Interkommunal agieren!
Interkommunal agieren!
Die Kräfte und Ressourcen der einzelnen Kommunen sind begrenzt – doch nicht alle kommunalen Angebote müssen von jeder Kommune selbst erbracht werden, wenn in der Region eine Kooperationsbereitschaft aufgebaut werden kann. Es gilt, eine Vertrauenskultur der interkommunalen Zusammenarbeit aufzubauen und Spielregeln der Kooperation zu entwickeln. So können gemeinsam getragene Lösungen umgesetzt werden. „Kommunen innovativ“ und „REGION.innovativ – Kreislaufwirtschaft“ liefern Prinzipien und Modelle für eine interkommunale Kooperation, um regional angepasste Angebote der Daseinsvorsorge zu entwickeln oder die gemeinsame Entwicklung von Ortszentren voranzutreiben.
Der Strukturwandel und der demografische Wandel haben Auswirkungen auf die Infrastruktur, die Daseinsvorsorge und die wirtschaftliche Entwicklung in den Kommunen und Regionen. Die regional unterschiedliche Bevölkerungsentwicklung führt zur Über- und Unterauslastungen von Infrastrukturen und Angeboten der Daseinsvorsorge. Die finanzielle Tragfähigkeit einzelner Angebote ist teilweise nicht mehr gegeben. Auch auf dem Wohnungsmarkt kommt es zu veränderten Bedarfen, denen der Wohnungsbestand, aber auch der Neubau häufig nicht entsprechen. Zugleich zeigt sich, dass die Auswirkungen vieler aktueller Herausforderungen nicht an kommunalen Grenzen halt machen. So können Lösungen für die Anforderungen der Mobilitätswende, der Kreislauswirtschaft oder eines bedarfsgerechten Wohnungsmarktes nur in einer regionalen Betrachtung gefunden werden. Nicht zuletzt erfordern der Strukturwandel und der Klimawandel einen Umbau von Abfall-, Wasser- und Energiewirtschaft hin zu nachhaltigeren und klimaneutralen Lösungen.
Die Handlungsoptionen zur Gestaltung dieser aktuellen Herausforderungen müssen zwar vor Ort, d.h. in den Städten, Gemeinden und Landkreisen umgesetzt werden, gleichzeitig führt aber die Komplexität der Aufgaben angesichts abnehmender Ressourcen zu einer zunehmenden Überforderung von Politik und Verwaltung. Die Kräfte und Ressourcen der Kommunen reichen allein oft nicht aus, um diesen Herausforderungen zu begegnen, Bedarfslücken zu schließen und neue Lösungsansätze zu entwickeln und umzusetzen.
Die Fördermaßnahmen „Kommunen innovativ“ und „REGION.innovativ – Kreislaufwirtschaft“ stellten sich daher der Frage, wie interkommunale, regionale Zusammenarbeit zur Transformation beitragen kann. Denn: Viele Herausforderungen lassen sich gemeinsam mit mehreren Kommunen besser bewältigen als im Alleingang. Nicht jedes kommunale Angebot muss von jeder Kommune selbst vorgehalten werden, nicht jede Aufgabe von jeder Kommune allein bewältigt werden, wenn in der Region ein Wille zur Kooperation vorhanden ist. Durch eine Zusammenarbeit können in den unterschiedlichsten Handlungsfeldern Effizienzgewinne und Synergieeffekte erzielt, Zielkonflikte identifiziert und Spielräume für Neues gewonnen werden.
Diese Erkenntnisse sind nicht neu, doch in der Praxis werden die Potenziale interkommunaler Kooperation häufig nicht ausgeschöpft. Die Gründe dafür sind vielfältig: Städte und Gemeinden befürchten einen Verlust an Gestaltungs- und Entscheidungsmacht, die Initiierung und Durchführung der Kooperation ist mit Aufwand verbunden und häufig stehen sich ungleiche Partner, also große und kleine oder finanzstarke und finanzschwache Kommunen, gegenüber. Hinzu kommen bürokratische und zum Teil rechtliche Hemmnisse, die regionale Lösungen verhindern oder erschweren.
Die Aktualität, interkommunal zu agieren, zeigt sich in „Kommunen innovativ“ und „REGION.innovativ – Kreislaufwirtschaft“: Erprobt wurde, wie Angebote durch interkommunale Kooperation erhalten oder verbessert werden können. Ebenso wurde untersucht, wie Siedlungsflächen und Infrastrukturen interkommunal abgestimmt und zielgerichtet entwickelt werden können. Zudem wurde erprobt, mit welchen Organisationsformen und Betreiberkonzepten regionale zirkuläre Wertschöpfungsketten aufgebaut werden können.
Entscheidend ist dabei stets, wie der Einstieg in die interkommunale Zusammenarbeit gelingt und welche Organisationsstrukturen für eine langfristige Verstetigung geeignet sind. Es gilt, eine Vertrauenskultur als Basis für die interkommunale Zusammenarbeit aufzubauen, um gemeinsam getragene Lösungen umsetzen zu können. Dazu müssen zu Beginn die Ziele der Beteiligten und der Mehrwert einer Kooperation identifiziert und kommuniziert werden.
