Hauptamtliches Dorfmanagement
Hauptamtliches Dorfmanagement
Vor dem Hintergrund von Schrumpfungsprozessen und finanziell eingeschränkten lokalen Haushaltskassen in ländlichen Räumen übernimmt das Ehrenamt mehr und mehr (lokal)staatliche Aufgaben. In Form von Dorfkümmer*innen oder Dorfmoderator*innen werden in vielen Bundesländern ehrenamtlich Engagierte gefördert und qualifiziert, die auch in Bereichen wie der Gemeinwesenarbeit oder der Dorfentwicklung ehemals kommunal organisierte Funktionen wahrnehmen. Aus unserer Sicht lohnt es sich jedoch für Kommunen, diese Positionen mit hauptamtlichen Stellen zu bekleiden. Hauptamtliche Dorfmanager*innen decken ein breiteres Aufgabenspektrum ab als Ehrenamtliche, da sie die Arbeit verschiedener Dorfgemeinschaften im Gemeindegebiet aufeinander abstimmen und effektiver koordinieren können.
Sie fungieren als kommunikatives Bindeglied zwischen Verwaltung, Lokalpolitik, Vereinen und Bewohnerschaft, geben Informationen weiter, haben ein offenes Ohr für die Bedarfe vor Ort, initiieren Projektideen und können somit die Dorfentwicklung insgesamt effektiver gestalten. Am Beispiel der Gemeinde Merzenich sowie der Stadt Erkelenz stellen wir im vorliegenden Beitrag die konkrete Arbeit von zwei hauptamtlich tätigen Dorfmanager*innen vor. Wenn es Dorfmanager*innen gelingt, Vertrauen aufzubauen, Netzwerke zu etablieren und dauerhaft aufrechtzuerhalten, bilden sie die ideale Schnittstelle zwischen Ehrenamt und Kommunalverwaltung.