fokusland
Instrument für Bürgerengagement
Mit „fokusland“ vereinen sich 14 Gemeinden unter Leitung der Akademie für Nachhaltige Entwicklung, Güstrow, des Thünen-Instituts für Regionalentwicklung, Bollewick, und des Amtes Peenetal/Loitz zu einem neuen Gremium. Im Blick haben sie die wesentlichen Bereiche der Daseinsvorsorge – der Dienstleistungen wie öffentlicher Nahverkehr, Kultur und Bildung, Energie- und Wasserversorgung. Einzelne Bereiche dieser kommunalen Aufgaben wollen Gemeinden und engagierte Bürger künftig gemeinsam leisten. Formen und Zuständigkeiten klären sie im „Forum kommunaler Unterstützungsstrukturen langfristig angepasster Daseinsvorsorge in ländlichen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns“ (fokusland). Dieses neue Instrument dient der übergreifenden Planung, Abstimmung und Vorbereitung praktischer Vorhaben. Damit steuert es die strategische Entwicklung der Regionen und bindet ehrenamtliches Engagement in kommunale Aufgaben ein.
Die koordinierende und begleitende Aufgabe im „fokusland“-Forum haben die beiden beteiligten Forschungsinstitute inne. Die Akademie für Nachhaltige Entwicklung und das Thünen-Institut legen den Fokus auf Nachhaltigkeitskriterien, das heißt konkret: Mehr Lebensqualität gewinnt die Region durch Ressourcenschonung und durch einen verantwortungsvollen Umgang mit Land und Flächen.
Garten der Metropolen
Die Orte und Kleinstädte des Projektes „fokusland“ liegen in vier unterschiedlichen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns. Das sind die Schaalsee-Region und die Müritz-Region im Binnenland und die Warnow-Region und das Stettiner Haff an der Ostseeküste. Landwirtschaft, Tourismus und Naturschutz prägen diese Landstriche auf unterschiedliche Weise. Ihr gemeinsames Leitbild heißt „Garten der Metropolen“. So verorten sie sich zwischen den Großstädten Hamburg, Berlin und Stettin und setzen auf ihre Qualität als Nahrungs- und Energieerzeuger und schützenswerter Erholungs- und Lebensraum.
Gute Beispiele aus der Region
Wesentliche Ziele dieser Entwicklung haben die Gemeinden in ihren jeweiligen Regionalstrategien festgelegt. Im Forum „fokusland“ geht es darum, diese Ziele zu konkretisieren und einem Nachhaltigkeits-Check zu unterziehen. Die Forschungsfragen: Wie lässt sich Bürgerengagement dauerhaft gestalten? Was dient den Menschen, der Umwelt und der Wirtschaft gleichermaßen? Möglichkeiten für ehrenamtliche Verantwortung gibt es viele, wie gute Beispiele aus der Region zeigen. Dazu gehört etwa ein „Kultur-Konsum“ als öffentlicher Begegnungsraum für alle Generationen, mit sozialen und kulturellen Angeboten. Auch Pläne, wie Dörfer als Bioenergiedörfer ihre Energieversorgung aus regionalen und erneuerbaren Quellen speisen und damit Gewinn erwirtschaften. Oder neue Formen des öffentlichen Nahverkehrs wie ein gemeinschaftlich getragenes Elektrobussystem für Orte, die bisher nicht an den Nahverkehr angeschlossen sind. Solche guten Beispiele sollen auf Übertragbarkeit und Dauerhaftigkeit geprüft werden.
Integrierter Werkzeugkasten
Das Projekt „fokusland“ besteht damit aus drei wesentlichen Elementen. Das erste Element ist das Forum selbst. In welchen Formaten sich die Beteiligten aus Verwaltung und Bürgerschaft begegnen können, welche arbeitsteiligen Formen sie entwickeln, ist Teil des Forschungsprozesses. Als dauerhaftes Gremium soll das „fokusland“-Forum auch nach Projektende im Land Mecklenburg-Vorpommern etabliert werden. Damit unterstützt es die beteiligten Gemeinden in ihrer neuen Aufgabenteilung ebenso wie weitere Interessierte.
Das zweite Element von „fokusland“ sind die detaillierten Projekte für die Daseinsvorsorge in den einzelnen Gemeinden, die abgestimmt und geplant werden.
Das dritte Element ist ein integrierte Werkzeugkasten. Dieses Instrumentarium enthält die Formate des Diskurses ebenso wie Erfolgsfaktoren bestehender Initiativen und Leitfäden konkreter Projekte. Der integrierte Werkzeugkasten ermöglicht es interessierten Kommunen anderer Regionen, ähnliche Schritte wie die „fokusland“-Beteiligten zu vollziehen.