Geodaten – Aktuelle Praxis und Nutzungsmöglichkeiten

Vier „Kommunen innovativ“-Projekte präsentieren in der aktuellen Ausgabe der RaumPlanung ihre Erkenntnisse und Lösungen zum Thema „Geodaten – Aktuelle Praxis und Nutzungsmöglichkeiten“.

Im Mittelpunkt des Themenschwerpunkts der » RaumPlanung 2-2021 steht die Sammlung, Verknüpfung, Auswertung und Nutzung raumbezogener Daten für eine vorausschauende Stadt- und Raumplanung. Es werden ausgewählte Entwicklungen, Fallbeispiele und Lösungsansätze vorgestellt. Das Themenheft zeigt damit die methodischen Möglichkeiten der Analyse und der alltagstauglichen Integration aufbereiteter Geodaten in Planungs- und Entscheidungsprozesse auf.

Während der erste Themenblock dieser Ausgabe die Rolle offener Daten für Kommunen beleuchtet, stehen im zweiten Themenblock konkret der Umgang und das Management kommunaler Geodaten im Mittelpunkt. Der dritte Themenblock verdeutlicht die vielfältigen neuen Möglichkeiten und Hoffnungen für die räumliche Planung, die mit der rasanten Weiterentwicklung der Algorithmen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) verbunden sind.

RaumPlanung 2-2021 – Artikel aus „Kommunen innovativ“

Die vier „Kommunen innovativ“-Verbundvorhaben „KomMonitor“, „WebWiKo“, „AktVis“ und „MOSAIK“ stellen im zweiten Themenblock ihre konkreten Lösungen für aktuelle kommunale Herausforderungen vor:

Mit » KomMonitor wird ein neu entwickeltes, kommunales Monitoringsystem vorgestellt. Die frei verfügbare Software umfasst ein fachübergreifendes Geodatenmanagement, das die Verwaltung, Fortführung und Analyse kommunaler Geodaten erleichtert. Aussagekräftige Indikatoren unterstützen raumbezogene Entscheidungsprozesse.
» KomMonitor -  Eine softwarebasierte Lösung für kommunales Monitoring zur Raumentwicklung – Marvin Guth, Christian Lindner und Marcel Schonlau

Je kleinräumiger das Monitoring wird, desto näher rückt die Grenze der Geheimhaltung. Am Beispiel der Verwendung von Rasterdaten diskutiert der Beitrag von » WebWiKo, wie Datenschutz und kleinräumige statistische Auswertungen besser in Einklang zu bringen sind. Jenseits der einfachen Methode, Zellen mit zu geringen Fallzahlen zu sperren, werden alternative Methoden und sensibilisierende Ansätze interaktiver Datenvisualisierung aufgezeigt.
» Großer Schaden im kleinen Kästchen? Ein kartografischer Blick auf die Wirkung statistischer Geheimhaltung in kleinräumigen Bevölkerungsrastern – Andreas Hein, Christian Lüpkes und Sebastian Specht

Durch die Integration einer interaktiven Konzeptentwicklung werden erprobte Methoden digitaler Partizipation weitergeführt. Das Projekt » AktVis nutzt dazu ein ergänzendes Tool, mit dem die Nutzer bauliche Veränderungen virtuell umsetzen können. Entsprechende Forschungsergebnisse können für Kommunen ein Angebot generieren, das offene Geodaten zugrunde legt und die Partizipation intensivieren kann.
» Zusammen und interaktiv planen – Digitale Partizipation mit 3D-Geodaten – von der Wissenschaft in die Praxis – Martina Dettweiler, Ivan Iovine und Veneta Ivanova

Eine explizit kleinräumige Betrachtung für Geodaten liefert der Beitrag, der auf den Forschungsarbeiten des Projekts » MOSAIK aufbaut. Die Autoren verdeutlichen die bisher ungenutzten Möglichkeiten, Daten etwa für intrakommunale Verflechtungsanalysen zu nutzen. Sie zeigen auf, welche Datenschätze in kommunalen Beständen verborgen liegen und wie Daten Dritter hier gewinnbringend einbezogen werden können.
» Was wissen wir über Quartiere? Die Verknüpfung und Verräumlichung kleinräumiger urbaner Daten als Chance – Thomas Terfrüchte, Dennis Hardt und Thorsten Wiechmann