Experimente wagen!
Experimente wagen!
Vorhandene und bisher bewährte Modelle und Instrumente um neue und bessere Lösungen zu ergänzen, ist stets mit einem Wagnis verbunden. Erforderlich sind Impulse, die – von außen kommend – neu zu denken helfen: So kann das Problembewusstsein in den Kommunen geweckt und der Blick über das Alltagsgeschäft hinaus für neue Herangehensweisen geschärft werden.
Die Fördermaßnahmen „Kommunen innovativ“ und „REGION.innovativ – Kreislaufwirtschaft“ zeigen auf, dass sich die Partnerschaft mit Forschungseinrichtungen lohnt, um Lösungen nicht nur gemeinsam zu entwickeln, sondern auch umzusetzen. Vor Ort erfordert dies Mut, Freiräume und Zeit, um ein vertrauensvolles Miteinander von Kommunen und Wissenschaft aufzubauen.
Die Herausforderungen, vor denen Kommunen bei der Bewältigung des Strukturwandels und der Umsetzung von Transformation stehen, sind per se nicht neu. Dass es vielerorts dennoch schwerfällt, tragfähige und nachhaltige Lösungen zu finden, hängt damit zusammen, dass der Wandel von Strukturen und die lokalen Folgen ein sogenanntes „Wicked Problem“ – ein „verzwicktes Problem“ – ist. Für solche Probleme gibt es keine einfachen Lösungen. Schon die Trennung zwischen Ursache und Symptom ist kaum möglich – beispielsweise sind das fehlende Angebot sozialer Infrastruktur und das Fortziehen der Bevölkerung sowohl Ursache als auch Wirkung. Jedes Wicked Problem ist dabei für sich einzigartig. Das einfache „Übernehmen“ vorhandener Lösungen muss daher häufig scheitern und jede Kommune ist gefordert einen eigenen Ansatz zu entwickeln.
Bereits die vielfältigen möglichen Antworten auf die Frage: „Was ist eigentlich genau das Problem?“ machen deutlich, dass Lösungen nicht von Verwaltung und Politik alleine gefunden werden können. Antworten auf den demografischen Wandel erfordern die verstärkte Zusammenarbeit von Kommunalpolitik, -verwaltung, Zivilgesellschaft und einem neuen Partner, der hilft, aus einem anderen Winkel auf die Situation zu blicken und innovative Wege der Problemlösung einzuschlagen – die Wissenschaft.
Die Fördermaßnahmen „Kommunen innovativ“ und „REGION.innovativ - Kreislaufwirtschaft“ schafften Frei- und Experimentierräume, um diese neuen Allianzen zu erproben. Die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft bietet aus Sicht der Praxisakteure einerseits die Möglichkeit, die Akteure vor Ort auf Herausforderungen aufmerksam zu machen, Defizite in der Umsetzung von Maßnahmen herauszuarbeiten und Möglichkeiten für neue Ansätze aufzuzeigen. So kann das Problembewusstsein in den Kommunen geweckt und der Blick aus dem Alltagsgeschäft heraus für neue Herangehensweisen geschärft werden.
Die Fördermaßnahmen „Kommunen innovativ“ und „REGION.innovativ – Kreislaufwirtschaft“ zeigen, dass ein wissenschaftlicher Impuls neue Perspektiven eröffnen kann. Beispielsweise können die wissenschaftlichen Partner durch empirische Untersuchungen vor Ort beobachtete Tendenzen bestätigen oder widerlegen und sie in aktuellen Forschungskontexten verorten und vergleichen. Kommunalpolitische Diskussionen werden damit versachlicht. Wissenschaft kann helfen, verfestigte Standpunkte in der Bürgerschaft und Politik aufzulösen. Neue Denkweisen können durch die Wissenschaft angestoßen werden und sich unter den richtigen Rahmenbedingungen verankern und ausbreiten.
In vielfältigen methodischen Ansätzen brachten die beteiligten Wissenschaftler*innen Erfahrungs- und Systemwissen zusammen. So wurden in Reallaboren und Social Innovation Labs fachgrenzenübergreifend Maßnahmen für reale Probleme entwickelt. In Netzwerk- und Konstellationsanalysen wurden die relevanten Akteure identifiziert, die in eine Problemlösung einbezogen werden mussten. Und die Methode der Planspiele half, Lösungsansätze ganz real auszuprobieren. Entstanden sind in der Zusammenarbeit kreative Ansätze und vor allem ein gemeinsam getragenes Verständnis über das Problem vor Ort.
