Integration in ländlichen Regionen - Teil 1
Kaiserslautern 2020
Kurzfassung:

Zugewanderte, die nicht gezielt einen permanenten Wohnsitz in einer ländlichen Kommune aufgebaut haben, sondern z. B. als Arbeitsmigrant*innen sowie Geflüchtete durch Arbeitsangebot oder Zuweisung über den Königsteiner Schlüssel hier gelandet sind, wollen oft nach einer gewissen Zeit wieder wegziehen – hauptsächlich in Großstädte, die sie attraktiver finden. Die Bemühungen der Kommunen um die Erstaufnahme und Integration bleiben erfolglos, wenn Zugewanderte andere Wohnstandorte nachfragen, die ihnen aus ihrer Sicht bessere Bleibe-, Arbeits-, Freizeit- und gesellschaftliche Interaktionsperspektiven bieten.
Aus diesem Grund ist es wichtig zu verstehen, aus welchen Gründen sich Zugewanderte für einen Wohnort entscheiden und für den anderen nicht. Einflussfaktoren auf diese Entscheidung können als Haltefaktoren bezeichnet werden. Im Projekt „Innovative Formate zur Integration von Zugewanderten in Regionen mit hohen demografischen Herausforderungen“ wurden solche Faktoren in den beteiligten Verbandsgemeinden Gerolstein und Rockenhausen untersucht, um daraus geeignete und relevante Maßnahmen zur Verbesserung der Integration abzuleiten. Aus den Ergebnissen wurde ein Erklärungsmodell der Wohnortwahl entwickelt, das hier vorgestellt wird.