„Kommunen innovativ“ und „REGION.innovativ – Kreislaufwirtschaft“ liefern daher Prinzipien und Modelle einer stärker kommunenübergreifenden Kooperation, um regional angepasste Infrastrukturen und Angebote der Daseinsvorsorge bereitzustellen, die Entwicklung von Ortszentren voranzubringen und Überangebote zu vermeiden sowie innovative Verfahren der Kreislaufwirtschaft umzusetzen.
Welche Themen lassen sich in einer Region gemeinsam besser lösen? Was sind zentrale Rahmenbedingungen erfolgreicher interkommunaler Zusammenarbeit? Wieso wird „Zeit“ zu einem wichtigen Erfolgsfaktor der Kooperation und wie können andere Kommunen von guten Erfahrungen der Zusammenarbeit lernen?
Am 08.12.2020 ging es um „Interkommunal agieren“ – denn wenn Kommunen vertrauensvoll zusammenarbeiten, entstehen neue Chancen für lebenswerte Städte und Regionen.
Ergebnisse & Lösungen
Die Relevanz interkommunaler Zusammenarbeit (IKZ) steigt insbesondere für (kleinere) Kommunen zur Gewährleistung der öffentlichen Aufgabenerfüllung. Bei richtiger Ausgestaltung einer IKZ können sich Kommunen, trotz steigender Anforderungen an das Verwaltungsgeschehen, mehr Handlungs- und Reaktionsfähigkeit erhoffen. Im Projekt CarboMass wurde die Entwicklung eines einheitlichen Geschäftsmodells zur Gestaltung interkommunaler Zusammenarbeit angestrebt. Geschäftsmodelle sind Instrumente zur Beschreibung von Wertschöpfung. Sie beschreiben, wie gesellschaftliche Werte durch öffentliche Aufgabenerfüllung im Kern entstehen und weiterentwickelt werden können. Die öffentliche Wertschöpfung hängt dabei nicht nur von öffentlichen Verwaltungen, sondern auch von zusätzlichen Partnern im Netzwerk der betrachteten Aufgabe ab.
In einem solchen vernetzten Geschäftsmodell wird am Beispiel des betrieblichen Kerns eines Abwasserentsorgenden das komplexe Zusammenspiel verschiedener (erfolgskritischer) Faktoren und Akteure hinsichtlich unserer spezifischen Verwertungsalternative erläutert und visualisiert. Schon das Spielfeld des Geschäftsmodells bestimmt dabei den Spielraum der Aufgabenerfüllung: die gesetzliche Pflicht zur öffentlichen Abwasserbehandlung ist durch rechtlich-bürokratische Rahmenbedingungen für Klärschlämme eingeschränkt.
» Volltext (PDF)Das im Rahmen der BMBF-Fördermaßnahme "REGION.innovativ - Kreislaufwirtschaft" geförderte Verbundvorhaben "bergisch.ciruclar" präsentiert den Blueprint "Zirkuläre Prozesse in Kommunen" als ein Ergebnis aus drei Jahren Zusammenarbeit. Das Verbundvorhaben "bergisch.circular" untersuchte, wie kreislaufwirtschaftliches Verwaltungshandeln in städtischen Strukturen aufgebaut werden kann. Mit dem Blueprint werden die Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Projekt anderen Kommunen zu Verfügung gestellt.
Der Leitfaden bündelt Forschungsergebnisse und Best-Practice-Beispiele aus dem Verbundvorhaben, wobei die Themen Abfallvermeidung, zirkuläres Bauen und öffentliche Beschaffung im Fokus stehen. Entlang dieser drei Themen vermittelt der Blueprint Basiswissen, konkrete Praxisbeispiele, Tools, Leitfäden sowie sorgfältig ausgewählte Literatur- und Videoempfehlungen. So zeigt der Blueprint, wie in den Modellstädten Wuppertal, Solingen und Remscheid gemeinsam mit dem Wuppertal Institut und der Neuen Effizienz Maßnahmen für zirkuläre Prozesse in Kommunalstrukturen entwickelt und durchgeführt wurden. Der Leitfaden setzt sich zudem mit den Chancen und Herausforderungen interkommunaler Kooperationen und den rechtlichen Rahmenbedingungen für Kreislaufwirtschaft auseinander.
Ein besonderes Merkmal des Blueprints ist das interaktive PDF-Format, was Leser*innen und Nutzer*innen ermöglicht, sich intuitiv und zielorientiert durch die unterschiedlichen Themenfelder zu navigieren. Der Blueprint richtet sich an alle, die die Transformation zur Kreislaufwirtschaft in ihrer Kommune aktiv gestalten möchten.
