Kurzfassung:

Insgesamt sind für die Gestaltung des Strukturwandels im Rheinischen Revier 15 Mrd. Euro angesetzt. Für die förderpolitische Umsetzung dieser Mammutaufgabe wurde die Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) gegründet. Das Projekt Zhoch3 (Z³) stellte eine Lücke zwischen dem Lebensalltag der vom Strukturwandel betroffenen Menschen und den Institutionen, die ihn umsetzen sollen, fest. Bei der örtlichen Bevölkerung ist die Zukunftsagentur beispielsweise unbekannt. In den Gesprächen mit Bewohner*innen stellte sich auch heraus, dass die Bewohnerschaft unzufrieden mit der Verwendung der Fördergelder ist. Die Kritik zeigt, dass in der Region kein gemeinsames Verständnis über die Zielsetzungen des Strukturwandels besteht. Die Zukunftsagentur ist allerdings mit dem Dilemma konfrontiert, dass die Bewohner*innen wenig Interesse haben, an Workshops teilzunehmen, die einen regional-gesellschaftlichen Diskussionsprozess über die mit dem Strukturwandel verfolgten Ziele und Visionen in Gang bringen sollen.

Einerseits stellt es eine große kommunikative Herausforderung dar, den konkreten Mehrwert solcher Veranstaltungen für die lokale Bevölkerung aufzuzeigen. Andererseits sind die Menschen vor Ort vielfach auch einfach müde von der langen Zeit der Unsicherheit aufgrund der braunkohlebedingten Umsiedlungen und wenig offen für weitere – eventuell noch essenziellere – Veränderungsprozesse. Ziel des Beitrags ist es zu skizzieren, wie schwierig sich die Umsetzung eines Strukturwandelprozesses gerade in einer so großen und heterogenen Region wie dem Rheinischen Revier gestaltet.