„Kommunen innovativ“ und „REGION.innovativ – Kreislaufwirtschaft“ machen deutlich, dass es stets ein Wagnis ist, vorhandene und vertraute Modelle und Instrumente mit neuen und besseren Lösungen zu ergänzen oder zu ersetzen. Es zeigt aber auf, dass sich die Partnerschaft von Kommunen mit der Wissenschaft lohnt, um Lösungen nicht nur gemeinsam zu entwickeln, sondern auch passgenau umzusetzen. Vor Ort erfordert dies Mut, Freiräume und Zeit.
Was ist Transdisziplinarität? Wo liegen die Mehrwerte und Erfolgfaktoren in der Zusammenarbeit von Kommunen und Wissenschaft? Welche Erfahrungen haben die Verbundprojekte der Fördermaßnahme mit dieser Art der Zusammenarbeit gemacht und was können Kommunen in Deutschland für ihre Partnerschaft mit Wissenschaft lernen?
Am 04.11.2020 diskutierten wir mit Ihnen, wie Kommunen „Experimente wagen“ können. Mit den richtigen Freiräumen können Kommunen gemeinsam mit Wissenschaftspartnern Wege einer aktiven und kreativen Zukunftsgestaltung einschlagen.
Ergebnisse & Lösungen
Wie lassen sich Bürger*innen für die gemeinschaftliche Gestaltung von Daseinsvorsorge gewinnen? Wie können Bürger*innen eingeladen werden, nachhaltige Stadtentwicklungsprozesse anzustoßen und umzusetzen? Ausgehend von diesen Leitfragen wurde im Kommunen innovativ-Projekt „ZUGG“ untersucht, wie sich gemeinschaftlich getragene Projekte zu Innenstadtbelebung und Mobilität initiieren und verwirklichen lassen. Heute sind in den Projektstädten Wittenberge und Perleberg (Brandenburg) erfolgreich umgesetzte Pilotvorhaben sichtbar. In Wittenberge wurden eine kostenfreie Lastenradleihe eingerichtet und ein zentraler Platz durch neue Gestaltungselemente belebt.
In Perleberg wurden vielfältige Ideen zur Belebung der Innenstadt umgesetzt – so etwa selbstgebaute Stadtmöbel auf einem zentralen Platz, Bürgermärkte und ein „Geschichten-Baum“. Doch der Weg dorthin war nicht ohne Herausforderungen. Aufbauend auf den gewonnenen Praxiserfahrungen und den Ergebnissen der projektbegleitenden Evaluation trägt der Beitrag wesentliche Erkenntnisse zusammen und bietet Handlungsempfehlungen. Auf der empirischen Basis der Pilotvorhaben soll so ein konkreter Mehrwert für zukünftige Transformationsprojekte entstehen.
» Volltext (PDF)Nicht zuletzt durch und seit der Corona Pandemie befindet sich die Arbeitswelt in einem rasanten Wandel – traditionelle Arbeitsmodelle werden zunehmend von flexibleren und innovativeren Ansätzen abgelöst. So rückt auch das Konzept der Coworking-Spaces (CWS) in den Fokus, also von Arbeitsorten, die, so die Erwartung, eine gute Ausstattung mit dem Bonus des Netzwerkens und der Gemeinschaft sowie einer anregenden Arbeitsatmosphäre und einem kürzeren Pendelweg verbinden oder gar erst mobiles Arbeiten auf Reisen ermöglichen. Doch werden die CWS diesem Anspruch gerecht? Was sind womöglich weitere Mehrwerte von CWS? Und worin liegen die Knackpunkte von CWS? Welche Anforderungen müssen CWS erfüllen, damit sie eine lukrative Alternative zu Homeoffice und Büro für Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*in nen darstellen? Und können vor allem ländlich gelegene CWS einen Beitrag zu einer regionalen Daseinsvorsorge leisten?