Den Leitfaden finden Sie unter: https://bergisch-circular.de/blueprint/
Das Handbuch „Zurück in den Kreislauf - Handbuch für die Sanitär- und Nährstoffwende“ des Verbundvorhabens zirkulierBAR bündelt Erfahrungen und Ergebnisse aus drei Jahren Forschungsarbeit. Das Handbuch bietet eine umfassende Übersicht über die technischen und ökologischen Möglichkeiten zur Kreislaufführung menschlicher Ausscheidungen als Recyclingdünger. Es behandelt zentrale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Sanitär- und Nährstoffwende – wie beispielsweise die gesellschaftliche Akzeptanz von Trockentoiletten, die rechtlichen Herausforderungen und die Rollen von und in Kommunen. Auch die Entstehung der deutschlandweit ersten Recyclinganlage für Urin und Fäzes in Eberswalde wird beschrieben. Darüber hinaus beinhaltet das Handbuch einen Praxisleitfaden für kommunale Mitarbeitende, Planende, für die Landwirtschaft und alle Interessierten. Damit zeigt das Handbuch greifbare Wege und Optionen auf, wie die Sanitär- und Nährstoffwende in der Praxis gelingen kann.
» Volltext (PDF)Das Projekt OLE zielte darauf ab, ländliche, strukturschwache Kommunen zu befähigen, innovative Energiekonzepte durch intra- und interkommunale Zusammenarbeit zu entwickeln und umzusetzen. Dazu wurden anhand der Modellkommune Am Ettersberg Modelle zur sektorübergreifenden Zusammenarbeit entwickelt und systematisch technische sowie institutionelle Voraussetzungen analysiert.
Das methodische Vorgehen zur Entwicklung der Energiekonzepte umfasste eine Bestands- und Potenzialanalyse, Konzeptualisierung sowie Bewertung der Konzepte. Der Fokus lag auf der energetischen Verwertung biogener Reststoffe und der Anwendung innovativer Technologien. Im Modellgebiet wurde die Nutzung vorhandener Infrastrukturen und Stoffströme in den Bereichen Energie, Abwasser und Landwirtschaft untersucht.
Die Übertragbarkeit der entwickelten Modelle auf andere ländliche Regionen wurde ebenfalls untersucht. Voraussetzung für den Erfolg sind unter anderem das Vorhandensein ausreichender Stoffströme und eine flexible Anpassung der Methodik an die lokalen Bedürfnisse.
» Volltext (PDF)Die junge saarländische Stoffstrommanagerin Anne Steuer arbeitet seit Mai 2022 im Rahmen des BMBF-geförderten Projektes Konnekt für zwei Kommunalverwaltungen gleichzeitig – ein bis her noch kaum erprobtes Modell zur Bündelung von Personalressourcen.
Die Kreisstadt Saarlouis und die Gemeinde Nalbach liegen beide innerhalb des Landkreises Saarlouis und kooperieren im Fördervorhaben Konnekt zur Stärkung der nachhaltigen Regionalentwicklung und Transformation der Kommunen. Die damit verbundenen Herausforderungen möchten beide Kommunen gemeinsam durch eine enge interkommunale Zusammenarbeit bewältigen, von- und miteinander lernen, Synergien nutzen und Ressourcen bündeln. Die beiden Kommunen arbeiten insbesondere zusammen am Aufbau eines gemeinsamen Energiedatenmanagements und zirkulärer Verwertungsstrukturen kommunaler Stoffströme am Beispiel des anfallenden Grünguts.
Im Interview gibt Anne Steuer einen Einblick in das Pilotprojekt und ihren Arbeitsalltag. In diesem Kontext schildert sie Potenziale und derzeitige Hemmnisse einer gemeinsamen interkommunalen Personalstelle. Sie versucht Antworten darauf zu geben, ob die Bündelung von Personalressourcen dazu beitragen kann, eine nachhaltige Transformation der Gemeindeverwaltungen zu beschleunigen und kommunenübergreifende Herausforderungen zu bewältigen.
» Volltext (PDF)Im "Leitfaden zur Erstellung ländlicher Energiekonzepte. Fokus: Synergetische Nutzung von biogenen Ressourcen aus Landwirtschaft, Abfall und Abwasser in ländlichen Gebieten" werden die Ergebnisse des Verbundvorhabens OLE gebündelt vorgestellt und veranschaulicht.
Der Leitfaden präsentiert eine Vorgehensweise zur Entwicklung von Energiekonzepten für den ländlichen Raum. In einem ersten Schritt wird eine Bestandsanalyse zur Erfassung der Infrastrukturen, Stoffströme und biogenen Ressourcen in den Sektoren Abfallwirtschaft, Abwasserwirtschaft und Landwirtschaft im Untersuchungsgebiet durchgeführt. Auch institutionelle Aspekte sind bei der Bestandserfassung von Bedeutung: Bei der Integration verschiedener Stoffströme spielen unterschiedliche Infrastruktursektoren mit verschiedenen Akteuren, Vorschriften und Regelungen eine maßgebliche Rolle. In einem zweiten Schritt werden im Rahmen einer Potenzialanalyse verschiedene Technologieoptionen identifiziert, die eine energetisch optimierte Verwertung und Behandlung von Stoffströmen ermöglichen. Der dritte und letzte Arbeitsschritt umfasst die Konzeption und Konzeptbewertung, indem die identifizierten Technologieoptionen mit den von den regionalen Akteuren definierten Zielen abgeglichen werden. Im Leitfaden werden drei Hauptkonzepte, die im Rahmen von OLE im konkreten Untersuchungsgebiet entwickelt wurden, exemplarisch vorgestellt ("Maximale Wärmebereitstellung", "Emissionsminimierung durch Verwertung von Schweinegülle", "Optimierte Schlammbehandlung").
