Die Menge der regional anfallenden organischen Reststoffe ist immens und deren Eigenschaften und Orte des Anfalls divers. Eine nachhaltige Verwertung ist deshalb vielfach ein ungelöstes Problem. Diese Ausgangssituation erfordert die Entwicklung spezifischer Sammel-, Aufbereitungs- und Verwertungskonzepte sowie eine stoffstromorienterierte digitale Zusammenarbeit der Akteure. Im Rahmen von „IRRMa“ sollen in der Bioenergieregion Jena-Saale-Holzland modellhaft Werkzeuge und Technologien für eine interkommunale Verwertung im Sinne der Kreislaufwirtschaft erprobt werden.
Entwicklung eines zukunftsfähigen Entsorgungsund Verwertungskonzepts
Eine nachhaltige Verwertung organischer Reststoffe ist vielfach ein ungelöstes Problem. Für eine umfassende Nutzung müssen die vorhandenen Wertstoffe zu hochwertigen Produkten aufbereitet werden. Erschwerend sind dabei legislative, administrative, technisch-logistische und kommunikative Hindernisse. Zentrales Element in IRRMa ist die Entwicklung und Umsetzung eines gemeinsamen, diversifizierten, strukturell, rechtlich und ökonomisch belastbaren, zukunftsfähigen Entsorgungs- und Verwertungskonzepts, das eine weitreichende Akzeptanz in der Bevölkerung findet. Die Potenziale der Digitalisierung und einer intensiven Kooperation der verschiedenen regionalen Akteure (Kommunen, deren Zweckverbände, Industriepartner, angewandter Forschung) werden genutzt. Im Projekt sollen bezüglich der regionalen Gegebenheiten, ökonomische und ökologische Ansätze sowie Werkzeuge und Technologien für eine interkommunale und regionale Verwertung von organischen Reststoffen im Sinne der Kreislaufwirtschaft modellhaft erprobt werden. Für ausgewählte Stoffströme soll der Anpassungsbedarf der vorhandenen Verwertungstechnologien, wie Biogas-, Kompostier- oder Verbrennungsanlagen, an die neuen Substrateigenschaften ermittelt, umgesetzt und bewertet werden.
Durch die erforderliche Einbindung unterschiedlicher Akteure in den Umsetzungsprozess soll die Akzeptanz für das Verwertungskonzept erreicht werden. Die Aus- und Weiterbildung zur Gewinnung von Fachkräften für die Umsetzung der Verwertungskonzeption komplettieren die Projektaufgaben. Diese Vorgehensweise und Verwertungskonzeption hat den Anspruch, aus der Modellregion in andere Regionen übertragbar zu sein.
Arbeitschritte
Im Projekt soll ein softwarebasiertes, GIS-unterstütztes interkommunales Managementsystem gemeinsam mit den kommunalen Partnern, Vertreterinnen und Vertretern der Entsorgungs- und Verwertungsbranche, Softwareentwicklerinnen und -entwickler sowie Forschungseinrichtungen entwickelt und unter realen Bedingungen mit ausgewählten Technologiebausteinen getestet werden. Dies wird die Partner befähigen, den gesamten Ablauf und Verwertungsprozesses von organischen Reststoffen hin zu hochwertigen Produkten, wie nährstoffhaltigem Bodensubstrat, Naturfasern oder Nährstoffen, in einer neuen hoch effizienten Art und Weise umzusetzen. Durch IRRMa bieten sich den Partnern erhebliche Verwertungsvorteile für organische Reststoffe sowie technologischen Vorzüge zur Nutzbarmachung dieser. Die beteiligten Kommunen prüfen eine verbindliche gemeinsame Zusammenarbeit im Bereich der Verwertung organischer Reststoffe, zum Beispiel durch Gründung eines Zweckverbands. Neben den zu erwartenden wirtschaftlichen Vorteilen für die Kommune trägt das Projekt auch zum Know-how-Ausbau auf den Gebieten der Reststoffverwertung bei und wird für weitere Forschungsansätze dienlich sein. Durch den Aufbau der Weiterbildungs- und Schulungskonzepte werden frühzeitig potenzielle Anwenderinnen und Anwender in die Entwicklung mit eingebunden, so dass ein Transfer der Ergebnisse nach Projektende gesichert ist.