Innen entwickeln!
Innen entwickeln!
Gerade Städte und Regionen mit Bevölkerungsrückgang sind bestrebt, Wohn- und Gewerbeflächen auszuweisen, um neue Bevölkerungsgruppen und Betriebe anzuziehen. Für die Attraktivität der Städte und Orte ist jedoch entscheidend, dass ihre Kerne und Zentren lebendig bleiben und Bindungswirkung entfalten – zentral ist also die Entwicklung „nach innen“. Brachen werden revitalisiert, Baulücken geschlossen und die Nutzung von Bestandsimmobilien gesichert.
„Kommunen innovativ“ liefert hierzu neue Planungsansätze und Finanzierungsinstrumente zur Innenentwicklung. Erarbeitet werden kommunikative und partizipative Modelle, mit denen die Bevölkerung für die Auswirkungen des Flächenverbrauchs sensibilisiert und Grundstücks- und Immobilieneigentümer*innen über die Chancen informiert werden, die Innenentwicklung ermöglicht.
In ländlichen Regionen stehen viele Städte und Gemeinden vor der Herausforderung, Lebensqualität für eine sowohl abnehmende als auch älter werdende Bevölkerung zu gewährleisten, denn vor allem junge Menschen wandern auf der Suche nach Arbeit oder Ausbildung in die Ballungsräume ab. Im Konkurrenzkampf um Einwohner*innen und Unternehmen setzen Kommunen immer noch häufig auf die Neuausweisung von Baugebieten, verbunden mit der Erwartung an den Zuzug von Familien und Betrieben. Rund 80 Prozent der Neuflächeninanspruchnahme erfolgt derzeitig außerhalb der Ballungsräume. Oftmals entstehen an den Ortsrändern neue Gewerbestandorte oder Einfamilienhaussiedlungen, parallel veröden die Ortskerne und verlieren immer stärker ihre Bedeutung als Einzelhandels-, Infrastruktur- und soziale Zentren. Dieses Wachstum an den Rändern führt nicht nur zu dispersen Siedlungsstrukturen und zum Verlust ökologisch und klimatologisch wertvoller Flächen, sondern auch zu immer höheren Infrastrukturfolgekosten, erschwerter Erreichbarkeit und Mobilitätsengpässen sowie zu einer abnehmenden Vitalität der Ortskerne.
Alternativen zum Flächenverbrauch im Außenbereich gibt es: Die Flächenpotenziale im Bestand werden bundesweit auf ca. 150.000 ha geschätzt. Diese Leerstände und Brachen – leerstehende ehemalige Hofstellen und andere ortsbildprägende Gebäude sowie innerörtliche Baulücken – wirken sich negativ auf das Erscheinungsbild der Gemeinden aus und symbolisieren ungenutzte Entwicklungen. Innenentwicklung setzt hier an. Dafür stehen den Kommunen eine Vielzahl an erprobten Maßnahmen und Instrumenten zur Verfügung. D.h. es geht bei der Stärkung der Innenentwicklung vor Ort weniger darum, gänzlich neue Instrumente zu entwickeln und einzusetzen, sondern darum, das Bewusstsein für Innenentwicklung zu stärken, die bestehenden Handlungsoptionen transparenter darzustellen und den Kommunen Handreichungen zu geben sowie Beispiele für eine effiziente und umsetzbare Anwendung des bestehenden Instrumentariums aufzuzeigen.
Neue Wege in der Innenentwicklung erprobten die Verbundvorhaben der BMBF-Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“. Erforscht wurden beispielsweise neue Finanzinstrumente, mit denen in den Stadtkernen neue Entwicklungsimpulse gesetzt werden können. Gesucht wurde nach neuen Wegen, wie die Kreativität und das Engagement der Bewohnerinnen und Bewohner für Maßnahmen der Innenentwicklung geweckt werden können, um die Zentren neu zu beleben. Dafür setzten die Projekte auf Ansätze und Instrumente zur Sensibilisierung, Information und Beratung. Ziel war es, für die Folgen des Flächenverbrauchs zu sensibilisieren, individuelle Handlungsoptionen sowie Chancen für die Gestaltung der eigenen Gemeinde aufzuzeigen und letztlich eine auf die Ortskerne orientierte kommunale Entwicklung anzuregen. Erprobt wurden außerdem neue Kooperationen – sowohl von mehreren Kommunen innerhalb einer Region als auch von Kommunen und Zivilgesellschaft. Alle Projekte zielten darauf, Lebensqualität in den Städten zurückzugewinnen und Orte und Ortskerne wieder attraktiv und lebendig zu machen.
Eine gelingende Innenentwicklung braucht – so die Ergebnisse – kaum neue (Planungs)Instrumente, sondern vor allem innovative Ansätze, die den Boden für den wirkungsvollen Einsatz dieser Instrumente bereiten: die beteiligten Akteure müssen für Innenentwicklung und ihre Möglichkeiten sensibilisiert, Engagement der Eigentümer*innen aktiviert und diese Prozesse bedarfs- und zielgruppengerecht von den Kommunen unterstützt werden. Die Ergebnisse aus „Kommunen innovativ“ machen deutlich, dass der Einsatz der vorbereitenden Maßnahmen und der Instrumente der Innenentwicklung eines starken kommunalpolitischen Auftrags bedürfen. Die Stärkung der Ortskerne muss politisch gewollt und vorangetrieben werden – mit all den damit verbundenen Schwierigkeiten einerseits und den Chancen auf neue Qualitäten in Dörfern und Städten andererseits.