Mit einem ganzheitlichen Ansatz möchte das Projekt RealWork Antworten auf diese Fragen liefern: In einem Reallabor testeten acht Arbeitnehmer*innen aus Normalarbeitsverhältnissen über drei Monate urbane und ländliche CWS in der KielRegion in Schleswig-Holstein. Ziel war es, praxistaugliche Erfahrungswerte zu den Nutzungsanforderungen von CWS seitens der Arbeitnehmer*innen aber auch Arbeitgeber*innen zu gewinnen. Durch Befragungen konnten so die zentralen Erfordernisse, Mehrwerte und Herausforderungen sowie möglichen Potenziale von CWS für eine Revitalisierung länd licher Regionen identifiziert werden.
» Volltext (PDF)Der Rechtssetzungsprozess verläuft in unterschiedlichen Stadien (Policy Cycle) und unter Beteiligung vielfältiger Akteure. Dabei kommt es regelmäßig zu Anpassungen bzw. Änderungen bestehender Rechtsvorschriften, die sich auf verschiedene private und öffentliche Aufgabenbereiche auswirken. Unterstellt werden darf, dass derartige Änderungen zu einer Verbesserung der real bestehenden Situation im Regelungsgebiet führen soll. Die Änderungen der Abfallklärschlammverordnung im Jahr 2017 beinhaltete unter anderem eine Beschränkung der künftig möglichen Verwertungswege von kommunalen Klärschlämmen. Dies gab den Anstoß, nach innovativen Ansätzen für den zukünftigen Klärschlammverbleib zu suchen.
Anhand des CarboMass-Vorhabens wird skizziert, mit welchen rechtlichen Herausforderungen insbesondere Forschungsvorhaben im Bereich der Kreislaufwirtschaft konfrontiert sind. Daraus lässt sich ableiten, dass die Berücksichtigung alternativer Verfahren im Rahmen der Gesetzesfolgenabschätzung zu einer Verbesserung des Gesetzesänderungsprozesses in der Abwasserwirtschaft beiträgt (Better Regulation), wovon die Umsetzung von Forschungsvorhaben und die Verstetigung dieser profitieren.
» Volltext (PDF)Angesichts beschleunigter Veränderungen und zunehmender Unsicherheiten in unserer Gesellschaft gewinnt die Zukunftsforschung an Bedeutung. Sie bietet nicht nur theoretische Konzepte, sondern auch eine umfangreiche Auswahl von praktischen Ansätzen und empirischen Methoden, um sich systematisch mit zukünftigen Entwicklungen auseinanderzusetzen und sich besser auf bevorstehende Herausforderungen vorzubereiten. Mit Hilfe von Werkzeugen wie Megatrendanalysen, Zukunftswerkstätten und anderen partizipativen Workshops können Akteure ihre Vorstellungskraft stärken und sich mögliche, wahrscheinliche und wünschbare Zukünfte ausmalen. Im Rahmen von KONNEKT wurden acht bedeutende Megatrends identifiziert, die für das Saarland und Saarlouis maßgebend beeinflussend sein werden. Diese Einschätzung dient als Grundlage für die Entwicklung von Szenarien bzw. von Zukunftsbildern.
Unter Beteiligung von Betroffenen und Entscheidungsträger*innen aus verschiedenen Praxisbereichen wurden Zukunftsvisionen mit dem Blick auf das Saarland im Jahr 2030, 2050 und 2100 herausgearbeitet. Sie dienen nicht nur als Orientierung für gegenwärtige Entscheidungen, sondern ermöglichen den Akteuren auch, aktiv zur Gestaltung einer nachhaltigen und resilienten Zukunft beizutragen. Vor diesem Hintergrund werden schrittweise konkretere Zukunftsbilder und künftige Situationen vorstellbar gemacht, und die Schritte und Pfade verdeutlicht, die dorthin möglich bzw. erforderlich sind. Die gemeinsame Erarbeitung dient auch der Motivation der Beteiligten.
» Volltext (PDF)Coworking ist ein innovatives Arbeitskonzept, bei dem in einer gemeinschaftlichen Arbeitsumgebung Büros für Einzelpersonen bereitstehen. Diese Räume vereinen klassische Arbeitsmöglichkeiten mit mobilem Arbeiten. Sie bieten professionelle Arbeitsumgebungen, Networking-Chancen und Flexibilität. Insbesondere in ländlichen Gemeinden, in denen viele Einwohner*innen in die nächstgelegene größere Stadt pendeln, tragen Coworking-Spaces auch zur Attraktivität als Wohnort bei und helfen der Region, Pendelverkehr und seine negativen Auswirkungen zu reduzieren.
