Verwaltung 2.030
Motivation
Für die Kommunen der Zukunft stellt Verwaltungsmodernisierung einen entscheidenden Schritt für die Sicherung der Daseinsvorsorge in einer nachhaltigen Entwicklung dar. Im Vorhaben Verwaltung 2.030 werden innovative Verwaltungsstrukturen zur Umsetzung der UN-Agenda 2030 entwickelt. Die Stadtverwaltung Detmold erprobt sogenannte integriert-agile Strukturen, die ämter- und ressortübergreifendes Arbeiten ermöglichen.
Ziele und Vorgehen
Das Reallabor als wissenschaftlich konstruierter Raum dient als Methode zur Erprobung innovativer Transformationsprozesse. Mithilfe theoretischer und praxisnaher Erkenntnisse wird ein integriert-agiles Verwaltungsmodell entwickelt. Im Abgleich mit einer Organisationsanalyse Detmolds wird das Modell weiterentwickelt und in einem Reallabor gemeinsam mit der Kommunalverwaltung, der Kommunalpolitik und der Bevölkerung erprobt.
Erwartete Ergebnisse und Transfer
Die durch Verwaltung 2.030 initiierte Modernisierung wird als entscheidender Schritt für die Sicherung einer nachhaltigen Daseinsvorsorge betrachtet. Das integriert-agile Verwaltungsmodell wird für einen interkommunalen Wissenstransfer so aufbereitet, dass es bundesweit Anwendung finden kann. Es sollen Empfehlungen abgeleitet werden, wie etablierte Verwaltungsstrukturen in unterschiedlichen Kontexten neu gedacht werden können.
Ergebnisse & Lösungen
Die bestehenden kommunalen Verwaltungsstrukturen müssen neu gedacht werden, um die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen. Doch wie können die sektoral geprägten Verwaltungs- und Haushaltsstrukturen aber auch Entscheidungsprozesse den multi-dimensionalen und komplexer werdenden Problemlagen besser gerecht werden?
Dieser Frage widmete sich das Forschungsprojekt Verwaltung 2.030 in den drei Transformationsbereichen Verwaltung, politische Entscheidungen und Finanzen. Als normativer Bezugsrahmen zur integrierten Problembearbeitung diente die Agenda 2030 mit ihren 17 globalen Nachhaltigkeitszielen und die darauf aufbauende Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie (DNS). Mittlerweile werden über kommunale Nachhaltigkeitsstrategien vermehrt kommunenspezifische Handlungsprogramme für die Arbeit vor Ort erarbeitet, die die Beiträge der kommunalen Ebene zur Umsetzung der übergeordneten Zielsysteme deutlich gemacht haben. Im Rahmen des Projekts wurde ein theoretisch-konzeptionelles Modell zur integriert-agilen Umsetzung von solchen Nachhaltigkeitsstrategien entwickelt und in der Praxiskommune Stadt Detmold in Teilen erprobt. Das übertragbare Modell soll auf Basis von fundierten Entscheidungen und effizienten Prozessen, eine schnellere Zielerreichung und höhere Resilienz gegenüber Krisen gewährleisten.
» Volltext (PDF)Die gegenwärtigen ökologischen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen stellen Verwaltung und Politik in ihren Entscheidungs- und Verwaltungsprozessen vor enorme Aufgaben. Dies trifft in besonderem Maß auf die kommunale Ebene zu. Nicht nur sind Gemeinden, Städte und Landkreise wesentliche institutionelle Akteur*innen zur Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung, darüber hinaus sind sie auch die unmittelbarste staatliche Ebene für die Bürger*innen. Vor diesem Hintergrund kommt ihnen einerseits die Aufgabe zu, die sozial-ökologische Transformation in die Tat umzusetzen. Andererseits müssen sie diese auch für alle nichtstaatlichen Akteur*innen moderieren und so eine möglichst breite Akzeptanz sichern. Angesichts der Komplexität, heterogenen inhaltlichen Handlungsfeldern und dem bestehenden Zeitdruck zur Umsetzung ist dies eine fordernde Aufgabe.
Im Rahmen des Verbundvorhabens "Verwaltung 2.030" wurde erprobt, wie die Maßnahmen einer kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie schneller und möglichst effektiver umgesetzt werden kann.
» Volltext (PDF)Der Leitfaden zum Forschungsvorhaben "Verwaltung 2.030" illustriert das im Projekt erprobte Modell für innovative Verwaltungsstrukturen zur Umsetzung kommunaler Nachhaltigkeitsstrategien. Inklusive Checkliste, Fahrplan und Werkzeugkasten!
Nur wenn Nachhaltigkeit in den Strukturen der Kommunalverwaltungen verankert wird, kann die Transformation hin zur zukunftsfähigen Kommune gelingen. Die Erkenntnis darüber herrscht in den Städten, Gemeinden und Kreisen von NRW vor, wie eine Umfrage im Rahmen des Nachhaltigkeitsberichts nrwkommunal 2022 zeigt. Doch wie können Verwaltungen diese Strukturveränderung vornehmen?
Dazu hat die LAG 21 NRW mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Urbanistik, der KPMG sowie der Stadt Detmold im Forschungsprojekt "Verwaltung 2.030" ein Modell zur Umsetzung kommunaler integrierter Nachhaltigkeitsstrategien erprobt und evaluiert. Dieses soll durch innovative Ansätze in den zentralen Bereichen Entscheidung, Verwaltung und Finanzen schnellere Reaktionen und effizientere Bewältigung aktueller Herausforderungen ermöglichen und langfristige Ziele in den Blick rücken.
Ausgetestet wurde das Modell in der Detmolder Stadtverwaltung. Aus diesem Prozess wurde nun ein Leitfaden entwickelt, der Ablauf und Struktur schrittweise beschreibt. So können auch andere Kommunen ihren Weg zur effizienteren Umsetzung der Agenda 2030 finden.
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