Komplexe Herausforderungen führen ebenso wie unvorhersehbare Krisen, ob Pandemien oder Wetterextreme, zu wachsenden Unsicherheiten, auf die vor allem vor Ort, d.h. in den Städten, Gemeinden und Regionen, Antworten gefunden und für die Lösungsansätze entwickelt werden müssen. Die Zusammenarbeit von Kommunen mit anderen Akteuren ist nicht neu. So werden kommunale Angebote beispielsweise schon seit vielen Jahren in Public-Private-Partnerships organisiert. Und auch die Zusammenarbeit mit Bürger*innen und der Zivilgesellschaft ist langjährige Praxis; Beteiligungsangebote und Engagementförderung sind in vielen Städten und Gemeinden selbstverständlich. Neuer und weit weniger erprobt ist der systematische und verbindlich organisierte Einbezug dieser Gruppen in Kommunikations-, Diskussions- und Transformationsprozesse und die sich daran anschließende Entwicklung und Umsetzung von Konzepten und Modellen für eine zukunftsfähige Entwicklung von Städten, Gemeinden und Regionen. Auf der Agenda stehen u.a. Themen wie Mobilität, Versorgung, Tourismus und Freiräume. Kooperation und – einen Schritt weitergedacht – Koproduktion bedeuten, dass Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in sogenannten „Strukturen neuer Verantwortungen“ zusammenarbeiten, um gemeinsam Ideen zu entwickeln und arbeitsteilig Aufgaben zu übernehmen. Verbunden sind damit, so zeigen es aktuelle Studien, Erwartungen an bessere Prozesse und innovative Lösungen. Kennzeichnend für diese Allianzen sind zudem ein Miteinander auf Augenhöhe, das Ausloten von Gemeinsamkeiten und Unterschieden sowie die Langfristigkeit der Zusammenarbeit. Bei der Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort geht es nicht darum, deren Engagement als Ressource für kommunale Aufgaben zu nutzen, sondern vielmehr um eine Zusammenarbeit, von der beide Seiten profitieren.