Die Vorteile durch Coworking-Spaces lassen sich sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene nur durch geschickt platzierte Coworking-Spaces erreichen. Entscheidend dafür ist die Ersparnis an Arbeitswegen, die durch den Coworking-Space möglich ist. Je näher ein Coworking-Space am Wohnort liegt, desto mehr Pendelverkehr wird vermieden, desto größer ist der Gewinn an Flexibilität und potentiellen Effekten auf die Verkehrsströme. Dass jeder Arbeitnehmer einen weitgehend individuellen Pendelweg hat, macht die Standortwahl von Coworking-Spaces zu einem schwierigen Optimierungsproblem.
Im Rahmen von RealWork wurde eine Modellierung von Standortwahlproblemen für Coworking-Spaces durchgeführt und das entsprechende Optimierungsproblem formalisiert. Weiterhin wurden verschiedene Algorithmen zu seiner Lösung vorgeschlagen und in einer prototypischen WebApp implementiert. Mit Hilfe der dadurch ermöglichten Analysen können Standorte mit hohem Potential identifiziert und kommunalen Entscheidern sowie Betreibern von Coworking-Spaces eine Orientierung gegeben werden.
» Volltext (PDF)Ziel des Vorhabens Konnekt ist u. a. die Erarbeitung eines Konzepts für die Kreislaufwirtschaft der Zukunft im Landkreis Saarlouis aus Sicht der Technik und des Transformationsmanagements. Die entsprechenden Zielstellungen werden in Zusammenarbeit mit den lokalen Akteuren in Form der „Vision 2100“ entwickelt. Im Rahmen einer Serie von Visionsworkshops setzten sich Vertreter*innen der Gemeinde Nalbach, der Kreisstadt Saarlouis und des Landkreises Saarlouis mit der Ausgangssituation des Untersuchungsraums im Hinblick auf die nachhaltige Entwicklung auseinander, diskutierten Vorstellungen und Ziele für mögliche räumliche, ökologische, ökonomische und soziale Zukünfte und identifizierten notwendige Weichenstellungen, die zu ihrer Erreichung bereits heute vorgenommen werden müssen. Der Beitrag stellt das Konzept der Visionsworkshopserie für die Kommunen dar, fasst ausgewählte Teilergebnisse zusammen und gibt einen Ausblick auf weitere geplante Schritte zur Finalisierung der „Vision 2100“.
» Volltext (PDF)Der Leitfaden zum Forschungsvorhaben "Verwaltung 2.030" illustriert das im Projekt erprobte Modell für innovative Verwaltungsstrukturen zur Umsetzung kommunaler Nachhaltigkeitsstrategien. Inklusive Checkliste, Fahrplan und Werkzeugkasten!
Nur wenn Nachhaltigkeit in den Strukturen der Kommunalverwaltungen verankert wird, kann die Transformation hin zur zukunftsfähigen Kommune gelingen. Die Erkenntnis darüber herrscht in den Städten, Gemeinden und Kreisen von NRW vor, wie eine Umfrage im Rahmen des Nachhaltigkeitsberichts nrwkommunal 2022 zeigt. Doch wie können Verwaltungen diese Strukturveränderung vornehmen?
Dazu hat die LAG 21 NRW mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Urbanistik, der KPMG sowie der Stadt Detmold im Forschungsprojekt "Verwaltung 2.030" ein Modell zur Umsetzung kommunaler integrierter Nachhaltigkeitsstrategien erprobt und evaluiert. Dieses soll durch innovative Ansätze in den zentralen Bereichen Entscheidung, Verwaltung und Finanzen schnellere Reaktionen und effizientere Bewältigung aktueller Herausforderungen ermöglichen und langfristige Ziele in den Blick rücken.
Ausgetestet wurde das Modell in der Detmolder Stadtverwaltung. Aus diesem Prozess wurde nun ein Leitfaden entwickelt, der Ablauf und Struktur schrittweise beschreibt. So können auch andere Kommunen ihren Weg zur effizienteren Umsetzung der Agenda 2030 finden.