Wie können lebenswerte Stadtmitten und Ortskerne gesichert und weiterentwickelt werden? Wie erreiche ich die Kooperationsbereitschaft von Eigentümerinnen und Eigentümern in zentralen Lagen? In wie weit kann ich Innenentwicklung als Aufgabe einer ganzen Region verstehen und in Innenstädten Maßnahmen realisieren, die allen Kommunen gleichermaßen zugutekommen?
Am 17.11.2020 stellten wir, das „Innen entwickeln“ in den Mittelpunkt. Attraktive Zentren erfordern von der Kommune starken politischen Willen und Engagement. Der Gewinn sind Städte und Gemeinden, in denen die Menschen gerne leben.
Das Themenheft der PLANERIN setzt unter dem Titel „Innen entwickeln. Kommunikativ und kooperativ lebenswerte Orte gestalten“ zwei Akzente: Zum einen ein klares Bekenntnis für Stadtmitten und Ortskerne und deren Potenziale und benennt dabei Strategien, um diese Orte langfristig lebendig und lebenswert zu gestalten. Zum anderen der Fokus auf die Prozesse in der Innenentwicklung: passende und zielgruppengerechte Kommunikation, Stärkung des Bewusstseins für Innenentwicklung und neue Finanzierungsansätze.
Acht „Kommunen innovativ“-Projekte haben an der Gestaltung des Themenschwerpunkts mitgewirkt und präsentieren unter den vier Rubriken „Innenentwicklung kommunizieren“, „Flächenpotenziale erschließen“, „Entscheiden und planen“ sowie „Gemeinsam finanzieren“ ihre Lösungsvorschläge für Herausforderungen der kommunalen Praxis.
PLANERIN 6/2019: Innen entwickeln – Kommunikativ und kooperativ lebenswerte Orte gestalten.
Ergebnisse & Lösungen
Bürgerinnen und Bürger von Perleberg haben ehrenamtlich über das Bürgerbeteiligungsprojekt „Wir machen Prignitz“ vier Bürgermärkte in ihrer Stadt veranstaltet. Anliegen war nicht nur, unbekannte Orte der Innenstadt sichtbar zu machen und Begegnungsorte zu schaffen, sondern auch den Gedanken der Nachhaltigkeit zu stärken. Daher wurden auf den Bürgermärkten neben einem Flohmarkt auch ein Repair Café für Fahrräder bzw. für Elektrogeräte, Upcycling-Ideen mit der Nähmaschine und Basteln für Kinder angeboten.
Der Flyer beinhaltet eine Checkliste für die Organisation von Bürgermärkten.
» Volltext (PDF)Die vorliegende Broschüre fasst die Erkenntnisse aus der Praxisbeobachtung, der wissenschaftlichen Prozessevaluation und der Wirkungsanalyse der einzelnen Pilotvorhaben von ZUGG zusammen und gibt jeweils Handlungsempfehlungen. Die Handlungsempfehlungen richten sich an verschiedene Akteursgruppen, die sich entweder selbst ehrenamtlich engagieren, bürgerschaftliches Engagement unterstützen oder beruflich vergleichbare Projekte durchführen oder begleiten. Jede Kommune, jedes Bürgerprojekt ist einzigartig. Entsprechend müssen vor Ort eigene, passgenaue Lösungen gefunden werden. Je nach Zielstellung, Umsetzungsteam und Kontextbedingungen muss eine flexible Reaktion auf die Anforderungen erfolgen. Die Handlungsempfehlungen verstehen sich deshalb als Leitlinie oder Hilfestellung. Sie sind aus den Projekterfahrungen entstanden und sollen es anderen Akteuren erleichtern, Lösungen für ihre Herausforderungen zu finden.
» Volltext (PDF)Auf dem Bismarckplatz in Wittenberge stehen Stadtmöbel, die Bürgerinnen und Bürger selbst entworfen und gebaut haben. Es gibt vier Sitzgruppen, teilweise mit integrierten Pflanzkübeln, die nicht nur zum Sitzen, sondern auch zum Liegen, Ausstrecken und Klettern einladen. Daneben steht eine Bücherbox zum Tausch von Lesestoff. Die neuen Stadtmöbel wurden bewusst für den Austausch und zum längeren Verweilen konzipiert.
Durch das Bürgerbeteiligungsprojekt „Wir machen Prignitz“ haben sich Einwohner der Stadt in einem Bürgerteam zusammengefunden, um gemeinsam zu überlegen, wie die Innenstadt belebter und verschönert werden kann. Als konkretes Pilotvorhaben erhielten sie die Möglichkeit, eine Idee in die Tat umzusetzen. Das Bürgerteam hat sich für die Verschönerung des Bismarckplatzes in Wittenberge entschieden und zu diesem Zweck Stadtmöbel entworfen und gebaut.
Mit "Mach mit, mach's nach" wird eine Bauanleitung zur Verfügung gestellt, die bei einem Probebauen entwickelt und anschließend erprobt wurde. Die Bauanleitung finden Sie auf der Projektwebsite (wir-machen-prignitz.de) unter "Ergebnisse".
» Volltext (PDF)Das ehrenamtliche Engagement im Kreis Lippe nimmt eine wichtige Rolle in der Gestaltung einer am Gemeinwohl orientierten Gesellschaft ein. Durch die Übernahme diverser regionaler Aufgaben in der Daseinsvorsorge festigt das Ehrenamt den sozialen Zusammenhalt – ein echter Gewinn nicht nur für das Wohlbefinden zahlreicher Menschen. Die Verwirklichung gesellschaftlicher Projekte und Unterstützungsleistungen kann nur mit dem Einsatz des Ehrenamts erfolgreich sein. Doch welchen volkswirtschaftlichen Mehrwert hat dieser freiwillige Einsatz neben der Ausübung der eigentlichen Tätigkeit? Und welche Kosten werden benötigt, um die ehrenamtliche Arbeit durch das Hauptamt zu gewährleisten?
