TempALand
Die Projektziele
Wie gestalten Menschen ihren Alltag, die zum Beispiel arbeits-, studien-, familien- oder freizeitbedingt an mehreren Orten leben? Das Team von „TempALand“ erforschte den Alltag dieser multilokal lebenden Menschen, vor allem in ländlichen Räumen. Denn bisher war nur wenig darüber bekannt, obwohl die Zahl der temporär An- und Abwesenden in Deutschland steigt. Im Rahmen des Verbundprojektes wurden von den Umwelt- und Raumplanerinnen und -planern der Universität Hannover und der Modellregion „Diepholzer-Land“ Strategien und Konzepte zum Umgang mit den Auswirkungen dieser Lebensweisen auf ländliche Räume erarbeitet. Diese wurden exemplarisch erprobt und hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit auf andere Kommunen überprüft. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiteten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft in „TempALand“.
Die Projektergebnisse
Es entstand eine Vielzahl von Projektergebnissen für den Landkreis Diepholz. Sie können nun auch andere Kommunen beim Umgang mit Multilokalität unterstützen:
» Eine Haushaltbefragung im Diepholzer Land trägt zur Einordnung des Stellenwerts multilokaler Lebensweisen in den Kommunen bei.
» Abschätzungen der fiskalischen Folgewirkungen multilokaler Lebensweisen verdeutlichen die Relevanz des Themas.
» Ein breit angelegter Dialog- und Beteiligungsprozess für öffentliche, privatwirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Akteure sensibilisiert lokal und regional für das Thema und unterstützt die Entwicklung gemeinsamer Lösungsansätze.
» Ein Wohnraumversorgungskonzept ermöglicht eine differenzierte Betrachtung der Wohnungsnachfrage im Landkreis Diepholz – unter besonderer Berücksichtigung multilokal lebender Menschen.
» Ein Online-Kostenrechner „PendlALand“ zeigt interessierten Personen die Kosten auf, die mit Pendeln bzw. multilokalem Leben verbunden sind.
» Ein Werkzeugkasten zeigt Kommunen konkrete Maßnahmen für den Umgang mit den Auswirkungen von Multilokalität.
» Zwei Kurzfilme verdeutlichen das Leben an mehreren Orten und die Projektidee.
» Die Buchpublikation „Temporäre An- und Abwesenheiten und deren Auswirkungen auf Land und Gesellschaften – Zu den Auswirkungen multilokaler Lebensweisen in ländlichen Räumen“ bereitet die wesentlichen Ergebnisse des Forschungsprojekts für Wissenschaft und Praxis auf.
» Planspiele zum Thema Multilokalität sensibilisieren regionale und lokale Akteurinnen und Akteure für das Thema und erlauben, die Projektergebnisse auch auf andere Regionen übertragen zu können.
» Die Projektwebseite tempaland.de steht den Akteuren auch weiterhin zur Verfügung. Auf ihr sind Termine, Veröffentlichungen, Presseartikel und weitere Informationen zu finden. Alle Ergebnisse sind hier als Broschüren oder Onlinetools downloadbar.
Prof. Dr. Frank Othengrafen führt in das Thema „Multilokalität in Regionen“ ein. Er zeigt die kommunalfinanziellen und sozialen Auswirkungen zeitweilig abwesender Bevölkerungsgruppen auf und präsentiert die Instrumente für Kommunen hiermit aktiv umzugehen.
Die Projektmethodik
Das „TempALand“-Team analysierte zunächst Auswirkungen von Multilokalität auf Kommunen in einer Literaturrecherche und überprüfte sie anschließend anhand von Praxisbeispielen. Die Auswahl dieser Fallstudien erfolgte u. a. anhand einer Wohnungsmarktanalyse des Landkreises Diepholz. Gemeinsam mit den lokalen Entscheidungsträgern sowie Akteurinnen und Akteuren vor Ort erarbeiteten die Umwelt- und Stadtplanenden anschließend Lösungsansätze und -strategien zum Umgang mit dem demografischen Wandel und dem Phänomen der multilokalen Lebensweisen. Die entwickelten Ansätze wurden im Rahmen von Planspielen auf Übertragbarkeit für andere Kommunen getestet.
