Die Fördermaßnahmen „Kommunen innovativ“ und „REGION.innovativ – Kreislaufwirtschaft“ zeichnet eine Besonderheit aus: Mit ihnen waren Kommunen und Regionen aufgerufen, sich nicht nur aktiv an der Nachhaltigkeitsforschung zu beteiligen, sondern als gleichberechtigte Forschungspartnerinnen oder sogar als Projektleitung mitzuwirken. Vor diesem Hintergrund hat die wissenschaftliche Begleitung KomKomIn drei Forschungsbausteine zu unterschiedlichen Aspekten der Forschung in und mit Kommunen konzipiert und umgesetzt.
Forschungsbaustein „Kommunen in transdisziplinären Forschungsvorhaben – Mehrwerte und Erfolgsfaktoren für die Kommunen“
In „Kommunen innovativ“ arbeiteten Kommunen, Wissenschaft und weitere Partner*innen gleichberechtigt in gemeinsamen Forschungsprojekten. Dieser gemeinsame Forschungsprozess wird als transdisziplinäre Forschung bezeichnet. Transdisziplinäre Forschung befasst sich mit komplexen, gesellschaftlichen Problemen. Vor dem Hintergrund der Komplexität und im Zusammenschluss unterschiedlicher Disziplinen sollen innovative Lösungen für konkrete Probleme gefunden werden. So vielversprechend dieser Forschungsmodus für die Lösung komplexer Probleme und die Entwicklung umsetzungsorientierter Ansätze klingt, so anspruchsvoll ist es, transdisziplinäre Forschungsvorhaben erfolgreich anzustoßen und durchzuführen.
Dr. Jens Libbe arbeitet in seinem Vortrag die Besonderheiten der Transdisziplinarität und die dahinterliegenden Motivationen heraus und zeigt die Herausforderungen auf, die mit der damit verbunden Integration unterschiedlicher Herangehensweisen verbunden sind.
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Dies hat die wissenschaftliche Begleitung zum Anlass genommen folgenden Fragen in einem Forschungsbaustein nachzugehen: Können in den Vorhaben gleichermaßen wissenschaftlich fundierte („exzellente“) und praxistaugliche („relevante“) Lösungen erarbeitet werden? Was bedeutet diese Kooperation für Kommunen? Lohnt sich aus ihrer Sicht das Wagnis, sich auf transdisziplinäre Forschung einzulassen? Und was ist hierbei zu beachten?
Jan Abt und Julia Diringer betrachten die transdisziplinäre Arbeit aus dem bisher wenig behandelten Blickwinkel der kommunalen Akteure. Aufbauend auf den Erfahrungen der BMBF-Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“ verdeutlichen sie die Mehrwerte und Erfolgsfaktoren, die für Kommunen in der Partnerschaft mit Wissenschaft entstehen.
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Forschungsbaustein „Implementation und dauerhafte Fortführung der Ergebnisse transdisziplinärer Forschung Kommunen und Forschung“
Der Forschungsbaustein in „Kommunen innovativ“ knüpft an die im Rahmen von KomKomIn bereits erarbeiteten Erkenntnisse zu „Kommunen und Forschung“ an. Er fokussiert auf die dauerhafte Umsetzung, d.h. untersucht werden soll am Beispiel der Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“, ob und wie die in den Vorhaben der Fördermaßnahme erfolgte Zusammenarbeit von Wissenschaft und kommunaler Praxis die langfristige Umsetzung der erarbeiteten Erkenntnisse fördern konnte. Betrachtet wird die langfristige und damit nachhaltige Umsetzung der Forschungserkenntnisse in den beteiligten Kommunen. Der Forschungsbaustein liefert damit wichtige Erkenntnisse zu den Möglichkeiten, notwendigen Rahmenbedingungen und Beschränkungen einer Weiterführung der in befristet geförderten Projekten aufgebauten Prozesse und Organisationen einerseits und zur Anwendung der erarbeiteten Werkzeuge und Instrumente in weiteren Kommunen andererseits.
Forschungsbaustein „Ansätze interkommunaler Kooperation in der Kreislaufwirtschaft“
Die Fördermaßnahme „REGION.innovativ – Kreislaufwirtschaft“ zielt auf die Entwicklung und Erprobung interkommunaler Ansätze einer regionalen Kreislaufwirtschaft und auch in einigen Vorhaben der Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“ spielt interkommunale Zusammenarbeit eine wichtige Rolle. Dabei stehen neue Formen von Partnerschaften und Kooperationen zwischen Kommunen unter Einbindung verschiedener Akteure aus öffentlicher Hand, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft über fachliche und administrative Grenzen hinweg im Mittelpunkt. Es geht darum, durch interkommunale Ansätze Kräfte und Ressourcen zu bündeln sowie Verflechtungen und Abhängigkeiten zu berücksichtigen, die über kommunale Grenzen hinausgehen, um innovative Verfahren der Kreislaufwirtschaft umzusetzen oder interkommunal Herausforderungen zu bewältigen, die Strukturwandel an Kommunen und Regionen stellt. Hieran knüpft der Forschungsbaustein „Interkommunale Kooperation in der Kreislaufwirtschaft“ an. In einer vergleichenden Auswertung der geförderten Ansätze zu übergreifenden Fragen der interkommunalen Zusammenarbeit, soll die vorhandene Wissensbasis erweitert und die erprobten Praxisansätze zusammengestellt werden.