Im Rahmen des Verbundvorhabends SROI wurden diese Effekte im Kreis Lippe analysiert. Die Untersuchung zeigt: Ehrenamtliche Organisationen und Vereine entfalten einen beträchtlichen volkswirtschaftlichen Mehrwert in der Region. Der Kreis Lippe profitiert messbar vom ehrenamtlichen Engagement. Regionale Wertschöpfung und Einkommen entstehen bei Unternehmen und Beschäftigten im Wirtschaftskreislauf.
Die Ergebnisse der volkswirtschaftlichen Analyse wurden in den zwei Leitfäden "Power für Lippe: Wie dein Ehrenamt die Region stärkt" und "Das Ehrenamt im Kreis Lippe: Wirtschaftliche Auswirkungen und Potentiale" zusammengefasst.
» Volltext (PDF)Wie kann bürgerschaftliches Engagement in ländlichen Kommunen effektiv gefördert werden? Dieser Frage widmet sich der Praxisleitfaden „Gemeinsam engagiert in ländlichen Räumen – Den eigenen Weg für die Kommune finden!“.
Der Ausgangspunkt: Ländliche Kommunen stehen vor zahlreichen Herausforderungen und es sind engagierte Bürgerinnen und Bürger, die hier tagtäglich wichtige Beiträge zum Erhalt lokaler Lebensqualität und zur Daseinsvorsorge leisten, sei es in den Freiwilligen Feuerwehren, in Dorfläden, in der Mobilität und in vielen anderen Bereichen. Es ist eine zentrale Aufgabe von Politik und Verwaltung, die Engagierten mit bedarfsgerechten Rahmenbedingungen zu unterstützen.
Vor diesem Hintergrund beleuchtet der Leitfaden aktuelle Trends und Herausforderungen für Engagement und seine Förderung in ländlichen Räumen, er stellt Schlüsselfaktoren für wirkungsvolles Engagement vor und definiert sechs Aufgaben für seine Förderung. Mit neun Empfehlungen und Beispielen guter Praxis aus verschiedenen Bundesländern zeigt er, wie lokales Engagement in ländlichen Räumen gezielt gestärkt werden kann, jeweils angepasst an lokalspezifische Gegebenheiten.
Der Leitfaden richtet sich an alle Personen und Organisationen, die auf lokaler Ebene für die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements verantwortlich sind oder interessiert sind, sich daran zu beteiligen.
» Volltext (PDF)Das ehrenamtliche Engagement im Kreis Lippe nimmt eine wichtige Rolle in der Gestaltung einer am Gemeinwohl orientierten Gesellschaft ein. Durch die Übernahme diverser regionaler Aufgaben in der Daseinsvorsorge festigt das Ehrenamt den sozialen Zusammenhalt – ein echter Gewinn nicht nur für das Wohlbefinden zahlreicher Menschen. Die Verwirklichung gesellschaftlicher Projekte und Unterstützungsleistungen kann nur mit dem Einsatz des Ehrenamts erfolgreich sein. Doch welchen volkswirtschaftlichen Mehrwert hat dieser freiwillige Einsatz neben der Ausübung der eigentlichen Tätigkeit? Und welche Kosten werden benötigt, um die ehrenamtliche Arbeit durch das Hauptamt zu gewährleisten?
Im Rahmen des Verbundvorhabends SROI wurden diese Effekte im Kreis Lippe analysiert. Die Untersuchung zeigt: Ehrenamtliche Organisationen und Vereine entfalten einen beträchtlichen volkswirtschaftlichen Mehrwert in der Region. Der Kreis Lippe profitiert messbar vom ehrenamtlichen Engagement. Regionale Wertschöpfung und Einkommen entstehen bei Unternehmen und Beschäftigten im Wirtschaftskreislauf.
Die Ergebnisse der volkswirtschaftlichen Analyse wurden in den zwei Leitfäden "Power für Lippe: Wie dein Ehrenamt die Region stärkt" und "Das Ehrenamt im Kreis Lippe: Wirtschaftliche Auswirkungen und Potentiale" zusammengefasst.
» Volltext (PDF)Für Kommunen im demografischen Wandel besteht die Gefahr, dass sich das Leben aus den Ortskernen zurückzieht. Bevölkerungsverlust, Neubausiedlungen und Einzelhandel auf der (ehemals) grünen Wiese zehren an der Bedeutung der Ortsmitten und Stadtkerne, die es wieder zu stärken gilt – als Funktionszentren und Identitätsanker.
Hier setzte das Verbundvorhaben „Ortsinnenentwicklung“ an. Die Projektpartner*innen erarbeiteten eine Fülle von Instrumenten und Maßnahmen zur Stärkung der Dorfzentren. Neben den planungsrechtlichen Instrumenten, wurde deutlich, dass vor allem die Kommunikation und Kooperation unter den beteiligten Akteuren, zum entscheidenden Faktor für einen nachhaltigen Erfolg wird. Die Menschen in den Kommunen müssen einen Zugang zum Thema „Stärkung der Dorfzentren“ bekommen, dafür sind Maßnahmen zur Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung zu verfolgen.
Die Kommunen und Netzwerkpartner haben die Chancen, in Kooperation Bürgerinnen und Bürgern für den Mehrwert einer Stadtentwicklung zu sensibilisieren, die sich auf den Ortskerne besinnt und Kapital daraus zu bilden. Mit dem hessischen Ausspruch: „Mehr ‚Kreppel‘ – weniger Donut“ (im Sinne das bauliche und funktionale „Loch“ in den Ortsmitten zu vermeiden) muss den Bewohnerinnen und Bewohnern vermittelt werden, dass Ortsinnenentwicklung alle angeht. Hierfür sind Kommunen und Region als Partner gefragt: Mit einem „Kompetenzzentrum Innenentwicklung“ und einer „Dorfakademie“ werden zwei konkrete Instrumente vorgestellt, die diese Arbeit langfristig verankern.
