Ehrenamtliches Engagement © pixabay, Michal Jarmoluk
Wachsendes Engagement bei jüngeren und älteren Bevölkerungsgruppen
Anstieg des Engagements besonders bei Jüngeren, Rentner*innen und in kleineren Städten
In einer aktuellen Studie des DIW werden Entwicklung, Trends und Themenfelder des ehrenamtlichen Engagements aufgezeigt.

In einer aktuellen empirischen Studie untersucht das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW) die Entwicklung des ehrenamtlichen Engagements seit den 1990er Jahren für verschiedene Generationen in Deutschland.

Ausgangspunkt für die Studie war die aktuell hohe öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema Zivilgesellschaftliches Engagement. So hat die Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ in ihrem Anfang Juli 2019 vorgelegten Bericht diesem Feld große Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt attestiert. Vor diesem Hintergrund wurde auf Basis der Langzeitstudie Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) die Frage behandelt, wie es um die ehrenamtliche Betätigung der älteren Bevölkerungsgruppen beim Übergang von der Erwerbstätigkeit in den Ruhestand bestellt ist. Außerdem wurde untersucht, inwieweit es in den letzten 30 Jahren gelungen ist, die jüngeren Generationen für ehrenamtliches Engagement zu gewinnen.

Einige Erkenntnisse der Untersuchung umfassen:

  • Die ehrenamtliche Betätigung der Bevölkerung ist in Deutschland über die vergangenen 30 Jahre hinweg gestiegen. Das entspricht hochgerechnet einer Gesamtzahl engagierter Menschen von 22 Millionen. Dazu passt, dass die Politik in den letzten Jahren die Rahmenbedingungen für Ehrenamtliche verbessert hat, um mögliche Einschränkungen und Benachteiligungen durch ehrenamtliches Engagement auszugleichen und die gesellschaftliche Wertschätzung für das freiwillige Engagement zu erhöhen. Regelmäßige ehrenamtliche Tätigkeiten verzeichnen dabei einen stärkeren und kontinuierlicheren Zuwachs als das gelegentliche Engagement.
  • Die Geschlechterunterschiede in den Engagementquoten haben sich in den vergangenen 30 Jahren weiter angenähert. So hat sich der Anteil der ehrenamtlich tätigen Frauen von 21 auf 30 Prozent erhöht und liegt somit nur noch geringfügig niedriger als bei den Männern (33 Prozent).
  • Menschen engagieren sich nicht in jeder Lebensspanne gleichmäßig stark. Im mittleren Lebensalter von 30 bis 59 Jahren zeigen sich insgesamt die höchsten Engagementquoten. Auffallend ist zum einen der steigende Trend bei den jungen Erwachsenen.
  • Die Engagementquote der 60–76-Jährigen, also jenen Personen, die unmittelbar vor dem Ruhestand stehen oder gerade das Alter der gesetzlichen Regelaltersgrenze überschritten haben, erhöhte sich im Beobachtungszeitraum um über zehn Prozentpunkte auf 33 Prozent.

Ausführlich finden Sie die Erkenntnisse der Studie unter folgendem » Link DIW Studie - Wachsendes ehrenamtliches Engagement.