» Volltext (PDF)Die gegenwärtigen ökologischen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen stellen Verwaltung und Politik in ihren Entscheidungs- und Verwaltungsprozessen vor enorme Aufgaben. Dies trifft in besonderem Maß auf die kommunale Ebene zu. Nicht nur sind Gemeinden, Städte und Landkreise wesentliche institutionelle Akteur*innen zur Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung, darüber hinaus sind sie auch die unmittelbarste staatliche Ebene für die Bürger*innen. Vor diesem Hintergrund kommt ihnen einerseits die Aufgabe zu, die sozial-ökologische Transformation in die Tat umzusetzen. Andererseits müssen sie diese auch für alle nichtstaatlichen Akteur*innen moderieren und so eine möglichst breite Akzeptanz sichern. Angesichts der Komplexität, heterogenen inhaltlichen Handlungsfeldern und dem bestehenden Zeitdruck zur Umsetzung ist dies eine fordernde Aufgabe.
Im Rahmen des Verbundvorhabens "Verwaltung 2.030" wurde erprobt, wie die Maßnahmen einer kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie schneller und möglichst effektiver umgesetzt werden kann.
» Volltext (PDF)Die verstärkte Fokussierung der Stadtentwicklung auf Quartiere bzw. Nachbarschaften bedingt die Einführung einer neuen Beobachtungsebene unterhalb bzw. auch „quer“ zu den bislang vielfach bestehenden statistischen Bezirken. Damit geht jedoch die Herausforderung einher, Informationen und Wissen auf kleinräumiger Ebene zu generieren, ohne die zur Verfügung stehenden Ressourcen über Gebühr zu belasten. Öffentliche Institutionen verfügen dabei häufig bereits über einen großen Fundus an Informationen und Daten zu kleinräumigen Entwicklungen. Gleichwohl sind diese Daten jedoch, gerade bei Kommunen, dezentral organisiert und/oder werden nicht für eine (weitere) Nutzung hinreichend aufbereitet.
Dieser Beitrag zeigt auf, welche Informationen und Daten öffentlichen Akteuren – insbesondere Kommunen – bereits zur Verfügung stehen und wie es gelingen kann, durch die Integration und Verschneidung vorhandener Informationen eine aussagekräftige, integrierte Datenbasis für die kleinmaßstäbliche Raumbeobachtung auf Quartiersebene zu etablieren.
» Volltext (PDF)Die Methode des Planspiels setzt auf einen kreativ-spielerischen Rahmen, in dem gemeinsam innovative Lösungsansätze entwickelt werden können. „Spielerisch“ meint hier nicht nur einen heiteren, unbefangenen Ansatz sondern auch eine optimierte Form des Lernens.
Für Multilokalität, die aktuell für viele lokale und regionale Akteur*innen noch ein relativ neues Thema ist, kann mit einem Planspiel sensibilisiert und interessiert werden und die möglichen Konsequenzen können erfahrbar werden. Damit kann ein Planspiel Untersuchungen, Erläuterungen und statistische Auswertungen auf anderer Ebene gut und nachdrücklich ergänzen. Die Spieler*innen übernehmen die Rollen von verschiedenen Akteursgruppen, so dass die Sinnhaftigkeit und die Möglichkeiten abgestimmter und gemeinsamer Handlungsansätze im Umgang mit Multilokalität – wie auch insgesamt mit dem demografischen Wandel – deutlich werden.
» Volltext (PDF)Kommunen befinden sich häufig in einem Dilemma. Sie bewegen sich in einem komplexen Geflecht aus Vorschriften und Zielvorgaben unterschiedlicher politischer Ebenen. Nationale, regionale und eigens gesetzte lokale Ziele für eine nachhaltige Entwicklung sind durch die kommunale Politik und Verwaltung umzusetzen. Auch internationale Ziele übergeordneter Strategien, wie z.B. die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, spielen eine wichtige Rolle. Nicht immer stehen diese Ziele in Einklang miteinander. Dies erschwert die gleichwertige Realisierung der Ziele für die Kommune – Zielkonflikte der Nachhaltigkeit treten auf.
Die Auseinandersetzung mit Zielkonflikten der Nachhaltigkeit und die Suche nach Lösungsansätzen auf kommunaler Ebene sind von hoher Relevanz, um die Handlungsfähigkeit der Kommunen zu wahren und die nachhaltige Entwicklung zu sichern. Der Forschungsverbund LAZIK N2030 entwickelte und erprobte in einem partizipativen Prozess mit Bürger*innen (insb. Jugendlichen/Schüler*innen), Politik- und Verwaltungsvertreter*innen sowie Expert*innen verschiedene partizipative Entscheidungsfindungsmethoden, die zur Lösung von Zielkonflikten der Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene beitragen sollen.