» Volltext (PDF)Visualisierung ist bei räumlicher Planung relevant, da eine verbale Beschreibung einer geplanten städtebaulichen Situation oft nicht ausreichend ist. Sie präzisiert z.B. in Beteiligungsveranstaltungen die sprachliche Darstellung, wirkt anregend und vermag so Aufmerksamkeit auf die Wirkungen einer baulichen Entwicklung oder die Problemstellungen der Flächeninanspruchnahme zu lenken. Visualisierung ist ebenfalls ein zentrales Element zur Aktivierung, da durch sie der betreffende Raum und dessen Umgebung für die Bürgerschaft räumlich erfahrbar abgebildet werden. Hierbei ist wichtig, dass Visualisierung nicht nur vorgegeben ist, sondern dass eine interaktive Ortsentwicklung mit ihren Werkzeugen zur aktiven Gestaltung und der Verfassung von Anmerkungen die passive Betrachterrolle aufbricht.
Im Forschungsprojekt AktVis wurden als Informationsmittel und zur Verbesserung der Kommunikation sowie Kooperation die Möglichkeiten der 3D-Visualisierung eingesetzt. Dafür wurde vom Fraunhofer IGD in Zusammenarbeit mit der TU Darmstadt ein webbasiertes GIS (WebGIS) entwickelt und dabei gleichzeitig eine Verknüpfung von Vor-Ort-Beteiligung mit Online-Partizipation ermöglicht.
Es hat sich gezeigt, dass sich Veränderungen der Siedlungsstruktur mit einem interaktiven WebGIS schneller und visuell eindrücklicher vornehmen lassen als bei klassischen Darstellungsmethoden wie Holzmodelle oder ausgedruckten Pläne. Digitale 3D-Modelle erlauben einen intuitiven Zugang zum Raum. In Planungsprozessen können durch solche virtuellen Modelle und unterschiedliche Funktionalitäten Bürger*innen informiert, aktiviert, beteiligt, und beraten werden.
» Volltext (PDF)Zur Bewältigung der Leerstandsproblematik und der Verödung der historischen Dorfkerne in strukturschwachen ländlichen Regionen bedarf es ganzheitlicher und strategischer Ziele und Ansätze der Dorf- und Regionalentwicklung. Ein breit verstandenes aktives Leerstandsmanagement, als Teil einer solch umfassenden Innenentwicklungsstrategie, stellt einen geeigneten strategischen Managementansatz und ein Instrument dar, um eine nachhaltige Siedlungsentwicklung zu befördern. Um diesen Ansatz erfolgreich umzusetzen muss er jedoch sowohl innerhalb der Gemeinde, interkommunal als auch regional von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft getragen sowie aktiv und konsequent verfolgt werden.
Die Herausforderung dabei: Interkommunale Leerstands- und Innenentwicklungsinitiativen von politischer Seite zu initiieren, Managementstrukturen aufzubauen und zu etablieren benötigt erfahrungsgemäß mehrere Jahre. Dies erfordert insbesondere von den Initiatoren (i.d.R. Bürgermeister*innen) aber auch allen anderen Beteiligten langen Atem sowie personelle als auch finanzielle Ressourcen. Während es für investive Maßnahmen der Dorf- und Regionalentwicklung verschiedene Fördermöglichkeiten gibt, ist eine (dauerhafte) Förderung solcher verwaltungsinterner Managementstrukturen – als nichtinvestive Maßnahme der integrierten ländlichen Entwicklung bzw. Regionalentwicklung – in der Förderpolitik auf Bundes- und Landesebene jedoch bislang nicht vorgesehen. Der Beitrag zeigt auf, warum die Förderrichtlinien seitens des Bundes, der Länder, aber auch der EU dahingehend überprüft und nachjustiert werden sollten.
» Volltext (PDF)Der Leitfaden beinhaltet eine Vorstellung des Bürgerfonds sowie dessen städtepolitischen Hintergrund. Er umfasst zudem eine Schritt-für-Schritt Anleitung, die interessierte Bürgergruppen an der Teilnahme am Bürgerfonds unterstützt. Eine Auflistung zu möglichen Rechtsformen hilft diesen zum Vorhabenbeginn bei ihrer Strukturierung.
Der Leitfaden zum Bürgerfonds ist in zwei Versionen erschienen: Der » Kurzleitfaden beinhaltet die genannten Eckdaten sowie Informationen zum Projekt und den beteiligten Partnern. Die » Langfassung stellt zusätzlich bereits erfolgreiche Bürgerinitiativen vor. Dies soll den Bürgergruppen als Orientierungshilfe dienen, um aus den gesammelten Erfahrungen Rückschlüsse auf das eigene Vorhaben ziehen zu können.
» Volltext (PDF)Obwohl die große Mehrheit der Bevölkerung überzeugt ist, dass der demografische Wandel Deutschland zukünftig stark prägen wird, geht nur eine Minderheit davon aus, dass sich dieser auf das eigene, persönliche Umfeld und das eigene tägliche Leben auswirken wird. Über professionelle, kontinuierliche und transparente Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit sowie (politisch) ernstgemeinte Dialog- und Partizipationsprozesse kann es dennoch gelingen, Teile der Bevölkerung für den Themenkomplex demografischer Wandel zu sensibilisieren und hierüber für die Mitwirkung an Veränderungsprozessen bzw. Projekten in den Kommunen zu mobilisieren. Dies gelingt in aller Regel nur, wenn die Themen und Projekte direkt mit dem Lebensalltag und -umfeld der Menschen verknüpft sind und augenscheinlich von ihnen beeinflusst werden können.
