Urbanisierung und Landnutzung in Zeiten der Großen Transformation
Die Tagung widmet sich der Debatte um die "Große Transformation". Dabei wird der Fokus auf die planerische Gestaltung der Transformationsfelder „Urbanisierung“ und „Landnutzung“ gerichtet.

Die diesjährige Tagung des Jungen Forums widmet sich der Debatte um die „Große Transformation“, die der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) mit seinem 2011er Gutachten angestoßen hat. Damit hat der WBGU neue Dynamik in die Debatte zu Fragen einer nachhaltigen Entwicklung gebracht. Der WBGU geht von der Überzeugung aus, dass ein Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger unausweichlich ist, um die globale Erwärmung (Klimawandel) zu begrenzen. Er benennt die Notwendigkeit einer Transformation in den drei zentralen Handlungsfeldern - Umbau der Energiesysteme hin zur Nutzung post-fossiler Energieträger, Urbanisierung und Landnutzung – mit dem Ziel der nachhaltigen Entwicklung. Dabei wird dem „gestaltenden Staat“ eine zentrale Rolle zugesprochen.

Der WBGU stellt fest, dass die Stadt- und Regionalplanung zentrale, bislang vernachlässigte Handlungsfelder für eine Transformation darstellen. Im Spannungsfeld zwischen gestaltendem Staat und aktiver Zivilgesellschaft muss sich (in)formelle räumliche Planung als wirkmächtiger Akteur für die „Große Transformation“ entwickeln.

Das Handeln der Planenden in diesem Spannungsfeld motiviert die Leitfrage der Tagung nach dem transformativen Charakter von Planung zu fragen:

  • Welche (neuen) Koordinationserfordernisse und Aufgaben für die räumliche Planung ergeben sich insbesondere auf lokaler und regionaler Ebene im Blick auf die „Große Transformation“?
  • (Wie) Können transformative Potenziale räumlicher Planung auf Basis der gegebenen rechtlichen Bedingungen, Organisationsstrukturen, Verfahren und Instrumente genutzt werden, um eine nachhaltige Raumentwicklung angemessen zu gestalten?
  • Welche neuen Elemente muss die räumliche Planung aufgreifen, um sich als unverzichtbarer Akteur in einem Gesellschaftsvertrag für die „Große Transformation“ zu positionieren und wie kann das Zusammenspiel alter und neuer Elemente gelingen?

Inhaltlich ist Fokus der Tagung dabei auf die planerische Gestaltung der Transformationsfelder „Urbanisierung“ und „Landnutzung“ gerichtet. Der Umbau der Energiesysteme hin zur Nutzung erneuerbarer Energien („Energiewende“) wird dabei aus planerischer Perspektive als Treiber der räumlichen Transformationen betrachtet. In dieser thematischen Trias lassen sich eine Reihe von Querschnittsthemen beobachten: Technologischer Wandel, Post- und Reindustrialisierung, Digitalisierung, Migration, demographischer Wandel und Klimawandel.