Dieser Beitrag vermittelt ein grundlegendes Verständnis von Zielkonflikten der Nachhaltigkeit sowie erste praxisbezogene Methoden zum Erkennen und Bearbeiten von Zielkonflikten der Nachhaltigkeit im kommunalen Kontext.
Kommunale Akteure sehen sich oftmals komplexen Entscheidungen mit verschiedenen Alternativen gegenüber. Bei diesen Entscheidungen spielen häufig auch Bewertungskriterien eine Rolle, die sich nicht unmittelbar monetär messen lassen. Entscheidungen dieser Art werden aus unterschiedlichen Gründen selten wissenschaftlich fundiert getroffen, sondern nach politischem Kalkül und Erfahrungswissen.
Mit der Nutzwertanalyse existiert in der Entscheidungstheorie ein nicht-monetäres Analyseverfahren. Die Nutzwertanalyse bewertet unterschiedliche Alternativen anhand eines hierarchischen Zielsystems und bietet dabei die Möglichkeit, auch subjektive Werturteile mit einfließen zu lassen. Das Verfahren ist in seiner ursprünglichen Form jedoch sehr anspruchsvoll und findet daher in der kommunalen Praxis nur selten Anwendung.
In dem Forschungsprojekt "Kommunaler Innenentwicklungsfonds KIF" ist es gelungen, die Nutzwertanalyse für die wissenschaftliche Vorabbewertung und -entscheidung von Innenentwicklungsmaßnahmen derart zu modifizieren, dass das Verfahren von den Akteuren angewendet und akzeptiert wird. Der Artikel beschreibt diese Modifizierung, welche jetzt die Implementierung des Verfahrens in die Praxis ermöglicht.
» Volltext (PDF)„Kommunen innovativ“ verfolgt das Ziel, die Zusammenarbeit von Kommunen und Wissenschaft zu stärken und hebt sich damit von anderen Fördermaßnahmen ab.
Der hier angewendete Modus im Sinne der Kooperation zwischen Kommunen und Forschungseinrichtungen bietet das Potenzial die Erfahrungen der 30 Verbundvorhaben vertieft in den Blick zu nehmen: Was lässt sich aus den Versuchen lernen, Kommunen als Initiatoren, Partner und Adressaten von Forschung zu stärken? Sie aus einer Rolle herauszulösen, in der sie nicht mehr Auftraggeber von Forschung, aber auch nicht nur „Beforschte“ sind – sondern Partner in einem gemeinsamen Prozess?
» Volltext (PDF)Für innovative Lösungen im Bereich der Daseinsvorsorge ist die Zusammenarbeit von Akteuren verschiedenartiger Gesellschaftsbereiche in Form von Kooperationen und Netzwerken notwendig. Am Beispiel Neuartiger Sanitärsysteme (NASS) müssen etwa Abwasser-, Abfall-, Land- und Energiewirtschaft miteinander kommunizieren, kommunale und privatwirtschaftliche Akteure neue Verbindungen eingehen und Bürger als Rohstofflieferanten wahrgenommen werden. Zudem sind regionale Rahmenbedingungen aufzugreifen, da beispielsweise NASS die Chance für ortsspezifische Lösungen bieten.
Für eine systematisierte Analyse dieser komplexen Herausforderungen stellt die Konstellationsanalyse eine hilfreiche Untersuchungsmethode dar. Entwickelt von Forschern der Technischen Universität Berlin, können damit vielfältige Einflussfaktoren berücksichtigt und somit auf die jeweiligen Akteure und Rahmenbedingungen abgestimmte Lösungen entwickelt werden. Am Beispiel der bei der modellhaften Umsetzung eines NASS gewonnenen Erkenntnisse werden in dem Beitrag die Vorgehensweise der Konstellationsanalyse schrittweise aufgezeigt und Hinweise zur Durchführung gegeben. Deutlich wird: Das Instrument der Konstellationsanalyse kann Praxisakteure aus dem Bereich der Daseinsvorsorge helfen, tragfähige Strategien für innovative Lösungen zu entwickeln.