Der Beitrag zeigt auf, was bei einem Prozess zu beachten ist, der Bürgerinnen und Bürger für den Themenkomplex demografischer Wandel sensibilisieren will. Neben dem allgemeinem Forschungsstand im Bereich der Sensibilisierung für den Themenkomplex demografischer Wandel greift er vor allem auf die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem BMBF-geförderten Forschungsvorhaben KOMET – Kooperativ Orte managen im UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald zurück.
» Volltext (PDF)Instrumente der Innenentwicklung sind vielseitig. Sie reichen von formalisierten Ansätzen des BauGB bis zu informellen Werkzeugen, die die Innenentwicklung über die gesetzlichen Vorgaben hinaus befördern sollen. Neben den bestehenden Instrumenten, wie dem Aufstellen von Bebauungsplänen, dem Abschluss städtebaulicher Verträge oder der Durchführung einer Bodenordnung, ergänzen neue Ansätze, wie das Ausloben von Wettbewerben das vorhandene Instrumentenportfolio. Die Frage bleibt jedoch, wie viele und wie zielorientiert diese Instrumente von den Kommunen wirklich eingesetzt werden können, um flächensparende Siedlungsentwicklung zu befördern – wie praxisrelevant und -tauglich die einzelnen Instrumente also sind und wie sehr sich Unterschiede zwischen den Kommunen in ihrem Einsatz zeigen.
Mittels qualitativer Interviews wurde analysiert, wie und warum welche planerischen Instrumente eingesetzt werden. Tatsächlich konnte festgestellt werden, dass es hinsichtlich des Umgangs mit den Instrumenten der Innenentwicklung räumliche Ungleichheiten gibt. Maßgeblich sind diese Unterschiede durch politische Schwerpunktsetzungen, finanzielle Mittel und die personelle Ausstattung der Kommunen bedingt.
Zudem wurde klar, dass es neben einem breiten formellen Instrumentarium zwingend der Anwendung von dialogorientierten Ansätzen bedarf, um Innenentwicklung auch nachhaltig qualitätsvoll betreiben zu können – das heißt unter anderem auch der interkommunale Austausch über Ziele, Entwicklungslinien und Strategien, denn grade der regionale Ansatz ist gewinnbringend für die kommunale Innenentwicklung. Diesen gilt es zukünftig noch weiter zu stärken.
» Volltext (PDF)Die Kommunen in den Landkreisen Nienburg/Weser und Gifhorn verfolgen mit der Entwicklung des Kommunalen Innenentwicklungsfonds das Ziel der Stärkung ihrer Region über die Funktionssicherung sowie die Aktivierung und Attraktivierung der Ortsmitten ihrer Städte und Gemeinden. Damit übernehmen sie gemeinsam Verantwortung zum Wohle der Gesamtregion.
Der Kommunale Innenentwicklungsfonds sieht bezogen auf die Einzahlung vor, dass die Städte und Gemeinden nach einem Schlüssel, der sich an der Einwohnerzahl und Steuerkraft orientiert, in den Fonds einzahlen. Die Landkreise Nienburg/ Weser und Gifhorn streben zudem ihrerseits eine finanzielle Unterstützung des Fonds in einer vergleichbaren Höhe zum gemeindlichen Beitrag an. Mit Blick auf die Auszahlung haben sich die Städte und Gemeinden darauf verständigt, dass die Antragsteller im Sinne eines Wettbewerbs der besten Ideen zur Innenentwicklung einen nicht rückzahlbaren Zuschuss aus dem Fonds erhalten.
Um ein hohes Maß an Akzeptanz für die Bewilligungsentscheidungen zu erhalten, wurde das Bewertungsverfahren so aufgebaut, dass es möglichst viel Transparenz für die Entscheidungsfindung bietet.
» Volltext (PDF)Trotz sinkender Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrszwecke ist das Ziel der Bundesregierung von unter 30 Hektar am Tag im Jahr 2030 noch weit entfernt. Neue flächensparende Instrumente der Siedlungsentwicklung sind daher weiterhin notwendig. Eine Möglichkeit ist es, das Flächenpotenzial zu nutzen, das entsteht, wenn Gewerbeunternehmen aus Altersgründen keine Nachfolge finden und schließen müssen.
Im Landkreis Osnabrück wurde hierfür ein innovativer Ansatz entwickelt: Unternehmen mit Nachfolgerproblemen werden zunächst bei der Suche beraten, um die Fläche in bisheriger Form weiter zu nutzen. Findet sich dennoch kein Nachfolger, soll die Immobilie an andere Unternehmen vermittelt werden - und dies zu einem so frühen Zeitpunkt, dass keine Verwahrlosung des Geländes und der Gebäude und damit kein Verfall von Werten stattfinden. Der entwickelte Ansatz hierfür ist ein „Frühwarnsystem“ für die Wirtschaftsförderung, das die Wahrscheinlichkeit eines Brachfallens von Betriebsflächen zu einem Zeitpunkt abschätzt, in dem das Unternehmen noch besteht. Flankiert wird das System durch ein Brachflächenkataster, einer Sensibilisierung von Flächenakteuren und Nachnutzungskonzepte für betroffene Flächen.
Durch das entwickelte Vorgehen konnten im Landkreis Osnabrück frühzeitig zahlreiche Eigentümer von (potenziellen) Brachflächen kontaktiert werden, die entweder bei der Nachfolgesuche oder bei einer anderweitigen Verwertung der Fläche beraten wurden und werden. Zugleich konnten Anfragen von Unternehmen bedient werden, für die ansonsten keine passende Fläche zur Verfügung gestanden hätte. Der Ansatz ist auf alle Kommunen und Kreise übertragbar.