Ergebnisse & Lösungen
Die Methode des Planspiels setzt auf einen kreativ-spielerischen Rahmen, in dem gemeinsam innovative Lösungsansätze entwickelt werden können. „Spielerisch“ meint hier nicht nur einen heiteren, unbefangenen Ansatz sondern auch eine optimierte Form des Lernens.
Für Multilokalität, die aktuell für viele lokale und regionale Akteur*innen noch ein relativ neues Thema ist, kann mit einem Planspiel sensibilisiert und interessiert werden und die möglichen Konsequenzen können erfahrbar werden. Damit kann ein Planspiel Untersuchungen, Erläuterungen und statistische Auswertungen auf anderer Ebene gut und nachdrücklich ergänzen. Die Spieler*innen übernehmen die Rollen von verschiedenen Akteursgruppen, so dass die Sinnhaftigkeit und die Möglichkeiten abgestimmter und gemeinsamer Handlungsansätze im Umgang mit Multilokalität – wie auch insgesamt mit dem demografischen Wandel – deutlich werden.
» Volltext (PDF)Für viele Haushalte mit einem weit vom Hauptwohnsitz entfernten Arbeitsort stellt sich die Frage, ob statt des (täglichen) Fernpendelns die Anmietung einer Zweitwohnung in der Nähe des Arbeitsortes sinnvoll sein könnte. Dies betrifft zuvorderst Kosten- oder Zeitaspekte. Im Zuge der allgemeinen Klimadebatte können jedoch auch Fragen im Zusammenhang mit der Vermeidung von CO2 Emissionen hinzutreten.
Im Rahmen von TempALand wurde daher das Online-Tool PendlALand entwickelt, mit dem sich das regelmäßige (Fern-)Pendeln mit der Aufnahme einer Zweitwohnung in der Nähe des Arbeitsortes im Landkreis Diepholz vergleichen lässt. Die dafür notwendige Bilanzierung berücksichtigt die zusätzlichen Kosten einer Zweitwohnung, die Kosten für regelmäßige Arbeitswege und Heimfahrten an den Hauptwohnort sowie Effekte auf die Steuerzahlungen des Haushaltes, aber auch die Zeit- sowie die CO2-Bilanz.
PendlALand ist unter www.pendlaland.de kostenlos verfügbar. Im Rahmen dieses Beitrages werden die Funktionsweise des Tools, die berücksichtigten Bestandteile der Bilanzierung sowie die Struktur der Ergebnisausgabe beschrieben.
» Volltext (PDF)Immer mehr Menschen in Deutschland gehen so weit entfernt von ihrem eigentlichen Wohnort ihrer Arbeit, ihrem Studium oder ihrer Ausbildung nach, dass sie zeitweise woanders leben. Zeitlich begrenzte Arbeitsaufträge, die Nutzung einer Freizeitwohnung, eines Dauercampingwagens oder die nur zeitweise Anwesenheit von Familienmitgliedern (z.B. Kinder getrennt lebender Eltern) gehören auch dazu. Bisher ist wenig bekannt über den Alltag derjenigen, deren Leben an mehreren Orten stattfindet. Informationen darüber sind für die Kommunen jedoch zunehmend von Bedeutung, um die Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt, die Nachfrage nach Infrastrukturen, das Mobilitätsangebot oder das Ehrenamt zu berücksichtigen.
Im Projekt TempALand wurden deshalb die Auswirkungen multilokaler Lebensweisen im Landkreis Diepholz analysiert und entsprechende Handlungsoptionen für die Kommunen des „Diepholzer Landes“ entwickelt. Dieser Beitrag beschreibt zunächst das Phänomen der multilokalen Lebensweisen und stellt dann beispielhaft ausgewählte Auswirkungen multilokaler Lebensweisen und kommunale Handlungsoptionen im Bereich des Wohnungsmarktes und des bürgerschaftlichen Engagements vor.
