationen zu den Ergebnissen des ersten Demografiedialogs finden Sie » hier.

 

Copyright der verwendeten Bilder liegen bei Benjamin Franz.