Der Leitfaden setzt sich darüber hinaus mit den organisatorischen und institutionellen Voraussetzungen auseinander, die bei der Planung und Umsetzung von Technologieoptionen für die lokale Energie- und Wärmeversorgung eine entscheidende Rolle spielen. Im Fazit wird darauf hingewiesen, dass im aktuellen institutionellen Rahmen verschiedene Hindernisse bestehen, die einer (sinnvollen) Nutzung von lokalen (Rest-)Stoffströmen entgegenstehen. Dementsprechend sollte der institutionelle Rahmen so weiterentwickelt werden, dass für lokale Akteure Anreize bestehen, die Potenziale der lokalen (Rest-)Stoffe auf eine sinnvolle Art und Weise zu nutzen.
» Volltext (PDF)In dem Spiel schlüpfen Spieler*innen in die Rolle von kommunalen Akteur*innen und erkunden den Weg in die zirkuläre Zukunft, indem sie mithilfe eines Projekts die Sanitär- und Nährstoffwende aus kommunaler Sicht auf den Weg bringen. Wie in der Realität gelingt der Wandel auch in komm:loop nur mit starken Allianzen, sodass sich Spieler*innen beim Spielen mit den benötigten Stärken von Menschen und Organisationen sowie zielführendem Ressourceneinsatz auseinandersetzen. Im Planspiel werden 24 Stärken zur Förderung von Systemveränderungen dargestellt. Ein begleitendes Stärken-Booklet beschreibt diese Stärken und bietet Anleitungen zur Nutzung in Workshops oder als persönliches Lerntool.
Wer Transformation praktisch erleben und umsetzen will, kann sich das Spiel komm:loop bei zirkulierBAR ausleihen oder auch selbstproduzieren. komm:loop wurde im Rahmen von "zirkulierBAR" von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) und UCS Ulrich Creative Simulations entwickelt.
Die Erreichung der Klimaziele erfordert neben einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen auch die Anwendung CO2-negativer Technologien, wie beispielsweise die des Thermokatalytischen Reformings® (TCR®). Die durch Pyrolysetechnologien erzeugten Pflanzenkohlen und speziell im Rahmen des Verbundvorhabens InterPyro in den Boden eingebrachte TCR®-Pflanzenkohle trägt dabei nicht nur zur Bodenverbesserung bei, sondern bindet darüber hinaus CO2 in Form von Kohlenstoff über relativ lange Zeiträume.
Der Praxisleitfaden wurde im Rahmen des Forschungsprojektes InterPyro als Handlungshilfe für einen grundlegenden Einblick über den theoretischen Hintergrund der Themen TCR®-Technologie und Bodenverbesserung mit Pflanzenkohle erstellt und soll dem Leser einen Überblick über den Weg zum Aufbau einer TCR®-Anlage bis hin zum Einsatz der Pflanzenkohle als Bodenverbesserer geben.
Die Ausführungen richten sich an Kommunen, landwirtschaftliche Verbände und interessierte Akteure, die sich mit der Idee tragen, ihre Region vor dem Hintergrund einer Kreislaufwirtschaft und nachhaltigen Wertschöpfung zukunftsfähiger zu machen und mit Hilfe einer innovativen Technologie einen Meilenstein zu setzen.
» Volltext (PDF)Der Leitfaden kommunale Netzwerke bietet Ihnen einen ersten Einstieg, um strategische Überlegungen zum Netzwerkaufbau schon in der Initiierungsphase Ihres Innovationsprojekts mitzudenken.
» Volltext (PDF)Um beispielsweise Kita-Plätze oder weitere Daseinsvorsorgeeinrichtungen bedarfsgerecht planen zu können, müssen Kommunen ihre Bevölkerungsentwicklung auf kleinräumiger Ebene vorausberechnen. Allerdings sind die bisher verfügbaren Bevölkerungsprognosen meist auf einer größeren räumlichen Ebene (Gesamtstadt oder darüber) angesiedelt. Real bestehende kleinräumige Unterschiede in der Bevölkerungsentwicklung können von den Planungsakteuren daher bisher nur unzureichend abgeschätzt werden.
Der Beitrag beschreibt einen innovativen Ansatz zur kleinräumigen Bevölkerungsvorausberechnung, der im Rahmen des „Kommunen innovativ“-Projekts WEBWiKo entwickelt wurde. Als Fallregion wurden mehrere Kommunen im Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen ausgewählt, mit denen die erforderlichen Werkzeuge entwickelt und erprobt wurden. Zur Vorausberechnung der Bevölkerung wird ein Kohorten-Komponenten-Modell zu Grunde gelegt, welches nach Alter, Geschlecht und Nationalität unterscheidet. Die Ergebnisse werden sowohl auf der Ebene von kleinräumigen Gebieten als auch für Rasterzellen von 500 m x 500 m ausgewiesen. Mit einem sogenannten Prognose-Editor ist es möglich, die Annahmen zur Fortschreibung der Komponenten der Bevölkerungsentwicklung (Geburten, Sterbefälle, Wanderungsbewegungen) für jedes kleinräumige Gebiet spezifisch den örtlichen Gegebenheiten anzupassen, um so zu genaueren Ergebnissen zu gelangen und gleichzeitig die Bevölkerungsvorausberechnung regional konsistent abzustimmen.