» Volltext (PDF)Intermediäre Einrichtungen wie Labore oder Zentren sozialer Innovation tragen dazu bei, soziale Innovationsprozesse zu initiieren, zu moderieren und methodisch zu gestalten. In unterschiedlicher Trägerschaft sowie mit unterschiedlichem thematischen Zuschnitt helfen sie komplexe Probleme zu bewältigen, insbesondere solche, für die keine klare formale Zuständigkeit gegeben ist. Labore sozialer Innovation (SI-Labs) sind daher ein mögliches Modell, um die Herausforderungen, die sich unter anderem aus dem demografischen Wandel, der Digitalisierung und der nachhaltigen Entwicklung ergeben, durch neue gleichberechtigte Kooperationsformen von Stadtverwaltung, Zivilgesellschaft und weiteren Akteuren „auf Augenhöhe“ erfolgversprechend und zukunftsfähig zu bewältigen.
Um detaillierte Erkenntnisse zur Entwicklung von Laboren sozialer Innovation zu erhalten, wurden im Projekt KoSI-Lab europäische und internationale Fallstudien über elf bestehende und drei nicht mehr bestehende SI-Labs durchgeführt. Diese haben wichtige Erkenntnisse zur Entwicklung von Laboren sozialer Innovation erbracht und die fortlaufende Arbeit in den Projektteilen KoSI-Lab Dortmund und KoSI-Lab Wuppertal zur Konzeptionierung und Pilotierung zweier kommunaler Labore sozialer Innovation wesentlich unterstützt. Im Folgenden präsentieren wir die Ausgangslage des Projektkontexts sowie die Ergebnisse dieser Fallstudienarbeit in zusammengefasster Form.
» Volltext (PDF)Das Forschungsvorhaben LAZIKN2030 der BMBF-Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“ beschäftigte sich mit der Bearbeitung von Zielkonflikten der Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene. Der Verbund wollte:
- die Entscheider*innen, Einwohner*innen und junge Menschen auf Zielkonflikte der Nachhaltigkeit aufmerksam machen und Handlungswege entwickeln,
- Lösungsansätze anhand ausgewählter Zielkonflikte der Nachhaltigkeit beispielhaft erarbeiten,
- einen schulischen Think Tank (Denkfabrik) aufbauen und
- übertragbare Methoden für andere Anwender*innen in einer Toolbox zur Verfügung stellen.
Die Broschüre fasst den Verlauf sowie die Ergebnisse des Forschungsvorhabens zusammen.
» Volltext (PDF)Transformationsforschung zielt darauf ab, die Bedingungen zu erforschen, unter denen ein zielgerichteter Wandel stattfindet. In Bezug auf eine nachhaltige Entwicklung von Kommunen, die unter demografischem Wandel in Form von Wegzügen, Alterung sowie Leerständen leiden, kommt es beispielsweise darauf an, Kooperationsformen zu finden, die gemeinsame Strategien ermöglichen und befördern.
Im Projekt Kommunaler Innenentwicklungsfonds KIF haben zwei Landkreise in Planspielen erprobt, ob eine spezifische Ausgestaltung eines solchen Fonds die von ihnen erwarteten Effekte zeitigen kann und wie die Prozesse auszugestalten sind. Planspiele haben den Vorteil, dass sie den Teilnehmenden direkte Erfahrungen vermitteln, weil sie für eine gewisse Zeit in einem geschützten Raum das Instrument erproben und gemeinsam mit anderen Akteuren daraus Schlussfolgerungen ableiten können. Planspiele haben den Nachteil geringer Replizierbarkeit, d.h. sie sind nicht geeignet, gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse zu generieren, die man einfach auf andere Räume übertragen kann.
Gerade diese Umstände prädestinieren sie aber dafür, Transformationsprozesse zu befördern, weil die Akteure sich in einem Kommunikationsprozess den Risiken eines bestimmten Politikinstrumentes nähern und ihre Fragen dazu stellen können, ohne bereits von der Realität eingeholt zu werden. Das Vorhaben KIF reflektiert die Möglichkeiten und den kommunalen Einsatz von Planspielen als ein bislang unterschätztes Instrument der Transformationspolitik.
