ZUGG
Motivation
Am Beispiel der Kleinstädte Wittenberge und Perleberg soll untersucht werden, welchen Beitrag lokales Empowerment für nachhaltige Stadtentwicklungsprozesse in peripheren Kleinstädten leisten kann.
Ziele und Vorgehen
Das Ziel von ZUGG: durch kooperatives Handeln von Zivilgesellschaft, Verwaltung und weiteren städtischen Akteurinnen und Akteuren lokal identifizierte Herausforderungen der Daseinsvorsorge zu lösen und damit die Lebensqualität zu steigern. Dies soll durch partizipative Prozesse in Wittenberge und Perleberg geschehen. Kernstück sind lokale Reallabore in den Handlungsfeldern Mobilität und Innenstadtbelebung. Lösungsansätze werden exemplarisch entwickelt und als klar umrissene Maßnahme experimentell erprobt.
Erwartete Ergebnisse und Transfer
Langfristiges Ziel ist es, ein kollaboratives Netzwerk – ein kommunales Innovationsökosystem – im Bereich nachhaltiger Stadtentwicklung für Wittenberge und Perleberg aufzubauen. In den Reallaboren werden unter anderem Erkenntnisse zu neuen Beteiligungsmethoden für Bürgerinnen und Bürger sowie der CoKreation und Produktion von innovativen Handlungsoptionen gewonnen. Die Handlungsempfehlungen werden in den interkommunalen Transfer einfließen und können auf andere deutsche Kommunen übertragen werden.
Ergebnisse & Lösungen
Auf dem Bismarckplatz in Wittenberge stehen Stadtmöbel, die Bürgerinnen und Bürger selbst entworfen und gebaut haben. Es gibt vier Sitzgruppen, teilweise mit integrierten Pflanzkübeln, die nicht nur zum Sitzen, sondern auch zum Liegen, Ausstrecken und Klettern einladen. Daneben steht eine Bücherbox zum Tausch von Lesestoff. Die neuen Stadtmöbel wurden bewusst für den Austausch und zum längeren Verweilen konzipiert.
Durch das Bürgerbeteiligungsprojekt „Wir machen Prignitz“ haben sich Einwohner der Stadt in einem Bürgerteam zusammengefunden, um gemeinsam zu überlegen, wie die Innenstadt belebter und verschönert werden kann. Als konkretes Pilotvorhaben erhielten sie die Möglichkeit, eine Idee in die Tat umzusetzen. Das Bürgerteam hat sich für die Verschönerung des Bismarckplatzes in Wittenberge entschieden und zu diesem Zweck Stadtmöbel entworfen und gebaut.
Mit "Mach mit, mach's nach" wird eine Bauanleitung zur Verfügung gestellt, die bei einem Probebauen entwickelt und anschließend erprobt wurde. Die Bauanleitung finden Sie auf der Projektwebsite (wir-machen-prignitz.de) unter "Ergebnisse".
Die vorliegende Broschüre fasst die Erkenntnisse aus der Praxisbeobachtung, der wissenschaftlichen Prozessevaluation und der Wirkungsanalyse der einzelnen Pilotvorhaben von ZUGG zusammen und gibt jeweils Handlungsempfehlungen. Die Handlungsempfehlungen richten sich an verschiedene Akteursgruppen, die sich entweder selbst ehrenamtlich engagieren, bürgerschaftliches Engagement unterstützen oder beruflich vergleichbare Projekte durchführen oder begleiten. Jede Kommune, jedes Bürgerprojekt ist einzigartig. Entsprechend müssen vor Ort eigene, passgenaue Lösungen gefunden werden. Je nach Zielstellung, Umsetzungsteam und Kontextbedingungen muss eine flexible Reaktion auf die Anforderungen erfolgen. Die Handlungsempfehlungen verstehen sich deshalb als Leitlinie oder Hilfestellung. Sie sind aus den Projekterfahrungen entstanden und sollen es anderen Akteuren erleichtern, Lösungen für ihre Herausforderungen zu finden.
» Volltext (PDF)Bürgerinnen und Bürger von Perleberg haben ehrenamtlich über das Bürgerbeteiligungsprojekt „Wir machen Prignitz“ vier Bürgermärkte in ihrer Stadt veranstaltet. Anliegen war nicht nur, unbekannte Orte der Innenstadt sichtbar zu machen und Begegnungsorte zu schaffen, sondern auch den Gedanken der Nachhaltigkeit zu stärken. Daher wurden auf den Bürgermärkten neben einem Flohmarkt auch ein Repair Café für Fahrräder bzw. für Elektrogeräte, Upcycling-Ideen mit der Nähmaschine und Basteln für Kinder angeboten.
Der Flyer beinhaltet eine Checkliste für die Organisation von Bürgermärkten.
» Volltext (PDF)Wie lassen sich Bürger*innen für die gemeinschaftliche Gestaltung von Daseinsvorsorge gewinnen? Wie können Bürger*innen eingeladen werden, nachhaltige Stadtentwicklungsprozesse anzustoßen und umzusetzen? Ausgehend von diesen Leitfragen wurde im Kommunen innovativ-Projekt „ZUGG“ untersucht, wie sich gemeinschaftlich getragene Projekte zu Innenstadtbelebung und Mobilität initiieren und verwirklichen lassen. Heute sind in den Projektstädten Wittenberge und Perleberg (Brandenburg) erfolgreich umgesetzte Pilotvorhaben sichtbar. In Wittenberge wurden eine kostenfreie Lastenradleihe eingerichtet und ein zentraler Platz durch neue Gestaltungselemente belebt.
In Perleberg wurden vielfältige Ideen zur Belebung der Innenstadt umgesetzt – so etwa selbstgebaute Stadtmöbel auf einem zentralen Platz, Bürgermärkte und ein „Geschichten-Baum“. Doch der Weg dorthin war nicht ohne Herausforderungen. Aufbauend auf den gewonnenen Praxiserfahrungen und den Ergebnissen der projektbegleitenden Evaluation trägt der Beitrag wesentliche Erkenntnisse zusammen und bietet Handlungsempfehlungen. Auf der empirischen Basis der Pilotvorhaben soll so ein konkreter Mehrwert für zukünftige Transformationsprojekte entstehen.
» Volltext (PDF)