» Volltext (PDF)Für Kommunen im demografischen Wandel besteht die Gefahr, dass sich das Leben aus den Ortskernen zurückzieht. Bevölkerungsverlust, Neubausiedlungen und Einzelhandel auf der (ehemals) grünen Wiese zehren an der Bedeutung der Ortsmitten und Stadtkerne, die es wieder zu stärken gilt – als Funktionszentren und Identitätsanker.
Hier setzte das Verbundvorhaben „Ortsinnenentwicklung“ an. Die Projektpartner*innen erarbeiteten eine Fülle von Instrumenten und Maßnahmen zur Stärkung der Dorfzentren. Neben den planungsrechtlichen Instrumenten, wurde deutlich, dass vor allem die Kommunikation und Kooperation unter den beteiligten Akteuren, zum entscheidenden Faktor für einen nachhaltigen Erfolg wird. Die Menschen in den Kommunen müssen einen Zugang zum Thema „Stärkung der Dorfzentren“ bekommen, dafür sind Maßnahmen zur Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung zu verfolgen.
Die Kommunen und Netzwerkpartner haben die Chancen, in Kooperation Bürgerinnen und Bürgern für den Mehrwert einer Stadtentwicklung zu sensibilisieren, die sich auf den Ortskerne besinnt und Kapital daraus zu bilden. Mit dem hessischen Ausspruch: „Mehr ‚Kreppel‘ – weniger Donut“ (im Sinne das bauliche und funktionale „Loch“ in den Ortsmitten zu vermeiden) muss den Bewohnerinnen und Bewohnern vermittelt werden, dass Ortsinnenentwicklung alle angeht. Hierfür sind Kommunen und Region als Partner gefragt: Mit einem „Kompetenzzentrum Innenentwicklung“ und einer „Dorfakademie“ werden zwei konkrete Instrumente vorgestellt, die diese Arbeit langfristig verankern.
» Volltext (PDF)Zur Bewältigung der Leerstandsproblematik und der Verödung der historischen Dorfkerne in strukturschwachen ländlichen Regionen bedarf es ganzheitlicher und strategischer Ziele und Ansätze der Dorf- und Regionalentwicklung. Ein breit verstandenes aktives Leerstandsmanagement, als Teil einer solch umfassenden Innenentwicklungsstrategie, stellt einen geeigneten strategischen Managementansatz und ein Instrument dar, um eine nachhaltige Siedlungsentwicklung zu befördern. Um diesen Ansatz erfolgreich umzusetzen muss er jedoch sowohl innerhalb der Gemeinde, interkommunal als auch regional von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft getragen sowie aktiv und konsequent verfolgt werden.
Die Herausforderung dabei: Interkommunale Leerstands- und Innenentwicklungsinitiativen von politischer Seite zu initiieren, Managementstrukturen aufzubauen und zu etablieren benötigt erfahrungsgemäß mehrere Jahre. Dies erfordert insbesondere von den Initiatoren (i.d.R. Bürgermeister*innen) aber auch allen anderen Beteiligten langen Atem sowie personelle als auch finanzielle Ressourcen. Während es für investive Maßnahmen der Dorf- und Regionalentwicklung verschiedene Fördermöglichkeiten gibt, ist eine (dauerhafte) Förderung solcher verwaltungsinterner Managementstrukturen – als nichtinvestive Maßnahme der integrierten ländlichen Entwicklung bzw. Regionalentwicklung – in der Förderpolitik auf Bundes- und Landesebene jedoch bislang nicht vorgesehen. Der Beitrag zeigt auf, warum die Förderrichtlinien seitens des Bundes, der Länder, aber auch der EU dahingehend überprüft und nachjustiert werden sollten.
» Volltext (PDF)Im Alltag der Bewohner*innen ist der Nahraum der Bereich, in dem verschiedene Angebote und Infrastrukturen der Daseinsvorsorge genutzt werden und somit die Lebensqualität stark beeinflusst wird. Gleichzeitig ist alles, was das nahräumliche Lebensumfeld ausmacht, weder sektoral als Handlungsfeld in der kommunalen Daseinsvorsorge verankert, noch handelt es sich um Aufgaben, die die Kommunen allein gestalten und beeinflussen können, wie z. B. die Entwicklung der nahräumlichen Versorgung oder der Nahmobilität. Hier sind auch Unternehmen, Vereine und Zivilgesellschaft involviert. Zusammen mit diesen Akteuren müssen die Kommunen neue Kooperationsformen entwickeln, um Möglichkeiten zu schaffen, die Daseinsvorsorge im Nahraum angesichts demografischer Veränderungen aufrecht zu erhalten.