» Volltext (PDF)Kommunale Akteure sehen sich oftmals komplexen Entscheidungen mit verschiedenen Alternativen gegenüber. Bei diesen Entscheidungen spielen häufig auch Bewertungskriterien eine Rolle, die sich nicht unmittelbar monetär messen lassen. Entscheidungen dieser Art werden aus unterschiedlichen Gründen selten wissenschaftlich fundiert getroffen, sondern nach politischem Kalkül und Erfahrungswissen.
Mit der Nutzwertanalyse existiert in der Entscheidungstheorie ein nicht-monetäres Analyseverfahren. Die Nutzwertanalyse bewertet unterschiedliche Alternativen anhand eines hierarchischen Zielsystems und bietet dabei die Möglichkeit, auch subjektive Werturteile mit einfließen zu lassen. Das Verfahren ist in seiner ursprünglichen Form jedoch sehr anspruchsvoll und findet daher in der kommunalen Praxis nur selten Anwendung.
In dem Forschungsprojekt "Kommunaler Innenentwicklungsfonds KIF" ist es gelungen, die Nutzwertanalyse für die wissenschaftliche Vorabbewertung und -entscheidung von Innenentwicklungsmaßnahmen derart zu modifizieren, dass das Verfahren von den Akteuren angewendet und akzeptiert wird. Der Artikel beschreibt diese Modifizierung, welche jetzt die Implementierung des Verfahrens in die Praxis ermöglicht.
» Volltext (PDF)Der Leitfaden zeigt auf, wie das Flächenpotenzial, das entsteht, wenn Gewerbeunternehmen aus Altersgründen keine Nachfolge finden und schließen müssen, genutzt werden kann, um damit zu einem nachhaltigen Flächenmanagement beizutragen.
Er stellt die notwendigen Arbeitsschritte vom Aufbau eines „Frühwarnsystems Unternehmensnachfolge“ über die Erstellung eines Brachflächenkatasters und die Sensibilisierung von Flächenakteuren bis zur Erarbeitung von Nachnutzungskonzepten für betroffene Flächen dar. Spezifische Tools, wie eine Erhebungs- und Bewertungstabelle für Brachflächen sowie Scoring- und Bewertungshilfen, richten sich dabei speziell an Praktiker aus den Bereichen Stadtplanung und Wirtschaftsförderung.
In der Dorfentwicklung ist es schon lange kein Geheimnis mehr: Erfolgreiche Entwicklungsprozesse benötigen Menschen, die sich für ihr Dorf einsetzen, Initiativen und Projekte voranbringen und sich um die Belange ihres Lebensumfeldes kümmern. Um dieses Engagement wertzuschätzen und zu unterstützen, werden in den letzten Jahren in der ländlichen Entwicklung verstärkt Qualifizierungsmaßnahmen für sogenannte „Dorfkümmerer“ angeboten. Der Beitrag illustriert mit Praxisbeispielen verschiedene Modelle von Kümmerern und zeigt auf, wie Ehrenamtliche in der Dorfentwicklung weitergebildet und befähigt werden können, sich aktiv für die Entwicklung ihrer Kommunen einzusetzen.
Gleichermaßen gilt aber auch, dass Qualifizierungsmaßnahmen zur Unterstützung von ehrenamtlichem Engagement hilfreich sind, der eigentliche Erfolg eines solchen Ansatzes aber in der Anwendung des erworbenen Wissens in der Dorfentwicklung liegt. Denn Ziel ist es ja, weitere Impulse vor Ort auszulösen. Damit darf nicht nur den Schulungsmodulen selbst Aufmerksamkeit gezollt werden, vielmehr gilt es, auch die anschließende Zeit, beispielsweise durch den Aufbau eines Netzwerkes, sinnvoll zu begleiten.
» Volltext (PDF)Die deutschen Fachwerkstädte sehen sich massiv mit den Folgen des demographischen Wandels konfrontiert. Zunehmende Leerstände in Wohnungen und Einzelhandelsgeschäften, Einbußen in Gastronomie und Gewerbe, Bevölkerungsverluste und nachlassende private Investitionen geben Anlass zur Sorge.
Umso mehr kommt es auf das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern als „dritte Kraft“ neben Stadtverwaltung und Wirtschaft in der Stadtentwicklung an. Hier setzt der Bürgerfonds an, den die Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte in Kooperation mit der Stiftung trias und mit sechs Bürgerinitiativen aus vier Bundesländern unter realen Bedingungen entwickelt hat: ein Träger- und Finanzierungsmodell unterstützt Bürgerinitiativen beim Erhalt, der Sanierung und Wiedernutzbarmachung historischer Bausubstanz.
Im Ergebnis kann festgestellt werden, dass Bürgergruppen mit Hilfe des bundesweiten Bürgerfonds einen wichtigen Beitrag zur baulichen Aufwertung der Innenstädte leisten und damit zu einer positiven Entwicklung der Städte beitragen können.
» Volltext (PDF)Für eine erfolgreiche Innenentwicklung ist es für Kommunen essentiell, die häufig kleinteiligen Flächenpotenziale wie Baulücken oder leerstehende Einzelgebäude in den Ortskernen zu aktivieren. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass es nur relativ selten gelingt, diese Flächen in Wert zu setzen. Meist stehen den Kommunen bei dieser Aufgabe private Eigentümer*innen gegenüber, zu deren persönlichen Motiven und Interessen wenig bekannt ist und die zum Teil einen hohen Beratungsbedarf haben.