» Volltext (PDF)Der "Wegweiser Quartiersentwicklung" bündelt die Erkenntnisse aus den letzten drei Jahren des Forschungsvorhabens "KuDeQua: Quartierslabore – Kultur- und demografiesensible Entwicklung bürgerschaftlich getragener Finanzierungs- und Organisationsmodelle für gesellschaftliche Dienstleistungen im Quartier" und soll Kommunen sowie allen interessierten Leser*innen Anregungen und Instrumente an die Hand geben, mit Hilfe derer eine nachhaltige Quartiersgestaltung mit dem Fokus auf gesellschaftlich notwendige Dienstleistungen gelingen kann.
» Volltext (PDF)„Kommunale Labore sozialer Innovation“ sind neuartige, offene Institutionen der kollaborativen Bearbeitung von Schlüsselproblemen kommunaler Entwicklung. Sie eröffnen Räume und Ressourcen für Teams aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft, Bürgerschaft und Forschung und schaffen ein Innovationsmilieu.
Diese Arbeitshilfe bietet eine Orientierungshilfe beim Aufbau neuer Labore sozialer Innovationen. Wichtige Fragen zu Ziele, Aufgaben, Formate, Themen und Inhalte der Labore helfen bei der Schärfung des Labors. Überlegungen zu Organisationsstruktur, Ressourcen und Kompetenzen erleichtern den Planungs- und Strategieprozess. Die Reflexion zu Hemmnisse und Chancen helfen bei der erfolgreichen Realisierung der „Kommunalen Labore sozialer Innovation“.
» Volltext (PDF)Das Drehbuch bietet kommunalen Akteuren einen Orientierungsrahmen zur Entwicklung einer neuen Art von Innovationsinfrastruktur und ermutigt zum Nachmachen. Gemeint sind „Social Innovation Labs“ – Orte für ein kreatives Zusammenwirken von kommunaler Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft.
Soziale Innovationen, die hier gezielt befördert werden, sind neue Praktiken zur Gestaltung sozialer Veränderungen. Dabei entwickeln unterschiedliche Akteure neue Handlungsweisen mit dem Ziel, Probleme oder Bedürfnisse in einem spezifischen gesellschaftlichen Kontext besser zu lösen, als dies auf der Grundlage bisheriger Praktiken möglich ist.
In diesem „Drehbuch für den Aufbau kommunaler Labore sozialer Innovation“ stellen wir die Meilensteine des Projektverlaufs anhand praxisnaher Schilderungen der unterschiedlichen Entwicklungsphasen von kommunalen Laboren sozialer Innovation mit Bezug zu Zieldefinitionen, Konzeptentwicklungen, erster Umsetzung sowie Möglichkeiten der Etablierung und Verstetigung vor.
» Volltext (PDF)Der Bericht des Projektes KoSI_Lab informiert über internationale Fallstudien zu Laboren sozialer Innovation. Er zeigt, dass bereits einige Städte soziale Innovationen als einen Treiber sozialer Kohäsion, institutionen- und sektorübergreifender Kooperation und komplexer Problemlösungen begreifen und entsprechende Infrastrukturen geschaffen haben.
» Volltext (PDF)Um Prozesse der Nachhaltigkeitstransformation in Kommunen zu unterstützen, wurden Erfolgsfaktoren besonders gut gelungener Vorhaben im gesamten Bundesgebiet analysiert. Pionierkommunen, welche in den Bereichen Soziales, Ökonomisches, Ökologisches und Bildung mindestens drei substantielle kommunal bedeutsame Projekte erfolgreich abgeschlossen haben, wurden als „Zukunftskommunen“ ausgezeichnet und werden auf der Transferplattform www.zukunftskommunen.de vorgestellt.
Die Motivation zur Schaffung dieser Plattform bestand darin, das Voneinander-Lernen bei der Verbreitung nachhaltiger Lebensmuster in deutschen Kommunen zu unterstützen. Die Erfahrung aus früheren Projekten hat gezeigt, dass dem Entschluss in einer Kommune, ein Nachhaltigkeitvorhaben zu starten, in vielen Fällen ein Besuch mit persönlichen Kontakten in einer „Pionier“ Kommune vorausging. Dieser Leitfaden fasst daher Erfahrungen bei der Gestaltung unserer Plattform zusammen und leitet Empfehlungen für Plattformen mit ähnlichem Anspruch ab.
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