In dem Beitrag werden die Kooperationsmöglichkeiten, die im Projekt LebensWert zu Nahmobilität und nahräumlicher Versorgung untersucht wurden, vorgestellt und die Erfahrungen bewertet.
» Volltext (PDF)Im Projekt WEBWiKo wurden digitale Werkzeuge für ein kleinräumiges, regionales Demografie-Monitoring entwickelt und in der Region Bremen in Zusammenarbeit mit sechs Praxiskommunen erprobt.
Aus den Einwohnermeldeämtern der einzelnen Kommunen werden jährlich die kleinräumigen Bevölkerungsbestands- und Bewegungsdaten datenschutzkonform gewonnen, ohne dass dafür eine regional verankerte abgeschottete Statistikstelle benötigt wird. Die Daten aus den einzelnen Kommunen werden in einer zentralen Dateninfrastruktur für die gesamte Region gesammelt. Auf dieser Basis wird eine kleinräumige Bevölkerungsprognose berechnet. Das Prognosemodell nutzt die regionale Datenbasis, um mit neuartigen Konzepten ein valideres Ergebnis für die kleinräumige Prognose zu erhalten. Bestands-, Prognose- und Wanderungsdaten werden den kommunalen und regionalen Akteuren in leicht zu bedienenden Webanwendungen (Dashboards) präsentiert und erlauben darüber die Berücksichtigung in vielfältigen Planungs- und Entscheidungsprozessen.
Die am Projekt beteiligten Praxiskommunen konnten in der Erprobungsphase auf Daten zurückgreifen, die sie in dieser Form größtenteils bisher nicht zur Verfügung hatten. Darüber hinaus konnten sie für ihre Planungsaufgaben neue Werkzeuge für die Datennutzung und -analyse einsetzen.
» Volltext (PDF)Die Kommunen in den Landkreisen Nienburg/Weser und Gifhorn verfolgen mit der Entwicklung des Kommunalen Innenentwicklungsfonds das Ziel der Stärkung ihrer Region über die Funktionssicherung sowie die Aktivierung und Attraktivierung der Ortsmitten ihrer Städte und Gemeinden. Damit übernehmen sie gemeinsam Verantwortung zum Wohle der Gesamtregion.
Der Kommunale Innenentwicklungsfonds sieht bezogen auf die Einzahlung vor, dass die Städte und Gemeinden nach einem Schlüssel, der sich an der Einwohnerzahl und Steuerkraft orientiert, in den Fonds einzahlen. Die Landkreise Nienburg/ Weser und Gifhorn streben zudem ihrerseits eine finanzielle Unterstützung des Fonds in einer vergleichbaren Höhe zum gemeindlichen Beitrag an. Mit Blick auf die Auszahlung haben sich die Städte und Gemeinden darauf verständigt, dass die Antragsteller im Sinne eines Wettbewerbs der besten Ideen zur Innenentwicklung einen nicht rückzahlbaren Zuschuss aus dem Fonds erhalten.
Um ein hohes Maß an Akzeptanz für die Bewilligungsentscheidungen zu erhalten, wurde das Bewertungsverfahren so aufgebaut, dass es möglichst viel Transparenz für die Entscheidungsfindung bietet.
» Volltext (PDF)Traditionelle ÖPNV-Angebote sind in ländlichen Räumen meist schlecht ausgelastet. Das liegt an den Strukturen vor Ort: kleine Ortschaften sind gepaart mit einer geringen Bevölkerungsdichte. Diese Ausgangsbedingung schränkt das klassische ÖPNV Angebot ein, denn dieses zielt auf viele Personen, die in kurzer Zeit auf demselben Reiseweg befördert werden und sich auf nachfragestarke Strecken konzentrieren.
Dennoch ist die Mobilität, gerade auch in ländlichen Regionen, ein wichtiger Bestandteil der Daseinsvorsorge: Sie schafft eine Möglichkeit zur Fortbewegung, fördert die Lebensqualität und ist nicht zuletzt ein Mittel zum Erhalt der gesellschaftlichen Teilhabe. Es stellt sich daher die Frage, wie Mobilität in ländlichen Regionen dauerhaft gesichert werden kann. Ideen sind gefragt, die es ermöglichen, Orte abseits der großen Achsen und in Räumen sowie Zeiten schwacher Nachfrage besser zu bedienen.
Bürgerschaftlich getragene Gemeinschaftsverkehre bieten einen Weg, um bisher fehlende Mobilitätsangebote bereitzustellen. Jedoch erschweren bestehende Regulierungen im Verkehrssektor und andere Rahmenbedingungen die Umsetzung sowie den Ausbau von Gemeinschaftsverkehren. Im Verbundvorhaben „KOMOBIL2035“ untersuchten die Projektpartner*innen diese Rahmenbedingungen und erarbeiteten Ansätze, um Gemeinschaftsverkehre langfristig zu stärken und damit einen positiven Beitrag für die Mobilitätsversorgung in ländlichen Regionen zu leisten.