Das Projekt AktVis erprobte daher, wie Unterstützung bei Innenentwicklungsprojekten konkreten geleistet werden kann und das kommunale Instrumentenportfolio der Innenentwicklung ergänzen kann. Unter anderem wurden Beratungen zu Baulückenschließungen, Wiederbelebungen von Leerständen sowie Umnutzungen von Nebengebäuden durchgeführt. Interesse an einer Beratung war oftmals vorhanden, aber ebenso Bedenken hinsichtlich des Aufwands und der Umsetzbarkeit einer tatsächlichen baulichen Veränderung. Mit interessierten Bürger*innen wurden Einzelgespräche vereinbart, um gemeinsam über Baumaßnahmen und damit verbundene Risiken sowie Chancen zu sprechen. In den durch einen Leitfaden strukturierten Beratungsgesprächen sollten die Eigentümer*innen ihre Ideen und Wünsche für eine denkbare bauliche Veränderung konkretisieren. Ziel dieser Gespräche war es gemeinsam weitere Handlungsschritte im Prozess der baulichen Umsetzung einzuleiten. Die Gespräche waren so gestaltet, dass stets das Interesse der Eigentümer*innen im Fokus stand und die Projektmitarbeiter*innen lediglich als informierende Einheit und Hilfestellung fungierten.
Die Ergebnisse der Beratungen waren auf Grund der individuellen Ausgangssituationen, Erwartungen und Stadien der Projekte sehr unterschiedlich. Insgesamt konnte jedoch festgestellt werden, dass Beratung die Innenentwicklung unterstützen kann.
» Volltext (PDF)Bestandsentwicklung und Stadterneuerung sind Hauptbetätigungsfelder innerhalb der Kommunen und thematisch eng mit der Innenentwicklung verbunden. Der vor Ort herrschende und zukünftige Flächenbedarf soll danach innerhalb des Bestandes gedeckt werden. Durch den in § 1 Abs. 5 BauGB verankerten Vorrang der Innenentwicklung sollen Freiflächen im Außenbereich vor der Inanspruchnahme geschützt werden.
Trotz gesellschaftlichen Konsenses hinsichtlich der nötigen Reduzierung der Flächeninanspruchnahme, bestehen weiterhin Defizite in der tatsächlichen Umsetzung. Begründet durch komplexe städtebauliche Planungs- und Entscheidungsprozesse, bei denen verschiedene und viele Akteursinteressen sowie standortbezogene Rahmenbedingungen beachtet werden müssen, ist eine Innenentwicklung oft schwieriger als eine Außenentwicklung.
Im Forschungsprojekt AktVis haben sich mehrere Ansätze herauskristallisiert, um Innenentwicklung in kleinen und mittleren Kommunen zu forcieren. So muss für eine gelungene Innenentwicklung der gesamte Ort aktiviert werden. Hierbei ist das Zusammenspiel aller Maßnahmen sowie Projekte entscheidend. Es zeigt sich, dass Innenentwicklung als Gemeinschaftsaufgabe betrachtet werden muss. Zehn Strategieelemente für eine erfolgreiche Innenentwicklung lassen sich benennen.
» Volltext (PDF)Die Praxis zeigt, dass sich Innenentwicklung mit vielen unterschiedlichen Interessen und Konflikten auseinandersetzen muss, die wiederum nur kooperativ und gemeinsam bewältigt werden können. Dabei spielt es eine entscheidende Rolle, die Bürgerschaft für die Notwendigkeit und den Mehrwert einer Innenentwicklung vor Ort zu sensibilisieren. Insbesondere ist die Aktivierung der Eigentümer*innen ausschlaggebend, weil diese über Grundstücke verfügen und über deren Nutzung entscheiden. Sie werden damit zu wichtigen Schlüsselpersonen der tatsächlichen Umsetzung einer Innenentwicklung. Die wechselseitige Abhängigkeit zwischen öffentlichem und privatem Grundstückseigentum erfordert eine kommunikative Ausgestaltung des Innenentwicklungsprozesses.
Für drei Kommunen in Südhessen wurden im Forschungsprojekt AktVis neue Methoden zur Aktvierung von Innenentwicklungspotenzialen durch das Zusammenwirken von Politik, Verwaltung und Wissenschaft sowie privaten und wirtschaftlichen Akteuren erarbeitet und getestet. Dafür stehen verschiedene Instrumente und Methoden zur Verfügung, unter anderem eine intensive Öffentlichkeitsarbeit oder Bürgerworkshops. Eine direkte Ansprache der betreffenden Eigentümer*innen ist ebenfalls ein sehr erfolgsversprechendes, jedoch aufwendiges Aktivierungsinstrument. Im Rahmen des Projektes AktVis konnten auf diese Weise mehrere bauliche Projekte zur Innenentwicklung angestoßen werden.
» Volltext (PDF)Wohnraummobilisierung – also bestehenden Wohnraum besser nutzen und erschließen – kann eine (Teil-)Antwort auf vielfältige kommunale Herausforderungen sein: Wohnraummangel, Flächenkonflikte, Klimaschutz und demografischer Wandel.
Eine vielversprechende Zielgruppe für Wohnraummobilisierung sind Personen, deren Kinder ausgezogen sind und die nun im zu groß gewordenen Eigenheim leben. Diese Handreichung soll zeigen, wie Kommunen diese Zielgruppe auf das Potenzial ihres Wohnraums ansprechen können. Dafür stellt sie sechs Schritte auf, die Verwaltungen anstoßen und mit lokalen Partnern umsetzen können.
