Neubau ist nicht die (alleinige) Lösung – Das Policy Paper des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR) plädiert für eine regionale Perspektive, um nachhaltig Wohnraum zu schaffen.
In vielen deutschen Großstädten fehlen bezahlbare Wohnungen, während sich in Klein- und Mittelstädten in Randlagen immer mehr Leerstände häufen. Die wohnungspolitische Diskussion fokussiert sich stark auf den Neubau in Ballungsräumen, doch diese Strategie birgt erhebliche ökologische Folgen – wie etwa der Verbrauch wertvoller Ressourcen und der erhöhte Ausstoß von Schadstoffen und Treibhausgasen. Vor diesem Hintergrund schlagen die Autor*innen des Policy Paper „Revitalisieren statt neu bauen! Regional denken und Wohnraum nachhaltig schaffen“ einen Paradigmenwechsel in der Raumentwicklungs- und Wohnungspolitik vor: Anstelle von Neubau sollte ein ganzheitlicher, regional angepasster Ansatz verfolgt werden, der Wachstum und Schrumpfung, städtische und ländliche Räume sowie Bestandserhalt und Neubauten gleichermaßen berücksichtigt.
Das Policy Paper des » Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR) empfiehlt Maßnahmen, um einen Ausgleich zwischen überlasteten Großstädten und nicht ausgelasteten Klein- und Mittelstädten zu schaffen und dabei ökologische Ziele umfassend zu berücksichtigen. So fordern die Autor*innen beispielsweise die Revitalisierung von Gebäudebestand, die Reduktion von Neubau und die Förderung und Nutzung von experimentellen Modellprojekten. Weiterhin seien nationale und föderale Rahmenbedingungen notwendig, um Konkurrenzdenken unter Kommunen zu überwinden und den gesellschaftlichen Dialog über nachhaltiges Wohnen zu fördern.
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» Pressemitteilung des IÖR
(Foto: M. Schröder/IÖR-Media)