» Volltext (PDF)Die Folgen des demografischen Wandels – Leerstand und Funktionsverlust in den Ortsmitten, veränderte Ansprüche an Infrastruktur und Wohnangebot – sind allgegenwärtig und erfordern regional abgestimmte Lösungen. Bewährte Instrumente der Vergangenheit – z.B. die Ausweisung von Neubaugebieten am Ortsrand – tragen nicht mehr: Sie verschärfen die Problemlage eher und stehen zudem im Widerspruch zum Flächenspargebot. All das ist den im Projekt KIF beteiligten Kommunen bewusst, interkommunalen Lösungsstrategien stehen sie grundsätzlich offen gegenüber.
Wie aber gelingt der Sprung von der Faktenkenntnis zum gemeinsamen Handeln für die Region? Ein kluges Instrument allein reicht nicht. Es muss eingebunden sein in einen Kommunikationsprozess, der die unterschiedlichen Entscheidungsebenen berücksichtigt, die Teilnehmenden emotional mit dem Thema verbindet, gemeinsame Verhandlungsergebnisse nachhaltig verankert und in höchstem Maße transparent ist. Entscheidend sind die Erfahrungen von Vertrauen und Verbindlichkeit in einem gemeinsam durchlebten Kommunikationsprozess zur Implementierung eines Instrumentes. Dieser „menschliche“ Aspekt als Grundlage belastbarer (Vertrags- oder Verbund-) Beziehungen ist ein Erfolgsfaktor für die Implementierung neuer Instrumente wie dem Interkommunalen Innenentwicklungsfonds.
» Volltext (PDF)Der Leitfaden gibt einen Überblick über Anreizsysteme für ehrenamtliche Mitarbeiter*innen von Bürgerbusprojekten. Die Ergebnisse resultieren aus einer deutschlandweiten online-gestützten Befragung mit 359 Untersuchungsteilnehmenden, von denen sich 308 Befragte ehrenamtlich engagieren. 245 Teilnehmer*innen sind gar in einem Bürgerbusverein tätig. Die übrigen ehrenamtlich Engagierten sind überwiegend im Sportbereich, in der Kirche, bei der Freiwilligen Feuerwehr oder in der Politik aktiv. Der hohe Anteil ehrenamtlich tätiger Personen rührt aus der direkten Akquise von Menschen, die sich in Bürgerbusprojekten engagieren.
» Volltext (PDF)Mitfahrbänke sind eine einfache Möglichkeit für ländliche Gemeinden, die Mobilität ihrer Bürger*innen zu verbessern. Werden bei der Konzeption einige zentrale Punkte beachtet, steigert das die Erfolgswahrscheinlichkeit enorm. Der Leitfaden gibt praktische Tipps zur Umsetzung einer eigenen Mitfahrbank an die Hand, unter anderem mit einer Checkliste zur Konzeption einer Mitfahrbank.
» Volltext (PDF)Die Broschüre fasst die wichtigsten Ergebnisse der Studie zusammen, die im Rahmen des Projekts KOMOBIL2035 durchgeführt wurde. Ziel der Studie war die Erstellung eines Grundlagendokuments, welches bei der Erhaltung bzw. Entwicklung von ÖPNV-ergänzenden Mobilitätsangeboten in der Region Ostwürttemberg konkrete Handlungsempfehlungen und -möglichkeiten für alle Interessierten geben soll.
» Volltext (PDF)Transformationsforschung zielt darauf ab, die Bedingungen zu erforschen, unter denen ein zielgerichteter Wandel stattfindet. In Bezug auf eine nachhaltige Entwicklung von Kommunen, die unter demografischem Wandel in Form von Wegzügen, Alterung sowie Leerständen leiden, kommt es beispielsweise darauf an, Kooperationsformen zu finden, die gemeinsame Strategien ermöglichen und befördern.
Im Projekt Kommunaler Innenentwicklungsfonds KIF haben zwei Landkreise in Planspielen erprobt, ob eine spezifische Ausgestaltung eines solchen Fonds die von ihnen erwarteten Effekte zeitigen kann und wie die Prozesse auszugestalten sind. Planspiele haben den Vorteil, dass sie den Teilnehmenden direkte Erfahrungen vermitteln, weil sie für eine gewisse Zeit in einem geschützten Raum das Instrument erproben und gemeinsam mit anderen Akteuren daraus Schlussfolgerungen ableiten können. Planspiele haben den Nachteil geringer Replizierbarkeit, d.h. sie sind nicht geeignet, gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse zu generieren, die man einfach auf andere Räume übertragen kann.
Gerade diese Umstände prädestinieren sie aber dafür, Transformationsprozesse zu befördern, weil die Akteure sich in einem Kommunikationsprozess den Risiken eines bestimmten Politikinstrumentes nähern und ihre Fragen dazu stellen können, ohne bereits von der Realität eingeholt zu werden. Das Vorhaben KIF reflektiert die Möglichkeiten und den kommunalen Einsatz von Planspielen als ein bislang unterschätztes Instrument der Transformationspolitik.
» Volltext (PDF)Eine funktionierende Daseinsvorsorge als Kernaufgabe der Kommunen sichert Lebensqualität vor Ort. Um Daseinsvorsorge unter Bedingungen des demografischen Wandels zu gewährleisten, sind immer häufiger Lösungen notwendig, die Politikfelder und administrative Grenzen überwinden – der interkommunalen Kooperation kommt damit eine große Bedeutung zu.
