JuMoWestküste
Die Projektziele
Auch an der Westküste Schleswig-Holsteins zieht es junge Menschen nach dem Schulabschluss in die urbanen Zentren. Dort suchen sie berufliche Perspektiven, weil sie häufig zu wenig über Karrierechancen in ihrer Heimatregion wissen. Das Ziel von „JuMo Westküste: Rückenwind – Jugendmobilität Westküste“ war es, den jungen Menschen den beruflichen Einstieg vor Ort zu ermöglichen – damit sie in der Heimatregion bleiben.
Erster Schritt für den Wechsel ins Berufsleben ist oft ein Praktikum. Dieses vor Ort zu finden, ermöglicht „Rückenwind“. Die vier Landkreise Pinneberg, Steinburg, Dithmarschen und Nordfriesland und das Westküsteninstitut für Personalmanagement der Fachhochschule Westküste in Heide schufen dafür ein digitales Informations-Netzwerk. Es bündelt Angebote und Bedarfe der Unternehmen vor Ort und bietet Schulabgängerinnen und -abgängern die Chance, über ein Praktikum ins Berufsleben einzusteigen.
Die Projektergebnisse
Zentrales Element von praktikum-westküste.de ist ein Datenpool von Betrieben, die Praktika und Freiwillige Soziale Jahre für Schülerinnen und Schüler und Studierende anbieten. Rund 1400 Unternehmen offerieren mehr als 3500 Angebote auf dieser Webseite. Daneben gibt es wichtige Informationen zum Thema Praktikum für alle Beteiligen. Diese Internetseite wurde im Rahmen des Projekts aufgebaut.
Des Weiteren entwickelte das Projektteam Schulungskonzepte. Entstanden sind zwei Module zur Praktikumsvorbereitung, die sich insbesondere an Schülerinnen und Schüler wenden, die zum ersten Mal ein Praktikum absolvieren. Im ersten Modul geht es um die Bedeutung von Praktika und Tipps für die Praktikumssuche. Das zweite Modul bereitet mit dem sogenannten „Praktikumsknigge“ auf das unmittelbar anstehende Praktikum vor.
Das Praktikumsportal ist seit März 2017 online und steht allen Interessierten zur Verfügung. Die Schulungsmodule werden an den weiterführenden Schulen in den vier Landkreisen angeboten. Darüber hinaus sind die Unterlagen zu den Schulungskonzepten auf der Internetseite eingestellt und können heruntergeladen werden. Aktuell werden in den Kreisen auch Train-the-Trainer-Workshops für die Schulungen angeboten.
Die Landkreise haben sich entschlossen, das Projekt über das Ende hinaus fortzuführen.
Die Projektmethodik
Für „Rückenwind“ haben die Landkreise Pinneberg, Steinburg, Dithmarschen und Nordfriesland ein gemeinsames Team aufgestellt. Die Vorgehensweisen und Aktionen wurden in regelmäßigen monatlichen Teamsitzungen abgestimmt.
Für die Entwicklung der Internetseite wurde zunächst eruiert, welche Angaben über Betriebe und Praktika im Datenpool aufgenommen werden müssen und welche Struktur für die Untergliederung der Praktikumsangebote und für die Infobox sinnvoll ist.
Bei der Entwicklung der Schulungsmodule flossen bereits erste Erfahrungen von Betrieben mit Praktikantinnen und Praktikanten ein. Sie schilderten konkrete Abläufe, lieferten Parameter für die Zusammenarbeit und schärften ihre Anforderungen.
Durch ständigen Austausch mit Betrieben, Lehrkräften und Schülern konnten sowohl die Homepage als auch die Schulungsmodule kontinuierlich weiterentwickelt werden. Besonders hilfreiche Impulse wurden auf der Veranstaltung des Projektes „Wirtschaft-Schule-Politik im Dialog über die aktuelle Praktikumssituation“ mit über 100 Teilnehmern gewonnen. Auch die wissenschaftlichen Ergebnisse der begleitenden Studien der Fachhochschule Westküste sind in die Weiterentwicklung eingeflossen.
Das Fazit des Projektteams: Nachwuchs finden und binden kann nur durch das Zusammenwirken aller Beteiligten gelingen. „JuMo Westküste: Rückenwind“ ist ein erster Schritt für eine demografiefeste Region an der Westküste Schleswig-Holsteins.
Ergebnisse & Lösungen
Die Bindung junger Menschen an Ihre Heimatregion steht im besonderen Fokus des Verbundprojektes der Kreise Dithmarschen, Nordfriesland, Pinneberg und Steinburg. Im Rahmen eines kommunenübergreifenden Jugendmobilitätskonzeptes wurde ein kreisübergreifendes Praktikumsnetzwerk initiiert und zielgruppenorientierte Schulungsmodule erarbeitet, um Schüler*innen bei der Praktikumssuche zu unterstützen. So können soziale Mobilitätsbarrieren überwunden und der Horizont der Jugendlichen in berufspraktischen, aber auch in sozialen Bereichen erweitert werden.
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