RealWork
Entwicklung von Coworking-Spaces in ländlichen Räumen

Motivation
Die Verdichtung von Großstädten treibt immer mehr Menschen zum Wohnen in ländlichere Regionen, die Arbeitsplätze verbleiben in den Metropolen. Um attraktiv zu sein, müssen diese Regionen zum Arbeitsort werden – vor allem für Menschen mit Bürojobs. RealWork erforscht und erprobt am Beispiel der Region Kiel, wie sie sogenannte Coworking-Spaces dafür nutzen können.

Ziele und Vorgehen
RealWork kombiniert Befragungen von Unternehmen, Haushalten und Pendelnden mit Mobilitätsdaten- und Standortanalysen und einem Reallabor. In diesem arbeiten Menschen zeitweise in einem gemeinsamen Büroraum, einem Coworking-Space. Auf Basis der Daten und regionaler Nachhaltigkeitsziele entwickelt das Projektteam daraus kommunale Betriebskonzepte für sogenannte RealWork-Spaces. Diese sollen zum Baustein der Entwicklung ländlich gelegener Mittelzentren werden – und damit zum Baustein nachhaltiger Daseinsvorsorge.

Erwartete Ergebnisse und Transfer
Aus Analyseergebnissen, regionalen Nachhaltigkeitsstrategien und Konzepten von Betreibenden entsteht ein Innovationskonzept. Darin werden RealWork-Spaces als Gestaltungselemente der kommunalen Daseinsvorsorge beschrieben und nächste Schritte für die Region Kiel definiert. Es dient zudem als Leitfaden für weitere interessierte Kommunen, für die projektbegleitend ein Netzwerk aufgebaut wird.

Ergebnisse & Lösungen

Praxistest für Coworking-Spaces in der KielRegion
Wilbrandt, Gesine / Pöhle, Kerstin (2024)

Nicht zuletzt durch und seit der Corona Pandemie befindet sich die Arbeitswelt in einem rasanten Wandel – traditionelle Arbeitsmodelle werden zunehmend von flexibleren und innovativeren Ansätzen abgelöst. So rückt auch das Konzept der Coworking-Spaces (CWS) in den Fokus, also von Arbeitsorten, die, so die Erwartung, eine gute Ausstattung mit dem Bonus des Netzwerkens und der Gemeinschaft sowie einer anregenden Arbeitsatmosphäre und einem kürzeren Pendelweg verbinden oder gar erst mobiles Arbeiten auf Reisen ermöglichen. Doch werden die CWS diesem Anspruch gerecht? Was sind womöglich weitere Mehrwerte von CWS? Und worin liegen die Knackpunkte von CWS? Welche Anforderungen müssen CWS erfüllen, damit sie eine lukrative Alternative zu Homeoffice und Büro für Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*in nen darstellen? Und können vor allem ländlich gelegene CWS einen Beitrag zu einer regionalen Daseinsvorsorge leisten?

Mit einem ganzheitlichen Ansatz möchte das Projekt RealWork Antworten auf diese Fragen liefern: In einem Reallabor testeten acht Arbeitnehmer*innen aus Normalarbeitsverhältnissen über drei Monate urbane und ländliche CWS in der KielRegion in Schleswig-Holstein. Ziel war es, praxistaugliche Erfahrungswerte zu den Nutzungsanforderungen von CWS seitens der Arbeitnehmer*innen aber auch Arbeitgeber*innen zu gewinnen. Durch Befragungen konnten so die zentralen Erfordernisse, Mehrwerte und Herausforderungen sowie möglichen Potenziale von CWS für eine Revitalisierung länd licher Regionen identifiziert werden.

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