Gerade in kleinen Städten und Gemeinden in ländlichen Räumen kann die interkommunale Kooperation Akteure entlasten und Freiräume für den Blick auf strategische Zukunftsfragen schaffen. Interkommunale Kooperation kann ein Weg sein, die kommunale Eigenständigkeit und lokale Identitäten zu wahren und zugleich Daseinsvorsorge und Lebensqualität zu sichern.
Im Projekt LebensWert wurde ein Modell für ein regionales Entwicklungsmanagement zur Sicherung der Daseinsvorsorge erarbeitet, das sowohl die organisatorische Struktur als auch das Management der interkommunalen Zusammenarbeit auf prozessualer Ebene beinhaltet. Zentral war dabei, die Aktivitäten strategisch und langfristig auszurichten, Handlungsfelder und deren Akteure miteinander in Bezug zu setzen und zu verknüpfen sowie dauerhaft tragfähige Strukturen zu schaffen.
Der Ansatz unterscheidet sich von eher sektoral orientierten Zugängen einerseits und auf Gemeindetypologien abgestellte Förderlogiken andererseits. Für eine ausführliche Darstellung sind die Ergebnisse in einem Leitfaden für Städte und Gemeinden in ländlichen Regionen aufbereitet worden.
» Volltext (PDF)Die Bindung junger Menschen an Ihre Heimatregion steht im besonderen Fokus des Verbundprojektes der Kreise Dithmarschen, Nordfriesland, Pinneberg und Steinburg. Im Rahmen eines kommunenübergreifenden Jugendmobilitätskonzeptes wurde ein kreisübergreifendes Praktikumsnetzwerk initiiert und zielgruppenorientierte Schulungsmodule erarbeitet, um Schüler*innen bei der Praktikumssuche zu unterstützen. So können soziale Mobilitätsbarrieren überwunden und der Horizont der Jugendlichen in berufspraktischen, aber auch in sozialen Bereichen erweitert werden.
» Volltext (PDF)Der demografische Wandel stellt die kommunalen Akteure bei der langfristigen Sicherung der Lebensqualität vor große Herausforderungen. Dies gilt beispielsweise für Aufgaben der Daseinsvorsorge in den Bereichen Wohnen und Siedlungswasserwirtschaft. Ziel ist es, aufgrund sich verändernder Wohnbedarfe ein attraktives und bedarfsgerechtes Wohnungsangebot sowie angesichts abnehmender Bevölkerungszahlen eine sichere Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung zu gewährleisten.
Formen der interkommunalen Zusammenarbeit können in diesem Zusammenhang helfen, diese Herausforderungen zu bewältigen. Ein wesentliches Augenmerk liegt dabei nicht nur auf operativen, sondern insbesondere auch auf strategischen Maßnahmen. Im Beitrag werden die Möglichkeiten des strategischen Austauschs vorgestellt, die im Werra-Meißner-Kreis in Hessen im Projekt LebensWert in den Handlungsfeldern Wohnen und Wasser erprobt und untersucht wurden.
» Volltext (PDF)Der Leitfaden bietet Kommunen eine umfassende Orientierung, wie bestehende interkommunale Kooperationen vertieft, gestärkt und verstetigt werden können. Er zeigt Möglichkeiten auf, wie eine räumlich integrierte, handlungsfeldübergreifende kommunale Zusammenarbeit strukturiert und umgesetzt werden kann, indem organisatorische Strukturen etabliert und in einem sektorenübergreifenden Managementansatz auf regionaler Ebene weiterentwickelt werden können.
Neben dieser „strategischen Klammer“ erhalten Verantwortliche in Kommunen konkrete Anregungen und Hilfestellungen, wenn es zum Beispiel darum geht, Lösungen für Leerstandsimmobilien zu finden oder das Wohnungsangebot einer Kommune alters- und einkommensgerecht zu gestalten bzw. energetische Sanierungen im Wohnbereich umzusetzen.
» Volltext (PDF)Diverse deutsche Gemeinden bzw. Gemeindeverbände haben in den vergangenen zehn Jahren diese Trendwende eingeschlagen, um Ortskerne zu retten, Leerstand zu verringern und Flächenverbrauch zu reduzieren. Einige Initiativen sind gescheitert, andere erfolgreich etabliert. Zu den bekannteren und erfolgreichen Innenentwicklungsinitiativen und Leerstandsoffensiven zählen u.a. Initiativen wie die Gemeinde-Allianz Hofheimer Land, die interkommunale Allianz Oberes Werntal, die Verbandsgemeinden Wallmerod und Westerburg mit ihrem Wallmeroder Modell „Leben im Dorf – Leben mitten drin“ und die bundesländerübergreifende Initiative Rodachtal.
Die vorliegende Recherche zeigt Leerstandsinitiativen in Deutschland auf und bietet Kontaktmöglichkeiten für eine Vernetzung und einen Austausch über erfolgreiche Innenentwicklung.
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