» Volltext (PDF)In vielen historischen Städten unterstützen engagierte Bürgerinnen und Bürger die öffentliche Hand beim Erhalt der einzigartigen historischen Bausubstanz. Ihre Projekte zur Rettung stadtbildprägender Gebäude scheitern indes oft daran, ein stabiles Träger- und Finanzierungsmodell zu entwickeln. „Bürgerfonds“ hatte deshalb das Ziel, bürgerschaftliche Initiativen in ihrem Engagement zum Erhalt der Lebensqualität in Fachwerkstädten zu stärken und dafür ein neues Finanzierungsinstrument zu entwickeln.
In der Informations-Broschüre zum Projekt Bürgerfonds wird erläutert, wie der Bürgerfonds funktioniert und wie sich Bürgergruppen engagieren können. Eine Übersicht zu den bisherigen Kooperationsprojekten rundet die Darstellung ab.
» Volltext (PDF)Kommunikation ist ein wichtiger Erfolgsfaktor zur Beförderung der Innenentwicklung. Und grade hier besteht Handlungsbedarf: Der Kommunikation zur Innenentwicklung muss in Zukunft ein größerer Stellenwert mit eigenen Ressourcen eingeräumt werden.
Eine gute Kommunikation zur Innenentwicklung gelingt aber nur dann, wenn sie zum einen in eine übergreifende Visionskommunikation in der Region eingebunden ist und zum anderen verschiedene Kommunikationsformate beinhaltet – dies vor dem Hintergrund, dass die Bürger und Akteure der Region jeweils auf unterschiedliche Formate ansprechen. Wie dies gelingen kann, lässt sich am Beispiel zeigen.
» Volltext (PDF)Innenentwicklung kann gelingen. Die auf Basis der Erfahrungen des Projektes AktVis entwickelten Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Innenentwicklung bestehen zum einen aus praxisrelevanten, thematischen Blöcken, wie die Eigentümeransprache und Beratungen, sowie zum anderen aus einer Strategie zur Innenentwicklung, die die Einzelthemen zusammenfassend darstellt.
Dabei liegt der Fokus bei der Umsetzung der Innenentwicklung in kleinen und mittleren Kommunen, die eine andere Ausgangssituation besitzen als Großstädte. Zielgruppe der Handlungsempfehlungen sind vornehmlich die kommunalen Verwaltungen und politischen Vertreterinnen und Vertreter, die wertvolle Anregungen für einen gelingenden Prozess der Innenentwicklung in ihrer Kommune gewinnen können.
» Volltext (PDF)Erfolgreiche Innenentwicklung erfordert einen regionalen Ansatz. Ein kommunaler Innenentwicklungsfonds – ein KIF – ist ein solches Instrument der regionalen Entwicklung. Er gestaltet sich als ein von den Kommunen selbst gestalteter und verwalteter, freiwilliger regionaler Verbund auf Zeit, mit einem Fonds, in den mindestens die Beiträge der beteiligten Städte und Gemeinden fließen, um damit gemeinsam die besten regionalen Ideen der Innenentwicklung zur realisieren.
Das Handbuch stellt die unterschiedlichen Schritte für die Entwicklung eines Kommunalen Innenentwicklungsfonds vor. Es beschreibt die wesentlichen Elemente des Fonds und die wichtigen Meilensteine der Entwicklung sowie einer Implementation und bietet nutzbare Vorlagen, um einen KIF erfolgreich zu starten und durchzuführen. Das Handbuch richtet sich an Akteure aus kommunaler Politik und Verwaltung, die durch eine gemeinsame Strategie über die Förderung der Innenentwicklung die Stärkung der gesamten Region vorantreiben wollen.
» Volltext (PDF)Diverse deutsche Gemeinden bzw. Gemeindeverbände haben in den vergangenen zehn Jahren diese Trendwende eingeschlagen, um Ortskerne zu retten, Leerstand zu verringern und Flächenverbrauch zu reduzieren. Einige Initiativen sind gescheitert, andere erfolgreich etabliert. Zu den bekannteren und erfolgreichen Innenentwicklungsinitiativen und Leerstandsoffensiven zählen u.a. Initiativen wie die Gemeinde-Allianz Hofheimer Land, die interkommunale Allianz Oberes Werntal, die Verbandsgemeinden Wallmerod und Westerburg mit ihrem Wallmeroder Modell „Leben im Dorf – Leben mitten drin“ und die bundesländerübergreifende Initiative Rodachtal.
Die vorliegende Recherche zeigt Leerstandsinitiativen in Deutschland auf und bietet Kontaktmöglichkeiten für eine Vernetzung und einen Austausch über erfolgreiche Innenentwicklung.
» Volltext (PDF)Innenentwicklung in Kommunen zu gestalten kann nur gelingen, wenn viele mitmachen. Auch die Dorfgemeinschaften müssen die Innenentwicklung ihrer Orte als wichtige Aufgabe sehen und entsprechend vor Ort wirken. Dazu ist es notwendig, dass entsprechendes Wissen nicht nur bei professionellen Fachakteuren, sondern auch bei ehrenamtlich Tätigen und Bürgern vorliegt.
Unter dem Stichwort „Kümmerer“ (oder Dorfberater, Dorfaktive, Lotsen, Botschafter, etc.) wurden in der ländlichen Entwicklung in den letzten Jahren verschiedenste Ansätze erprobt, die sich mit der ehrenamtlichen Unterstützung der Dorf- und Kommunalentwicklung beschäftigen. Dies bedarf entsprechende Qualifizierungsangebote, die dazu beitragen, interessierte Bürger für ein Engagement in der Innenentwicklung zu qualifizieren und sie mit Gleichgesinnten in einem Netzwerk zusammenbringen. Die hier gewählten Prinzipien und Module lassen sich bundesweit in Kommunen einsetzen.
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