Kommunen als Forschungspartner stärken
Erfahrungsaustausch der „Kommunen innovativ“-Praxispartner über die Zusammenarbeit von kommunalen und wissenschaftlichen Partnern
Zu ihrer besondere Rolle von Kommunen in der Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“ diskutierten rund 20 Praxispartner aus den „Kommunen innovativ“-Verbundvorhaben im Workshop „Kommunen und Forschung“ am 21. Juni 2018 im hessischen Butzbach.

Mit der Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“ verfolgt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) explizit das Ziel, die Rolle der Kommunen als Initiatoren, Partner und Adressaten von Forschung, Entwicklung und Innovation für eine nachhaltige, demografiefeste Entwicklung der Regionen in Deutschland zu stärken.

Der Anspruch an eine partnerschaftliche Zusammenarbeit von Forschung und Kommunen ist somit eine Besonderheit der Fördermaßnahme. Doch was bedeutet diese neue Rolle für die Kommunen und wie gestaltet sich Zusammenarbeit zwischen kommunalen und wissenschaftlichen Partnern, die teilweise ganz unterschiedliche Logiken verfolgen? Diesen und anderen Fragen widmete sich der Workshop „Kommunen und Forschung“.

Im Workshop beleuchtete das Begleitvorhaben "KomKomIn" die Struktur von Praxispartner und Wissenschaftspartnern in den Projekten der Fördermaßnahme. Sowohl gleichberechtigte Partnerschaften wie auch stärkere Prägung durch den wissenschaftlichen oder den Praxispartner finden sich in den Projekten. Gleichfalls warf das Begleitvorhaben in neun Thesen, Schlaglichter auf die Rolle der Kommunen in diesen neuen Konstellationen und die Effekte, die sich aus der gewandelten Zusammenarbeit mit Forschungspartnern ergeben.

Vor allem aber bestimmten Diskussionsrunden in Kleingruppen und im Plenum den Charakter des Workshops und ermöglichte den Erfahrungsaustausch mit anderen kommunalen Akteuren. Die Ziele, Erwartungen, Rolle und Hemmnissen in der Zusammenarbeit mit Wissenschaft und weiteren Partnern konnten so ausführlich gemeinsam reflektiert werden.

Einig waren sich die Teilnehmenden darüber, dass sich die gemeinsame Forschung lohnt. Die externen Impulse und neuen Perspektiven sowie das methodische Handwerkszeug der wissenschaftlichen Partner befördern die Konzeption von wertvollen Projektideen und deren Umsetzung. Doch eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen wissenschaftlichen und Praxispartnern ist kein Selbstläufer. Sie erfordert umfängliche Kommunikation und regelmäßige Abstimmungsprozesse. Nur über eine längere Zusammenarbeit entwickelt sich Vertrauen und ein Verständnis für den Partner - eine Rahmenbedingung, die in zukünftigen transdisziplinären Forschungskontexten von vorneherein mitgedacht werden muss. Darüber hinaus gilt es durch die Partner, eine Sprache zu finden, die auch die Bürgerinnen und Bürger erreicht. Die Augenhöhe zwischen Wissenschaft und Praxis ist in vielen Projekten bereits erreicht und zeigt die großen Fortschritte, die die Wissenschafts-Praxis-Kooperation in den letzten Jahren gemacht hat.

Das Begleitvorhaben „KomKomIn“ setzt sich in einem Forschungsbaustein vertieft mit der Rolle von Kommunen in diesen transdisziplinären Forschungsprozessen auseinander. Der Workshop „Kommunen und Forschung“ bot den Auftakt für die weitere Forschungsarbeit. Vorgesehen ist eine Handreichung für Praxispartner zur Beteiligung an transdisziplinären Forschungsprojekten zu entwickeln – ein Produkt, das es in dieser Form bisher nicht gibt. Darüber hinaus sollen Impulse für die Weiterführung transdisziplinärer Forschungsförderung und den besonderen Adressaten Kommune abgeleitet werden.

 

© Copyright der verwendeten Bilder: Jan Abt (KomKomIn)