» Volltext (PDF)Die Zunahme der Anzahl multilokal lebender Personen und Haushalte mündet in der für Kommunalpolitik und -verwaltung relevanten Frage, ob und welche Form der Multilokalität sich aus fiskalischen Erwägungen eigentlich „lohnt“ und welche strategischen Maßnahmen im Umgang mit Multilokalität sich daraus ableiten lassen.
Zur Beantwortung dieser Fragenwurden im Rahmen des Forschungsprojektes TempALand die fiskalischen Folgewirkungen verschiedener multilokaler Lebensweisen für unterschiedliche Haushaltstypen in allen Gemeinden des „Diepholzer Landes“ bilanziert. Dies geschah durch die Gegenüberstellung multilokaler Alltagsarrangements („Ausgangssituation“) mit denkbaren Handlungsalternativen der privaten Haushalte („Bewertungssituationen“). Berücksichtigt wurden dabei u.a. Einnahmen aus Steuern und Schlüsselzuweisungen sowie lokale Effekte auf den Wohnungsmarkt und Einzelhandel, die den Kosten für die Bereitstellung von Infrastrukturangeboten gegenübergestellt wurden.
Der Beitrag fasst die Ergebnisse dieser Bilanzierung zusammen und liefert eine Grundlage, auf der Städte und Gemeinden über Rahmen- und Lebensbedingungen für Menschen mit multilokalen Alltagsarrangements diskutieren und daraus strategische Überlegungen ableiten können.
» Volltext (PDF)Für viele Haushalte mit einem weit vom Hauptwohnsitz entfernten Arbeitsort stellt sich die Frage, ob statt des (täglichen) Fernpendelns die Anmietung einer Zweitwohnung in der Nähe des Arbeitsortes sinnvoll sein könnte. Dies betrifft zuvorderst Kosten- oder Zeitaspekte. Im Zuge der allgemeinen Klimadebatte können jedoch auch Fragen im Zusammenhang mit der Vermeidung von CO2-Emissionen hinzutreten.
Im Rahmen des Forschungsprojektes TempALand wurde daher das Online-Tool PendlALand entwickelt, mit dem sich das regelmäßige (Fern-)Pendeln mit der Aufnahme einer Zweitwohnung in der Nähe des Arbeitsortes im Landkreis Diepholz vergleichen lässt. Die dafür notwendige Bilanzierung berücksichtigt die zusätzlichen Kosten einer Zweitwohnung, die Kosten für regelmäßige Arbeitswege und Heimfahrten an den Hauptwohnort sowie Effekte auf die Steuerzahlungen des Haushaltes, aber auch die Zeit- sowie die CO2-Bilanz.
PendlALand ist unter www.pendlaland.de kostenlos verfügbar. Im Rahmen dieses Beitrages werden die Funktionsweise des Tools, die berücksichtigten Bestandteile der Bilanzierung sowie die Struktur der Ergebnisausgabe beschrieben.
» Volltext (PDF)Immer mehr Menschen in Deutschland gehen so weit entfernt von ihrem eigentlichen Wohnort einer Arbeit, einem Studium oder einer Ausbildung nach, dass sie zeitweise woanders leben. Zeitlich begrenzte Arbeitsaufträge, die Nutzung einer Freizeitwohnung, eines Dauercampingwagens oder die nur zeitweise Anwesenheit von Familienmitgliedern, z. B. aufgrund eines Studiums oder einer Ausbildung, gehören auch dazu.
Bisher ist wenig bekannt über den Alltag multilokal lebender Menschen in ländlichen Räumen. Informationen darüber sind für die Kommunen jedoch zunehmend von Bedeutung, um die Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt, die Infrastrukturen, das Mobilitätsangebot oder das Ehrenamt im Blick zu behalten – und die Wünsche von Menschen mit mehreren Wohnsitzen besser berücksichtigen zu können.
Dieser Werkzeugkasten besteht aus einem Einstiegs-Werkzeug und drei weiteren Werkzeugen. Damit ermöglicht der Werkzeugkasten einen flexiblen und individuellen Zugriff auf einzelne Themen.
» Volltext (PDF)