Landinventur-Bericht: Dörfer zurück auf die Landkarte
Wie es um die ländlichen Räume in Deutschland tatsächlich steht, ist schwer zu beantworten. Statistiken arbeiten häufig mit regional stark zusammengefassten Daten und können daher die unterschiedlichen lokalen Potenziale von Dörfern, die selbst innerhalb einer Gemeinde vorkommen, nicht erfassen. Die Eigenheiten, Lebensstile und anderen Qualitäten, die für die Menschen alltäglich erfahrbar sind – und auch der Grund warum sich viele trotz mangelnder Daseinsvorsorge für ein Leben auf dem Land entscheiden – werden nicht berücksichtigt.
Seit 2018 wird daher die Landinventur als Bürgerwissenschaftsprojekt mit einer digitalen Plattform entwickelt, auf der jede*r Bürger*in ihr/sein Dorf kartieren kann. Mit diesem innovativen Teilhabeprozess können Daten erhoben und lokales Wissen für das Land gesammelt werden.
Im ersten » Landinventur-Bericht wurden die Daten aus rund 200 Dörfern in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg ausgewertet. Das fiktive „Durchschnittsdorf“ Meuselitz zeichnet auf Grundlage dieser Daten ein positives Bild vom ländlichen Raum im Nordosten Deutschlands: Es entwickelt sich positiv, hat fast keinen Leerstand und rund ein Viertel der Leute engagieren sich für ein lebendiges Dorfleben.
Mit der Landinventur können die Menschen vor Ort ihre Perspektive in regionale Planungs- und Verwaltungsprozesse einbringen und in der Öffentlichkeit ein differenziertes Bild der ländlichen Räume in ganz Deutschland entstehen lassen.
Möglichkeiten des Mitwirkens
Jede*r kann die Landinventur für das eigene Dorf in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg (ab Mitte 2021 auch für Sachsen und Hessen) über die digitale Plattform » www.landinventur.de durchführen. Nach der Freischaltung der Ergebnisse ist es möglich, diese online einzusehen und beispielsweise mit anderen Dörfern zu vergleichen.