Partizipation im Sinne eines aktiven Miteinanders aller Akteure aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ist eine Voraussetzung für die Entwicklung und Umsetzung akzeptanzfähiger Innovationen. Dennoch werden das „Wie“ und „Wann“ und „Mit wem“ bei Aktivierungs-, Kooperations- und Beteiligungsprozessen eher intuitiv beantwortet.

Auch im Rahmen von „Kommunen innovativ“ stehen Beteiligungskonzepte im Fokus. Auf die Herausforderungen des demografischen Wandels sollen gemeinsam von Verwaltung, Politik und der Zivilgesellschaft Antworten gefunden und innovative Wege beschritten werden. Hierzu entwickeln die Projekte Beteiligungs-, Kooperations- und Co-Produktionsmodelle, deren Belastbarkeit erprobt werden soll, um sie dauerhaft in den Kommunen einsetzen zu können. Einige Vorhaben arbeiten dazu in „Reallaboren“, in denen mit wissenschaftlicher Beratung konkrete Fragestellungen informell bearbeitet werden. So werden unterschiedliche Formen des gemeinsamen Handelns und Umsetzens erprobt und auf ihre Übertragbarkeit getestet.

Neue Beteiligungs-, Kooperations- und Co-Produktionsmodelle erarbeiten die Verbundvorhaben KoSI-LAB, TransformBar, WatNu, Kleinstadt_gestalten, CoProGrün, LAZIKN2030, IN² und MIGOEK.

Der Start des Fokusthemas (2016)

Diskussion zum Fokusthema in der Auftaktveranstaltung „Kommunen innovativ“ am 10. November 2016

An der gemeinsamen Diskussion beteiligten sich Vertreterinnen und Vertreter der Vorhaben Wat Nu?, KoSI-Lab, CoProGrün, TransformBar, KOMET, TempALand, fokusland, Kleinstadt gestalten und JuMoWestküste. Dabei zeichnete sich ab, dass alle Vorhaben das Thema „Partizipation und Innovation in Reallaboren“ in unterschiedlichen Facetten bearbeiten. Nicht immer trifft dieser Titel den genauen Kern eines Vorhabens und Partizipation, Beteiligung, Teilhabe, Kooperation und Co-Produktion stehen für verschiedene inhaltliche Zugänge.

Partizipation für langfristig konsensfähige Perspektiven
Verbindender Ausgangspunkt der beteiligten Vorhaben ist die Annahme, dass Antworten auf die Herausforderungen der gegenwärtigen Veränderungsprozesse, die den demografischen Wandel und gesellschaftliche Transformationsprozesse umfassen, nur gemeinsam gefunden werden können. Partizipation wird als eine notwendige Reaktion auf die als unzureichend wahrgenommenen Steuerungsformen in den Kommunen und Regionen wahrgenommen. Langfristig konsensfähige Perspektive und Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung können nur auf diesem Wege entwickelt und dauerhaft verfolgt werden. Es geht um „postregulative“ Lösungen.

 

Zielgruppenansprache verbessern
Einen Fokus bildet deshalb die Auseinandersetzung mit Zielgruppen, ihren unterschiedlichen Interessen und Motiven zur Mitwirkung. Dabei gilt es, in den Vorhaben die relevanten Zielgruppen für die Beantwortung der kommunalen Zukunftsfragen (u.a. Jugendliche, ehrenamtliche Bürgermeister, alle Stakeholder) zu identifizieren, deren oft gegensätzliche Interessen herauszuarbeiten und geeignete Formen der Zielgruppenansprache zu entwickeln.

 

Formate auf Augenhöhe entwickeln
Kooperations- und Beteiligungsangebote werden nur dann wahrgenommen, wenn die in ihnen formulierte Aufforderung der Mitwirkung ernstgenommen und auf Augenhöhe umgesetzt werden. Die Verbundvorhaben werten die Erfahrungen und Ergebnisse ihrer Beteiligungsansätze dahingehend aus und reflektieren gleichzeitig, was Augenhöhe angesichts unterschiedlicher Zugangsbedingungen bedeutet und bedeuten kann.

 

Innovationsmilieus fördern und Freiräume schaffen
Eine große Bedeutung hat die Ausbildung von Innovationsmilieus vor Ort, die kooperatives Verhalten und Kreativität befruchten. Dafür sollen geeignete Räume und Gelegenheiten entwickelt werden. Einige Vorhaben sprechen von virtuellen Diskussionsräumen. Dabei sind auch die Ressourcen und die Infrastruktur für innovative Milieus im Blick.

 

Dauerhafte Finanzierung von bürgerschaftlichem Engagement
Betrachtet werden Möglichkeiten zur dauerhaften Finanzierung von bürgerschaftlichem Engagement und Finanzierungsmodelle für Projekte. Schließlich ist von Beginn an die Verstetigung der angestoßenen Prozesse ein Thema.

 

 

Impulse durch die Wissenschaft
Von der beteiligten Wissenschaft wird das Setzen von externen Impulsen erwartet, um erfolgreiche Beteiligungsformate finden und testen zu können. Ob und wie diese Rolle ausgefüllt werden kann, soll Thema gemeinsamer Diskussionen sein.