DGD/BBSR - Dezembertagung
Ziel der Dezembertagung ist es, geeignete Indikatoren zur Messung gleichwertiger Lebensverhältnisse zu identifizieren und zu diskutieren.

Auch 2017 veranstaltet der DGD-Arbeitskreis „Städte und Regionen“ gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt und Raumforschung (BBSR) seine DGD/BBSR-Dezembertagung zu einem Thema, das die regionalen Herausforderungen des demografischen Wandels in den Mittelpunkt der Diskussion stellt.

Unter den Themenvorschlägen, die in diesem Jahr zur Auswahl standen, wurde das aktuelle Tagungsthema mit 184 von 453 abgegebenen Stimmen gewählt. Offensichtlich ist die Frage, an welchen Maßstäben bzw. Indikatoren man sich bei der Bewertung gleichwertiger Lebensverhältnisse im Raum orientiert, sehr aktuell und wichtig. Die Beantwortung dieser Fragen ist zudem äußerst politik-relevant, signalisierte die CDU/CSU doch in ihrem Wahlprogramm, dass sie nach der Bundestagswahl eine Kommission „Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse“ einsetzen will, die bis Mitte 2019 konkrete Vorschläge vorlegen soll, wie das grundgesetzliche Ziel der Gleichwertigkeit besser und schneller erreicht werden kann und welche Änderungen dafür erforderlich sind. Mit der bevorstehenden DGD/BBSR-Dezembertagung wollen wir zu dieser Diskussion unsere fundierten Standpunkte beitragen.

Die Sicherung gleichwertiger Lebensbedingungen ist ein wichtiges Ziel/Leitbild der Politik, das in der breiten Öffentlichkeit in den letzten Jahren aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln regelmäßig diskutiert wurde. Im Kontext der demografischen Entwicklung lässt sich beobachten, dass sowohl peripher gelegene und/oder strukturschwache Schrumpfungsregionen, als auch Wachstumsregionen vor vielfältigen ökonomischen, sozialen – auch demografischen Herausforderungen – stehen. Gerade die demografischen Herausforderungen hinterlassen tiefgreifende Spuren in den unterschiedlichsten Teilbereichen unseres Lebens, u. a. auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt, in den Bereichen Mobilität, Bildung, Versorgung, Gesundheit und Pflege.
Messen kann man diese über Indikatoren. Den Regionalpolitikern stellt sich dabei regelmäßig die Frage, ab welchem Ausprägungsniveau, ab welchem Schwellenwert solche Indikatoren die Verletzung gleichwertiger Lebensverhältnisse anzeigen. Welche Indikatoren sind dafür überhaupt geeignet?

Ein erster inhaltlicher Schwerpunkt der Dezembertagung ist die differenzierte Diskussion demografischer Indikatoren, die im Kontext der Bewertung von gleichwertigen Lebensverhältnissen in den Regionen Deutschlands besonders bedeutsam sind. Weil die begrenzte Reaktion auf den Call for Papers signalisierte, dass es sich bei dem gewählten Tagungsthema doch um ein sehr anspruchsvolles Thema handelt, haben wir die Tagung in diesem Jahr kurzfristig thematisch geöffnet, so dass im zweiten Teil dieser Tagung ausgewählte regionale Themen der demografischen Entwicklung präsentiert werden.

Zwei "Kommunen innovativ" Verbundvorhaben präsentieren im Rahmen der Veranstaltung erste Ergebnisse. Vertreter des Verbundvorhabens  » "Wat Nu?" stellen in ihrem Vortrag  "Wat nu? Demografischer Wandel im Wattenmeerraum - Neue Erkenntnisgewinne durch einen Perspektivwechsel?" erste Ergebnisse der Projektarbeit vor. Einblicke in das Verbundvorhaben » "Kleinstadt gestalten" gewährt Georg Schneider in seinem Vortrag "Die Sicherung gleichwertiger Lebensverhältnisse, selbst- oder fremdbestimmt?".