Lösungen für Kommunen im regionalen Schulterschluss gestalten

Kräfte und Ressourcen der einzelnen Kommunen sind endlich – doch nicht alle kommunalen Angebote müssen von jeder Kommune selbst erbracht werden, wenn in der Region auf einen Kooperationswillen aufgebaut werden kann. Es gilt, eine Vertrauenskultur der interkommunalen Zusammenarbeit aufzubauen und Spielregeln der Zusammenarbeit zu entwickeln. So können gemeinsam getragene Lösungen umgesetzt werden.

„Kommunen innovativ“ liefert Prinzipien und Modelle für eine interkommunale Kooperation, um regional angepasste Angebote der Daseinsvorsorge zu erarbeiten oder die gemeinsame Entwicklung von Ortszentren voranzubringen. Die Dokumentation der siebten Veranstaltung der Herbst-Konferenz 2020 - „Interkommunal agieren!!“ - vom 08.12.2020 - finden Sie hier zum Nachsehen und -hören.

Moderation: Dr. Michael Melzer & Julia Reiß, Begleitvorhaben KomKomIn

» Detailprogramm

Landrat Detlev Kohlmeier stellt den Kommunaler Entwicklungsfonds im Landkreis Nienburg/Weser vor. Er verdeutlicht das schrittweise Wachstum der interkommunalen Kooperation in der Region durch Projekte über einen längeren Zeitraum. Die gewachsene Vertrauensbasis, eine intensive Kommunikation und eine Erprobung des Fonds im Planspiel haben maßgeblich dazu beigetragen, ein innovatives Instrument in der Praxis zu verankern.

» mehr über das Projekt KIF

Bürgermeister Alexander Heppe skizziert die regionalen Kooperationen in unterschiedlichen Themenbereichen der Daseinsvorsorge im Werra-Meißner-Kreis. Er betont die Sorgen – wie die Angst vor Bedeutungsverlust und vor Überformalisierung – aber auch die Bedingungen für gelingende Kooperation, wie Offenheit, Augenhöhe zwischen Kernstädten und Umlandgemeinden und ein Verständnis von Nachbarschaft in der Region.

» mehr über das Projekt lebensWert

Benjamin Möller verdeutlich die Bedeutung des interkommunal geteilten Wissens über Bevölkerungsentwicklungen als wichtige Grundlage gemeinsam abgestimmten Handelns. Im funktional verflochten – aber administrativ getrennten – Raum des Kommunalverbunds Niedersachsen/Bremen ist mit dem Demografie-Dashboard ist ein übertragbares Software-Tool entstanden, das datenschutzkonform Bevölkerungsdaten über Gemeindegrenzen hinweg aufbereitet.

» Download der Präsentation

» mehr über das Projekt WebWiKo

Dr. Stephanie Bock betont die Bedeutung Gemeindegrenzen überschreitenden Lösungen – aber auch die Herausforderungen und Stolpersteine dieser Kooperationen. Sie skizziert die verschiedenen Stufen der Zusammenarbeit, über gemeinsamen Austausch, verbindliche Vereinbarung bis hin zu vertraglichen Regelungen zum Lasten-Nutzen-Ausgleich. Mit den „sieben Vs“ bei der Bildung interkommunaler Kooperation zeigt sie die Rahmenbedingungen erfolgreicher regionaler Zusammenarbeit auf.

» Download der Präsentation

Dr. Markus Brohm betont aus Sicht des Deutschen Landkreistags die Notwendigkeit interkommunaler Zusammenarbeit, um Fragen der Daseinsvorsorge zu beantworten. Neben inhaltlichen und formalen Fragen sind immer auch die „sozialen Aspekte“ der Kooperation entscheidend: die Kooperation auf Augenhöhe, die Fähigkeit, die Perspektive der anderen Partner in der Region einzunehmen sowie die Zeit, um Vertrauen zu entwickeln.